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Zäher zweiter Zehnkampf-Tag: Diskus-Abschiffer reisst Ehammer aus den Träumen

Carl Schönenberger aus Götzis

Dass der zweite Tag eines Zehnkampfs (noch) ein eher schwieriger ist, wissen Simon Ehammer und seine Trainer genau. Aber sie arbeiten daran im Training und warten, bis es auch im Diskus- und Speerwurf bald in einem Wettkampf klick macht.

Sachen wegzuwerfen ist halt nicht das Ding, das Ehammer mag. Wenn er etwas anpackt, dann will er das durchziehen. Zum Auftakt des Sonntags passt es auch ganz gut. Mit 13,48 Sekunden über 110 m Hürden ist der Appenzeller exakt gleich schnell wie bei seinem Schweizerrekord-Zehnkampf vor drei Wochen in Ratingen. Nur schade, dass es bei der letzten Hürde noch etwas rumpelt, was ihn wohl eine Zehntelsekunde kostet.

Verflixte Diskus-Scheibe

Doch dann steht eben der Diskus an, die verflixte zwei Kilo schwere Scheibe will einfach nicht richtig fliegen. Ob das Ding merkt, dass Simon beim Gang zum Wurfring ein komplett anderes Minenspiel hat, als wenn er wie am Samstag für den Weitsprung Anlauf nimmt und zur Jahres-Weltbestweite von 8,45 m fliegt? Und prompt schlägt der Diskus bei Simons bestem Versuch bei 36,98 m auf dem Rasen auf – über zwei Meter früher als zuletzt in Ratingen.

So sind aus der 2-Punkte-Führung vor Olympiasieger Damian Warner (Ka), mit der Ehammer vom Samstag auf den Sonntag übernachtet hat, innerhalb von zwei Stunden ein Rückstand von 265 Punkten geworden. Doch es folgt der Stabhochsprung und da hat der Schweizer das Können, um Warner wieder näher auf die Pelle zu rücken. Und gleichzeitig auch dafür zu sorgen, dass der nur noch vier Punkte hinter ihm lauernde Mann aus Grenada, Lindon Victor, nicht auch noch näher rückt. Victor ist nämlich der Mann der weiten Würfe.

Kälin mit starker Leistung

Auch der zweite Schweizer Zehnkämpfer zieht in Götzis sein Ding durch. Finley Gaio läuft über die Hürden mit 13,86 Sekunden stark und auch seine 39,67 m mit dem Diskus sind für den Basler solide.

Auch die Siebenkämpferinnen nehmen am Mittag ihre zweite Wettkampfhälfte auf. Und prompt springt Schweizerrekordlerin Annick Kälin für Ehammer nach dessen Diskus-Absacker in die Bresche. Die 22-jährige Bündnerin hat Simon am Samstag beim Weitsprung offenbar gut zugeschaut. Mit 6,41 m legt sie gleich im ersten Versuch eine starke Marke in den Sand. Wie bei Ehammer liegt auch für Kälin eine Verbesserung des eigenen Schweizerrekord drin. Vor den beiden letzten Disziplinen belegt Annick den 4. Zwischenrang.