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Wirtschafts-News im Ticker: Digitec Galaxus startet heimlich in Holland | Twitter will offenbar aus EU-Kodex gegen Falschinformationen austreten

Twitter will den Verhaltenskodex der EU gegen Falschinformationen in Online-Netzwerken offenbar nicht mehr einhalten. Das Unternehmen von US-Milliardär Elon Musk habe der Europäischen Kommission seine Absicht mitgeteilt, aus dem freiwilligen Abkommen auszutreten, hiess es aus EU-Kreisen am Donnerstag. Offiziell wurde Brüssel demnach über die Entscheidung des Onlinekonzerns noch nicht informiert.

Twitter habe angegeben, sich lieber auf seine Nutzer als auf Faktenchecker zu verlassen, hiess es aus EU-Kreisen. Die bisherigen Desinformations-Berichte des Unternehmens im Rahmen des Verhaltenskodex› seien sehr unvollständig gewesen. «Wenn (Elon Musk) den Kodex nicht ernst nimmt, dann ist es besser, wenn er austritt», sagte ein Vertreter der EU-Kommission der Nachrichtenagentur AFP.

Der Verhaltenskodex zur Bekämpfung von Desinformation in den grossen Internet-Plattformen wurde von den Branchenunternehmen selbst geschrieben und 2018 mit der EU vereinbart. Neben Firmen aus der Werbebranche hatten sich Google, Facebook, Twitter, Microsoft und seit 2020 auch Tiktok verpflichtet, ihn einzuhalten.

Während die Einhaltung des Kodex› freiwillig ist, sei das EU-Gesetz über Digitale Dienste (DSA) verpflichtend, betonte ein Vertreter der EU-Kommission. «Niemand kann dem DSA entkommen.» Das Gesetz soll im November in Kraft treten und sieht die Achtung der Medienfreiheit und der Grundrechte vor. Das DSA war im vergangenen Jahr vom EU-Parlament verabschiedet worden und soll besonders die grossen Onlinekonzerne in der EU stärker regulieren. (AFP)

Mehr zum Thema: Die Macht von Fake News: Falsche Twitter-Profile zerstörten seine Existenz

Nachdem der Onlineshop Digitec-Galaxus bereits in Deutschland, Liechtenstein, Österreich, Italien und Frankreich tätig ist, hat das Unternehmen nun auch über die Nachbarländer hinaus expandiert. Seit vergangenem Dienstag ist die Firma in den Niederlanden operativ.

«Wir sind in den Niederlanden ruhig und leise gestartet und sammeln nun erste Erfahrungen», erklärte Sprecher Tobias Billeter auf Anfrage. Zuvor hatten bereits einige Branchenportale wie die Schweizerische «Konsider» oder die deutsche «Lebensmittel Zeitung» darüber berichtet.

Dass das Unternehmen selbst jedoch keinen Medienrummel um den Start in den Niederlanden gemacht hat, ist etwas ungewohnt. Zum Start in den Nachbarländern hatte es jeweils bereits im Voraus aktiv informiert.

Wie sich die Geschäfte in dem neuen Markt entwickeln, kann Billeter noch nicht angeben, dafür sei es zu früh. «Sobald die ersten Niederländerinnen und Niederländer bei uns eingekauft haben und die entsprechenden Daten vorliegen, wissen wir mehr», erklärte der Sprecher.

Dazu, welches Land als nächstes auf der Liste möglicher Expansionsziele der Migros-Tochter steht, äusserte sich der Sprecher nicht, ausser, dass man «agil» neue Länder teste.

In der Schweiz hat sich die Beschäftigung im neuen Jahr weiter positiv entwickelt. Im ersten Quartal 2023 wurden erneut mehr Stellen geschaffen. Bei den Aussichten machte der Indikator zwar einen kleinen Rücksetzer, bleibt aber positiv.

Die Zahl der Stellen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent und damit das achte Mal in Folge. Insgesamt zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) im ersten Quartal 5,389 Millionen Beschäftigte in der Schweiz, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst. Zudem stieg die Zahl offener Stellen im Vorjahresvergleich um 5,9 Prozent auf 126'600. (SDA)

Der Stiftungsrat der Denkfabrik Avenir Suisse hat Ökonom Jürg Müller zum neuen Direktor bestimmt. Er folgt auf Peter Grünenfelder, der Präsident von Auto-Schweiz wird, wie Avenir Suisse in einer Mitteilung vom Freitag schrieb.

Der Wechsel an der Spitze der Denkfabrik erfolgt am 1. August, wie es weiter hiess. Müller sei seit 2019 für Avenir Suisse als Forschungsleiter tätig. Der 39-Jährige war zuvor Wirtschaftsredaktor bei der «Neuen Zürcher Zeitung».

Grünenfelder war über sieben Jahre Direktor der Denkfabrik mit Sitz in Zürich. In seiner neuen Funktion als Präsident des Verbands von Autoimporteuren folgt er auf Bundesrat Albert Rösti. (SDA)

Nach monatelangen Verhandlungen mit dem italienischen Staat hat die Lufthansa den Einstieg bei der Fluggesellschaft Ita Airways geschafft. Für zunächst 40 Prozent der Anteile soll der deutsche Konzern zwischen 320 Millionen Euro etwa (311 Millionen Franken) und 330 Millionen Euro (ungefähr 321 Millionen Franken) ins Eigenkapital der Gesellschaft zahlen. Dies hatten Medien am Donnerstagmorgen berichtet. Am Nachmittag bestätigten beide Seiten in Rom die grundsätzliche Einigung, ohne zunächst Zahlen zu nennen.

