Die deutschen Christlichdemokraten wählen heute einen neuen Parteichef. Ins Rennen gehen drei katholische Männer aus Nordrhein-Westfalen.

Am Samstag entscheidet sich, wer künftig Chef der CDU sein wird.
Das Wichtigste in Kürze:
Nun ist der zweite Kandidat, Friedrich Merz, an der Reihe. Vor jedem Kandidat wird ein kurzes Video gezeigt, in dem sich der Kandidat kurz vorstellt.
Man müsse das Handwerkszeug einer Politik der Mitte beherrschen, sagt Armin Laschet und nennt als Beispiel das Aushandeln der Einigung beim Ausstieg aus der Kohle. Das «Weiter-so», dort wo es notwendig sei, sei die Kontinuität des Erfolgs.
«Das Deutschland, das ich mir vorstelle, ist ein europäisches Deutschland. Die CDU muss wieder zur Ideenschmiede werden.» Denn das Modernisierungs-Jahrzehnt werde es mit Rot-Rot-Grün nicht geben.
Armin Laschet beginnt seine Rede mit Dank an die scheidende Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer. Wäre die Delegierten physisch anwesend – und nicht nur vor den Bildschirmen, sie alle hätten AKK «stehend» gedankt, sagte Laschet. Er nimmt Bezug zu seinem Vater, der Bergmann war und spricht über gegenseitiges Vertrauen – und vom fehlenden Vertrauen in den USA nach der Präsidentschaft Donald Trumps. Über die Stürmung des Kapitols in Washington kommt Laschet auf die Ermordung Walter Lübkes in Deutschland. «Wir lassen uns unser Land von Rechtsterroristen und geistigen Brandstiftern nicht kaputt machen.» Man müsse nicht polarisieren – sondern nach Lösungen und Kompromissen suchen.
Nach einer kurzen Eröffnung durch Generalsekretär Paul Ziemiak, wird es gleich spannend. Die drei Kandidaten halten in Kürze ihre Reden: Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen haben je 15 Minuten Zeit, um die Delegierten noch einmal von sich zu überzeugen. Danach können diese den Kandidaten Fragen stellen. Laschet beginnt.
Wie funktioniert die Wahl genau? Und warum gibt es später nochmals eine Briefwahl? Alles, was sie zur Wahl des neuen Vorsitzenden wissen müssen erklären wir Ihnen hier.
Herzlich willkommen zum Tag der Entscheidung im Rennen um den CDU-Vorsitz. Heute bestimmen die Delegierten am 33. Parteitag der CDU, wer die Partei künftig führen soll. Wir begleiten den Parteitag hier live.
Der erste virtuelle Parteitag der deutschen Christlichdemokraten ist am Freitag mit einer Rede der abtretenden Parteivorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer und einem Grusswort von Kanzlerin Angela Merkel gestartet. Auch der bayrische CSU-Chef Markus Söder richtete sich an die Mitglieder der Schwesterpartei. Unseren Bericht dazu finden Sie hier.
Harte Töne schlug CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak in seiner Rede an – und das in Richtung der Grünen. Mit den Grünen zu regieren, sei nicht das Schönste, was er sich vorstellen könne. Vielleicht werde die CDU aber in der Pflicht sein, für eine stabile Regierung mit den Grünen zu koalieren. Wenn die Union mit den Grünen verhandeln würde, wäre sie fähig zum Kompromiss, sagte Ziemiak. «Aber die Grünen werden wahrscheinlich mehr Kröten schlucken müssen, als sie jemals in ihrem Leben über Strassen getragen haben.»
Es kann sein, dass wir nach der Wahl mit den Grünen Verhandlungen führen müssen. Aber eines verspreche ich Ihnen: Die Grünen werden in den Koalitionsverhandlungen mehr Kröten schlucken als manche von ihnen über die Straße getragen haben. #wegenmorgen
— Paul Ziemiak (@PaulZiemiak) January 15, 2021
Zur Ausgangslage
Wäre es nach Angela Merkel gegangen, würde Annegret Kramp-Karrenbauer die CDU als Kanzlerkandidatin in die Bundestagswahl führen. Es kam bekanntlich anders: Kramp-Karrenbauer konnte nach ihrer Wahl Ende 2018 nicht als CDU-Vorsitzende überzeugen. Im Februar vergangenen Jahres gab sie bekannt, ihren Posten räumen zu wollen.
Eigentlich wollten die Christlichdemokraten im April einen neuen Vorsitzenden wählen, was wegen der Corona-Pandemie nicht möglich war. Der Parteitag musste erst in den Dezember 2020 und dann auf den 16. Januar verschoben werden. Die CDU wird nun nach fast einjähriger Hängepartie einen neuen Parteivorsitzenden bestimmen – und das im Rahmen eines virtuellen Parteitages. Drei Kandidaten stellen sich zur Wahl: Friedrich Merz, Armin Laschet und Norbert Röttgen. Die wichtigsten Fragen zum Rennen um den CDU-Vorsitz finden Sie hier.