Sie sind der Schrecken von Diktatoren und Geheimdiensten. Die Online-Rechercheure von Bellingcat enthüllen gerade ein russisches Giftmordprogramm gegen Prominente wie Alexei Nawalny. Für Bellingcat-Chef Eliot Higgins begann alles am Wickeltisch.

Der 42-jährige Brite Eliot Higgins ist der Gründer und Leiter der unabhängigen Rechercheorganisation Bellingcat.
Foto: Fabio De Paola
Ihr Team beeinflusst vor dem Computer von daheim aus die Weltgeschichte. Ihre Enthüllungen über die Vergiftung Alexei Nawalnys haben mit zu den massiven Protesten in Russland und zu diplomatischen Verstimmungen geführt. Was löst das bei Ihnen aus?
Wir arbeiten einfach so gut wie möglich weiter. Und da zeigt sich: Es geht um weit mehr als um Nawalny.
Ihre Gruppe hat überzeugende Indizien präsentiert, dass der russische Geheimdienst FSB hinter dem Giftanschlag auf Nawalny steckt. Was kommt nun noch?
Wir beschäftigen uns mit weiteren Aktivitäten des FSB-Teams, das Nawalny über Jahre verfolgt hat. Mehrere Personen, die ebenfalls verfolgt wurden, sind unter ähnlichen Umständen krank geworden und gestorben. Je mehr wir graben, desto mehr finden wir.