Mit dem CDU-Politiker wurde erstmals seit der Nazi-Diktatur ein Politiker aus rechtsradikalem Antrieb ermordet. Der Prozess gegen die beiden Angeklagten Stephan E. und Markus H. konnte nicht alle Fragen im Zusammenhang mit der Tat hundertprozentig beantworten. Die Familie des Ermordeten wird mit gewissen Zweifeln leben müssen.

Offizielle Trauerfeier für Walter Lübcke in der Kasseler Martinskirche: Der Politiker setzte sich gegen Fremdenfeindlichkeit und für die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel ein.
Wer wird für den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten und CDU-Politiker Walter Lübcke zu welcher Strafe verurteilt? Auf diese Frage gibt der Staatsschutzsenat des Frankfurter Oberlandesgerichts am Donnerstag eine Antwort. Mit dem Urteil geht ein historischer Prozess zu Ende. Denn seit dem Zweiten Weltkrieg ist mit dem Spitzenbeamten Lübcke in der Bundesrepublik Deutschland erstmals ein Politiker aus rechtsradikalem Antrieb umgebracht worden. Der Hauptangeklagte Stephan E. hat die Tötung gestanden und seinen Freund und Mitangeklagten Markus H. schwer belastet. H. wiederum schweigt seit seiner Festnahme eisern. Welche Erkenntnisse und Wendungen hat der Strafprozess in Saal 165 c während der 44 Verhandlungstage unter dem Vorsitz des erfahrenen Richters Thomas Sagebiel gebracht?