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Einkaufskorb im Oktober: Gruselig essen zu Halloween

Einkaufskorb im OktoberGruselig essen zu Halloween

Dunkle, neblige Zeiten kommen auf uns zu. Für einmal haben wir deshalb passende kulinarische Produkte auf ihren Spassfaktor getestet.

Lasst uns nicht das Gehirn zermartern

PD/Getty Images

Dumplings an Halloween? Zumindest in meiner Vorstellung passte das hervorragend: Vor vielen Jahren weilte ich einmal in Hongkong. Dort lernte ich als Vegetarierin unter anderem, Prinzipien über den Haufen zu werfen, denn im Grunde hatte ich zu keiner Zeit eine Ahnung, was ich vor mir auf dem Teller hatte. Es war oft schwierig, aber auch lustig: Die Dumplings, die ich meistens bestellte, sahen aus wie kleine Gehirne.

Also orderte ich nun bei Madame Sum kleine Hirni, einmal vegetarisch (Green Thai Curry), einmal die Deluxe-Version mit Schweizer Alpschwein und Kimchi, kreiert von einem ehemaligen «Gault Millau»-Koch des Jahres namens Benoit Carcenat.

Starten wir mit dem Unerfreulichen: Die Bestellung klappte – wegen technischer Probleme – erst beim dritten Versuch, dann wartete ich zwei Tage lang auf die Lieferung. Der «deutsche» Support antwortete mir penetrant auf Englisch, und als das Minipäcklein endlich eintraf, sahen die Dumplings gar nicht gfürchig aus, sondern wie salzige Makrönchen. Was okay war. Sie schmeckten grossartig, das kann ich von den vegetarischen sagen, mein Gast probierte die schwinigen, während ich googelte, wie die Kimchigläser bei Carcenats Restaurant Valrose in Rougemont VD vergraben worden waren.

Auch irgendwie gruselig ist der Preis für die Miniportiönchen, wenn man es sich recht überlegt. Aber wir wollen uns deswegen nicht das Hirn zermartern. (nk)

6 Stück: 17.20 Fr., madamesum.com

Gras- und Erde-Bonbons sind erst der Anfang

PD/Getty Images

Am Kindergeburtstag habe ich mir einen Spass erlaubt und die Spezialedition von Jelly Beans verschenkt. Diese Bonbons werden – das wissen alle Harry-Potter-Fans – im Zug auf dem Weg in die Zauberschule Hogwarts verspeist. Mein Gottikind hat die Bücher noch nicht gelesen, riss die Verpackung der Süssigkeit aber sofort auf. Schnell wurde daraus reihum eine Mutprobe: Jeder musste blind ein Bonbon aus dem Sack ziehen und reinbeissen.

Nur wer Glück hatte, erwischte ein Jelly Bean mit normalem Geschmack wie Erdbeer oder Zitrone. Es liess sich sofort an den Gesichtern ablesen, wenn das nicht der Fall war. Mal schmeckte es nach Pfeffer, Erde oder Gras. Die schlimmsten waren Seife und Erbrochenes. Diese spuckten wir natürlich sofort aus, unter grossem Gelächter der Kinder. (cla)

Harry Potter Bertie Bott’s Beans, 54 g, 4.90 Fr., erhältlich bei Sweets.ch

Zackig ins Grüne

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Ich bin ja Brennnesselfan. Wegen des vielen Vitamins C und so, aber hauptsächlich, weil ich die Farbe der Pflanze mag, die man für weiss nicht was alles gebrauchen kann. Der Brennnessel-Sirup der Zürcher Firma Maison Verte ist transparent grünlich und eignet sich hervorragend dazu, sich allerlei Schabernack auszudenken (man kann es in die Salatsauce geben, über eine Vanilleglace oder in einen Cocktail). Die Vorstellung, zackige, brennende Blätter zu trinken, ist auch nicht ohne – vielleicht kann man ja den Sirup mit einem echten verzieren. (nk)

Brennnesselsirup, 250 ml, 15 Fr., maisonverte.studio

Tiki-Drink mit Augapfel

fStop/Reto Flühmann/Dan’ton-ku Tiki-Bar)

Generell bestelle ich eher Wein als Cocktails. Doch in der Dan'ton-Ku Tiki Bar in Biel gibt es dermassen kuriose Drinks, dass ich es nicht sein lassen konnte. Während der Kollege seinen üblichen Long Island bestellte, wagte ich mich an den «Shrunken Skull Drink».

