Lebenskosten im VergleichIn Zürich ist die gleiche Pizza am teuersten, in Thun und Chur am günstigsten
Unser «Pizza-Index» vergleicht die Lebenskosten in Schweizer Städten. Die Datenauswertung zeigt, wie stark sich die Kaufkraft eines Frankens je nach Ort unterscheidet.
Vom Ofen in die Schachtel und dann zur Haustür: Pizzas sind in manchen Städten deutlich teurer.
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Ein Big Mac ist überall in der Schweiz gleich teuer: 7.80 Franken. Damit ist der McDonald’s-Burger ein Sonderfall. Die meisten Gerichte – vom Pastateller bis zum Green Curry – kosten an unterschiedlichen Orten unterschiedlich viel.
Wie gross sind die Unterschiede? Dazu hat diese Redaktion erstmals Zahlen ausgewertet. Und zwar für eine andere Speise, die fast überall auf dieselbe Weise zubereitet wird: Pizza Margherita, mit Tomatensauce und Mozzarella.
Die Auswertung zeigt ein beträchtliches Gefälle. So kostet eine Pizza Margherita in der Stadt Zürich im Schnitt 17.30 Franken. Das sind 22 Prozent mehr als in Thun: Hier kostet die italienische Spezialität nur 14.23 Franken. Der mittlere Preis über zwölf Städte in der Deutschschweiz hinweg beträgt 15.65 Franken.
Berechnet wurden diese Preise anhand der Angaben, die Restaurants im Portal Just-eat.ch hinterlegt haben. Dieses liefert Gerichte auf Bestellung nach Hause – ein Angebot, das seit der Pandemie von immer mehr Leuten genutzt wird.
Vergleichsweise teuer sind Pizzas nicht nur in Zürich. Auch in Zug, Basel und Bern kosten sie mehr als im Schweizer Durchschnitt. Das liegt in erster Linie an den höheren Produktionskosten, etwa für die Miete des Ladenlokals und die Löhne des Restaurantpersonals. In Städten wie Schaffhausen, St. Gallen und Thun sind diese Kosten tiefer, deshalb ist dort auch die Pizza günstiger.
Auch Pasta ist in Grossstädten teurer
Grössere Stadt, teureres Essen: Diese Regel bestätigt sich auch bei einem weiteren Gericht, das ziemlich standardisiert ist: Pasta Napoli – also Spaghetti, Penne oder eine andere Nudelsorte mit einer simplen Tomatensauce.
In Zürich ist dieses Gericht im Schnitt für 18.40 Franken erhältlich. In Chur kostet Pasta Napoli durchschnittlich 15.20 Franken, im Schnitt über alle Restaurants in zwölf Deutschweizer Städten sind es 17,10 Franken.
Dass Geld an verschiedenen Orten eine unterschiedliche Kaufkraft hat, ist in den Wirtschaftswissenschaften hinlänglich bekannt. Die britische Zeitschrift «Economist» veröffentlicht dazu den berühmten Big Mac Index, der die Kaufkraft von Währungen über verschiedene Länder hinweg vergleichbar macht. Daraus geht etwa hervor, dass ein Big Mac in der Schweiz fast 40 Prozent teurer ist als in den USA, wenn man den Franken zum aktuellen Kurs gegen Dollars tauscht.
Ein Franken ist nicht gleich ein Franken
Innerhalb der Schweiz gibt dazu aber kaum systematische Studien. Wie viel wert ist ein Zürcher Franken im Vergleich zu einem Bündner Franken?
Die Antwort hängt stark davon ab, was man damit kaufen will. Im Detailhandel bei Coop sind die Preise zum Beispiel schweizweit dieselben – eine Toblerone kostet in Zürich gleich viel wie in Chur. Auch Möbel- oder Elektronikhändler differenzieren ihr Angebot nur selten regional – in ihren Onlineshops können Kundinnen aus der ganzen Schweiz meist zum selben Preis einkaufen.
Unterschiede gibt es dagegen bei den Mieten. Im Kanton Zürich liegen die Quadratmeterpreise für 3-Zimmer-Wohnungen um 21 Prozent über denen in Graubünden. Und auch die Krankenkassenprämien sind 14 Prozent teurer. Dafür verdienen Zürcher im Schnitt knapp 20 Prozent mehr als Bündner.
Die günstigste Pizza in Zürich kostet 13 Franken – die teuerste 22 Franken.
Unter dem Strich kam die Credit Suisse vor zwei Jahren in einer Studie zum Schluss, dass Appenzell Innerrhoden der finanziell attraktivste Wohnkanton sei. Städtische Kantone wie Genf und Basel-Stadt wurden dagegen als unattraktiv eingestuft, unter anderem wegen der höheren Steuerlast.
Ob die Pizza in den Hochpreisinseln dafür besser schmeckt? Vielleicht. Jedenfalls kann man auch in Zürich günstig Pizza essen, wenn man will. Eines der untersuchten Lokale liefert die Margherita auf Bestellung für 13 Franken. Tiefer in die Tasche greifen muss man demgegenüber bei einem anderen Lokal: Hier wird die Margherita für 22 Franken nach Hause geliefert – das ist Rekord.
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