Der Kampf um den Erhalt des 10-Millionen-Provisoriums ist verloren. Ab Sommer gibt es in der edlen Holzbox Lichtshows statt Klassik.

Die Balkone verschwinden schon bald: Blick ins Tonhalle-Provisorium.
Foto: Johanna Bossart
Die riesige Holzbox der Tonhalle auf dem Maagareal in Zürich-West mag ein Schmuckstück sein – ein von Musikkennern gerühmter Konzertsaal –, und doch ist der Kampf um ihren Erhalt verloren. Das anerkennt nun auch Tonhalle-Präsident und Alt-Stadtrat Martin Vollenwyder, der vergeblich nach einer Trägerschaft gesucht hat, die das 10-Millionen-Franken-Provisorium übernehmen und für die klassische Musik erhalten könnte.
Sinnbildlich für das Scheitern stehen die Arbeiten an der Box, die im Sommer nach der Rückkehr der Tonhallemusiker in ihr renoviertes Stammhaus anstehen: Die umlaufenden Balkone werden auf drei Seiten komplett demontiert, um Platz zu schaffen für eine neue Nutzung. Die Maag Music & Arts AG, die seit bald zwanzig Jahren auf dem Areal eingemietet ist und nun die Halle wieder übernimmt, braucht freigeräumte Wände, um darauf bewegte Kunstwerke zu projizieren.