Im Kanton Bern erhalten Gastronomen Propagandamaterial gegen den Lockdown. Die Spur der Verschwörer führt – einmal mehr – ins Gürbetal.

Illustration: Max Spring
Michel Brossard hat den Brief in den Papierkorb geworfen. «Zu radikal», findet er den Inhalt, «das ist schon massiv.» Brossard ist Wirt im Bären Gerzensee und hat letzten Monat wie andere Gastronomen und Hoteliers im Kanton Bern Post von offensichtlichen Corona-Verschwörungstheoretikern erhalten.
Sie nennen sich «Lockdown-Geschädigte für offenen Diskurs». Mit dem Schreiben rufen sie die Restaurant- und Hotelbetreiber dazu auf, sich gegen die Corona-Massnahmen «zur Wehr» zu setzen. Wie genau, lassen sie offen. Aber sie finden, die «Zwangsschliessungen» seien «unverhältnismässig und rechtswidrig».