Nowa Huta hätte nach dem Zweiten Weltkrieg zur Wiege des «neuen Menschen» werden sollen. Doch der Alltag passte nie in die kommunistischen Klischees – die Stadt wandelt sich bis heute.

Das noch im Entstehen begriffene Nowa Huta in einer Aufnahme aus dem Jahr 1956.
Weniger als zehn Kilometer trennen den Hauptmarkt von Krakau und den Zentralplatz von Nowa Huta. Doch geistig liegen das mittelalterliche Herz von Polens einstiger Königsstadt und das Zentrum der sozialistischen Industriestadt in zwei verschiedenen Welten. Der Kontrast war bewusst gewählt: Als die Kommunisten nach dem Zweiten Weltkrieg mit Gewalt und dem sowjetischen Militär im Rücken die Macht übernahmen, passte das altehrwürdige, konservative Krakau schlecht auf die symbolische Landkarte des neuen Staates.