Urs Hofmann zu Ehren wäre eigentlich ein grosses Fest im Aarauer «Kiff» geplant gewesen. Coronabedingt verabschiedeten die Sozialdemokraten ihren ehemaligen Regierungsrat stattdessen an ihrem ausserordentlichen Parteitag aus der aktiven Politik. Dieser wurde gestern Donnerstagabend online durchgeführt, nur ein kleiner Kreis traf sich unter Einhaltung der Corona-Schutzmassnahmen im Bullingerhaus in Aarau. Denn zumindest die Geschenke wollte Parteipräsidentin Gabriela Suter persönlich überreichen. Urs Hofmann erhielt einen Apfelbaum, der einst rote Äpfel tragen soll, sowie eine Schachtel mit Erinnerungsstücken, Fotos und Glückwünschen von den Mitgliedern.
Was Hofmann in 39 Jahren Politik geleistet hat, würdigten die Gastredner: Die ehemalige Aarauer Stadtpräsidentin Jolanda Urech, Hofmanns Weggefährte und SP-Schweiz-Präsident 2004-2008 Hans-Jürg Fehr und der jetzige SP-Co-Präsident Cédric Wermuth.
Urs Hofmanns Nachfolger im Regierungsrat, Dieter Egli, blickte auf die nächste Legislatur. Was diese bringe, sei angesichts der Coronakrise schwierig zu sagen, meinte er. Das Hauptziel müsse sein, aus der Krise zu finden. Und gehe es nach ihm, sei die Politik des Regierungsrats in dieser Legislatur sozial. Das ist auch das Ziel der Grossratsfraktion in der neuen Legislatur, auch deren Spitze wurde neu besetzt: Colette Basler übernahm das Co-Präsidium von Egli und leitet die Fraktion mit Claudia Rohrer.
Schliesslich fassten die SP-Mitglieder die Parolen für die Abstimmungen vom März. Sie sagen Nein zum Burka-Verbot und zur Einführung der E-ID. Und entgegen der Geschäftsleitung, die Stimmfreigabe empfahl, sagt die Basis ebenfalls Nein zum Freihandelsabkommen mit Indonesien.