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Zu Fuss von Malters nach Luzern: Luzerns Antwort auf die Viamala

Zu Fuss von Malters nach LuzernLuzerns Antwort auf die Viamala

Eine beeindruckende Schlucht, ein namenloses Seelein und ein beliebter Selfie-Hotspot: Unser Wanderkolumnist ist zwischen Malters und Luzern unterwegs.

Beeindruckende Engstelle: Die Ränggbach-Schlucht.

Beeindruckende Engstelle: Die Ränggbach-Schlucht.

Foto: Thomas Widmer

Der Tag ist sonnig, wir haben einiges vor. Von Malters wollen wir nach Luzern wandern. Gleich nach dem Start geht es wacker aufwärts, bis wir via Untersiten, Obersiten und Gspan die Krete des Blatterberges erreichen. Wir haben nun die Pilatuskette vor Augen, schön.

In den folgenden Stunden gehen wir nach Osten. Der Weg senkt sich, vor uns wird der Sonnenberg dominant. Zwischen uns und ihm strömt der Ränggbach durch eine Schlucht. Wir steigen ab, verspüren Enttäuschung: eine laute Strasse. Kurz darauf sind wir doch begeistert. Die Engstelle des Rängglochs liegt tiefer als die Strasse, die wir vergessen. Auf dem Fussgängersteg im Felsschlitz denke ich: Dies ist Luzerns Antwort auf die Bündner Viamala!

Was wir an Höhe verloren haben, müssen wir wieder gewinnen. Eine halbe Stunde später gehen wir erneut auf einer bequemen Krete. Und weichen bald von ihr ab. Auf der Südseite des Sonnenbergs zieht sich die feuchte Rinne der Wolfschlucht. In ihr gedeihen seltene Pflanzen. Müssen wir erleben.

Namenloses Seelein lockt

Bei der Bergstation der Sonnenberg-Standseilbahn könnten wir nach Kriens hinabfahren und heimreisen. Stattdessen stärken wir uns mit einem Coupe auf der Terrasse des Hotels Sonnenberg. Es folgt die zweitletzte Etappe, hinunter zur Reuss. Vorbei am Restaurant Schwyzerhüsli halten wir in den Wald, weichen Richtung Château Gütsch aber spontan vom Wanderweg ab. Wir wollen das namenlose Seelein kennen lernen, das auf der Karte eingezeichnet ist. Als wir es sehen, sind wir berückt.

Blick vom Sonnenberg auf Stadt, See und Berge.

Blick vom Sonnenberg auf Stadt, See und Berge.

Foto: Thomas Widmer

Das Château Gütsch wirkt, als habe man Schloss Neuschwanstein aus dem Allgäu hierher verpflanzt. Von der Terrasse blicken wir auf die Stadt und den Vierwaldstättersee, Touristen machen Selfies. Ein gewisser Ignaz Businger erweiterte einst den bestehenden Gasthof zum Hotel. Dieses ging 1888 in einem Brand zugrunde. Der Neubau, der danach entstand, ist die Märchenfantasie unserer Gegenwart.

Über einen steilen Weg erreichen wir die Reuss. Gegenüber zeigt sich die mittelalterliche Museggmauer. Fast 900 Meter lang ist das erhaltene Stück Stadtbefestigung mit mehreren Türmen. Wir sind beeindruckt. Wie so oft auf dieser Strecke.

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