Urs Gasche hat nach der Katastrophe von Fukushima den Atomausstieg der BKW eingeleitet. Im Kampf gegen den Klimawandel sind für ihn neue AKW aber kein Tabu.

Nach elf Jahren gibt Urs Gasche das Verwaltungsratspräsidium der BKW ab. Er prägte die Strategie, das AKW Mühleberg abzuschalten und durch Dienstleistungen für die Energiewende zu ersetzen.
Foto: zvg
Urs Gasche, als es vor zehn Jahren zur AKW-Katastrophe in Fukushima kam, leiteten Sie gerade eine VR-Sitzung. Was ging Ihnen da durch den Kopf?
Ich bin erschrocken, denn die Situation in Fukushima eskalierte im Lauf der Sitzung immer mehr. Zuerst haben wir noch gedacht, zum Glück ist es nicht vor der Abstimmung passiert. Denn einen Monat vorher hatte die Berner Bevölkerung für den Bau eines Ersatz-Kernkraftwerks in Mühleberg gestimmt.
Haben Sie damals schon gedacht: Das wars, den Bau eines neuen AKW können wir vergessen?
Die Tragweite war nicht sofort klar. Wegen dieser Katastrophe war die gewonnene Abstimmung aber bald wirkungslos. In einer ersten Phase wollten wir zuerst wissen, was genau in Fukushima passiert ist. Und ob das auch bei uns passieren kann.