Die Barkeeper mixen diesen aus hellem Rum, dunklem Rum, Grenadine-Sirup und Limettensaft – zu gleichen Teilen. Nach dem Mixen wird die Flüssigkeit in ein Glas – am besten in den passenden Tiki-Mug – abgefüllt und mit Crushed Ice aufgefüllt. Oben drauf kommt das blutunterlaufene Glubschauge. Dieses mit ordentlich Schwung auf den Drink werfen, damit es eine kleine Sauerei gibt. Endlos ekelerregend ist dann der Biss ins Auge: Ich dachte für einen kurzen Moment wirklich, dass das Innere eines echten Auges ausläuft. (cla)

Bonbons Halloween Glotzer, 75 g, 3.70 Fr., erhältlich bei Brack.ch

Fieser Abgang

PD/Getty Images

Die Samurai-Sauce ist laktosefrei! Hihi. Das stand so auf dem Zettel, der mitsamt der Bestellung ins Haus flatterte, und ich dachte mir noch so überheblich ironisch: Passt ja gut, dieses maskenhafte Ungeheuer auf dem Label und dann auf Allergien schauen. Das Lachen verging mir schnell. Die Sauce schlägt hinterhältig erst verzögert zu, vor allem, wenn man einen Löffel voll nimmt. Die Etikette warnte eigentlich davor: «Unsere scharfe Sauce, die erst im Gaumen ihren Charakter zeigt», steht da.

Ja, die Gits-Macher, diese Schlitzohren, sind ehrlich. Savas Oyun und Ardalan Azari haben ihre «Streetfood-Saucen» (was auch immer das ist) und ihr Ketchup erst aus ihrem Foodtruck «El Turco» in Winterthur verkauft, jetzt gits das alles auch bei der Migros.

Wie die Sauce schmeckt? Keine Ahnung. Ich huste noch. (nk)

Samurai Sauce (Laktosefrei), 200 ml, 6.90 Fr., www.achtvier.ch

Angsteinflössendes KI-Cola

PD/Getty Images

Mit der Hilfe von künstlicher Intelligenz hat Coca-Cola eine neue Sorte kreiert: Sie heisst Y3000 und erinnert mich mit dem Namen an den Roboter aus den Terminator-Filmen aus den 90er-Jahren. Das denke ich, als ich das Getränk teste. Wonach schmeckt es denn? Cassis? Kirschen? Eine Waldbeerenmischung? Als ich auf der blau-violetten Dose nachlese, wird mir klar, dass ich den Geschmack nicht hätte erraten können. Denn es handelt sich um Future inspired flavour, ein von der Zukunft inspirierter Geschmack. Und wie die schmeckt, wissen wir noch nicht. Wenn das nicht Hühnerhaut gibt? (cla)

Coca-Cola Zero Y3000 Limited Edition, 250 ml, 1.10 Fr., erhältlich bei Migros.

Ketchup mit Chips … also, fast

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Ich mache es hier kurz: Die Chips schmecken so grauslig, wie man es erwartet. Nach Karton und so. Aber auf der Packung sind lustige Bilder zu sehen, und es sind schon fast gespenstisch viele Chips darin zu finden, deshalb: Warum nicht mal ein bisschen Trash beim Essen, während man sich einen Horrorfilm anschaut? (nk)

Halloween Snack, 75 g, 1.49 Fr., bei Aldi

Trick or Treat?

Getty Images/Claudia Salzmann

Für mich sind die Donuts von Dunkin’ Donuts noch immer die Besten. Auch im Bereich Marketing kann man der amerikanischen Kette nichts vormachen: So erblickte ich letzthin einen Kundenstolperer vor der Filiale im Bahnhof Bern, auf dem die Halloween-Editionen mit «Trick or Treat» angeboten wurden. Ich kaufte drei unterschiedliche: den «Angry Pumpkin» mit Karamell und Kürbis (grosses Kino, sagte auch der Verkäufer, der erst seit zwei Wochen im Laden arbeitet und noch grosse Lust auf die frittierten Heferinge hat), das einäugige «Grüne Monster», das ziemlich langweilig war. Der orange-schwarz verzierte «Halloween Sprinkles Ring» war wegen der grossen Schokostreusel ein tolles Esserlebnis. Es krachte richtig zwischen den Zähnen. (cla)

Trick or Treat, pro Stück 3.90 Franken. Bei Dunkin’ Donuts.

Claudia Salzmann ist seit 2009 bei Tamedia. Primär recherchiert sie über Themen in der Kulinarik und der Gastronomie. Parallel studiert sie im Master Multimedia Journalismus an der HKB Bern. Mehr Infos@C_L_A
Nina Kobelt ist Kulinarik-Redaktorin. Sie schreibt seit 1999 über diverse Themen. Mehr Infos

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