Franziska Driessen ist in Aufbruchstimmung. Die oberste Zürcher Katholikin traut Joseph Bonnemain zu, dass er die verfahrene Situation zwischen Zürich und dem Bistum Chur einrenkt.

Schaut optimistisch in die Zukunft: Franziska Driessen ist Präsidentin des Synodalrates der Katholischen Kirche im Kanton Zürich.
Foto: Urs Jaudas (2018)
Frau Driessen, Sie reagierten fast euphorisch auf die Nachricht, dass Joseph Bonnemain Bischof von Chur wird. Lesen nun in Zürich bald Frauen die Messe?
Das wünsche ich mir natürlich. Doch müssen wir realistisch sein. Bischof Bonnemain wird nicht der sein, der für das Frauendiakonat weibelt, und dann haben wir in einem Jahr die erste Pfarrerin. Ich erwarte aber, dass er Frauen in Schlüsselpositionen holt. Ziel müsste sein, dass 50 Prozent aller Leitungsfunktionen im Ordinariat von Frauen besetzt werden. Und das traue ich ihm auch zu.
Was stimmt Sie denn so optimistisch?
Die Erfahrungen, die ich mit ihm in der Zusammenarbeit gemacht habe. Er ist in verschiedenen Gremien das Bindeglied zwischen den Kantonalkirchen und dem Bistum. Und da stelle ich immer wieder fest, dass er die Anliegen der Kantonalkirchen ernst nimmt und in Chur auch vertritt.