Noch nie starben in der Schweiz so viele Menschen wie 2020. Pro Kopf der Bevölkerung gab es aber 2003 ähnlich viele Todesfälle.

Matthias Egger, Professor für öffentliche Gesundheit und Leiter der wisschenschaftlichen Covid-19 Taskforce sagt: «Es zeigt sich, dass im Corona-Jahr die Reduktion in der Sterblichkeit über 20 Jahre mit einem Schlag zunichtegemacht wurde.»
Foto: Alexandra Jaeggi
Rund 74’900 Menschen starben in der Schweiz im Corona-Jahr 2020. Die Zahl ist zwar noch nicht offiziell. Sie lässt sich aber aus den diese Woche aktualisierten wöchentlichen Todesfallzahlen des Bundesamtes für Statistik ermitteln (siehe Kasten). Noch nie zuvor gab es in der Schweiz so viele Todesfälle. Selbst 2015 starben 10 Prozent weniger, obwohl die Gesundheitsbehörden in jenem Jahr eine rekordhohe Zahl von 2500 Grippetoten registrierten.
Für die öffentliche Gesundheit aussagekräftiger als die absoluten Todesfallzahlen ist aber die Sterblichkeit. Das ist die Zahl der Toten im Verhältnis zur Bevölkerung im jeweiligen Jahr. Auch sie lässt sich nun aufgrund der aktuellsten Zahlen ziemlich genau berechnen. Dabei zeigt sich: Das Corona-Jahr bricht in Sachen Sterblichkeit nicht alle Rekorde. Die Mortalität 2020 war mit rund 865 Toten pro 100’000 Einwohner zwar überdurchschnittlich hoch. Sie lag 6 Prozent höher als zum Beispiel im Grippejahr 2015.