Den Berichten zufolge sollen weitere 500 Millionen Euro nach der geplanten Rückkehr in die Gewinnzone für weitere 50 bis 55 Prozent der Anteile fliessen. Der italienische Staat bliebe somit – anders als zunächst von Lufthansa geplant – vorerst an Bord. Der Deal steht unter dem Vorbehalt wettbewerbsrechtlicher Prüfungen auf nationaler und europäischer Ebene. (SDA)

Die UBS hat für die geplante Übernahme der Credit Suisse grünes Licht von der EU erhalten. Die Europäische Kommission genehmigt den Zusammenschluss der beiden Grossbanken ohne Auflagen, wie aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht.

Man sei zu dem Schluss gekommen, die Transaktion gebe keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken im Europäischen Wirtschaftsraum. Der Wettbewerb würde an den Märkten, in denen sich die Tätigkeiten der beiden Finanzinstitute überschnitten, durch den Zusammenschluss nicht erheblich beeinträchtigt. Und auch das fusionierte Unternehmen habe weiterhin ein breites Spektrum an Konkurrenten – darunter mehrere grosse globale Banken sowie spezialisierte Anbieter und starke lokale Akteure.

Die UBS rechnet mit einem Abschluss der Transaktion im laufenden zweiten Quartal. Ausstehend ist etwa noch die für die Grossbank sehr wichtige Zustimmung durch die US-Börsenaufsicht SEC. (SDA)

Eine Schweizer Fahne weht über dem Logo der Credit Suisse bei der Bankfiliale in Bern.

Eine Schweizer Fahne weht über dem Logo der Credit Suisse bei der Bankfiliale in Bern.

Foto: Peter Klaunzer (Keystone/8. Mai 2023)

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Die US-Wirtschaft ist etwas stärker in das Jahr gestartet als gedacht. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg im ersten Quartal zum Vorquartal auf das Jahr hochgerechnet um 1,3 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag auf Basis einer zweiten Schätzung mitteilte.

Eine erste Erhebung hatte einen Zuwachs um 1,1 Prozent ergeben. Im vierten Quartal war die weltgrösste Volkswirtschaft um 2,6 Prozent gewachsen.

US-Wachstumszahlen werden annualisiert, also auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das aktuelle Tempo vier Quartale anhielte. In Europa wird auf diese Vorgehensweise verzichtet.

Deshalb sind die Wachstumszahlen nicht direkt miteinander vergleichbar. Um auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen.(SDA)

Nach Bedrohungen der eigenen Beschäftigten hat die US-Einzelhandelskette Target einige Produkte zur Unterstützung der LGBTQ-Szene aus dem Sortiment genommen. Seit der Einführung der neuen Kollektion zum diesjährigen «Pride Month» zur Würdigung unter anderem von Schwulen, Lesben und Transgender habe es Drohungen und andere Vorkommnisse gegeben, «die die Sicherheit und das Wohlbefinden unseres Teams gefährden», erklärte der Einzelhandelsriese am Mittwoch.

Angesichts dieser «unberechenbaren Umstände» sehe sich das Unternehmen gezwungen, Anpassungen vorzunehmen und einige Produkte aus den Regalen zu nehmen, hiess es weiter. Target werde aber weiter an der Seite der Szene stehen, die traditionell im Monat Juni mit Veranstaltungen gewürdigt wird, und sie unterstützen.

Ein Türvorleger mit der Aufschritt «gayest place in town» – solche Produkte bietet Target anlässlich des «Pride Month» an – und nimmt nun nach Drohungen gewisse Produkte wieder aus dem Sortiment.

Ein Türvorleger mit der Aufschritt «gayest place in town» – solche Produkte bietet Target anlässlich des «Pride Month» an – und nimmt nun nach Drohungen gewisse Produkte wieder aus dem Sortiment.

Foto: George Walker (AP, Keystone)

Target hatte zuletzt eine Reihe einschlägiger neuer Artikel ins Sortiment aufgenommen, unter anderem für Transgender-Menschen geeignete Bademode, eine Tasse mit dem Aufdruck «Gender Fluid», was eine flexible Geschlechtsidentität umschreibt, und bedruckte T-Shirts, die mit den Ausdrücken proud und pride (stolz und Stolz) auf den «Pride Month» anspielen.

Konservative Aktivisten hatten sich dann in den Geschäften gefilmt und sich über die Regenbogen-Produkte lustig gemacht. Die britische Firma, die die Produkte für Target herstellt, wurde in rechten Medien als «satanisch» beschimpft.

Kaliforniens demokratischer Gouverneur Gavin Newsom beklagte eine «systematische Attacke auf die Homosexuellen-Szene im ganzen Land» und kritisierte den Schritt von Target. Damit liefere die Kette die LGBTQ-Szene «den Extremisten aus». (AFP)

Der Bundesrat will die bei der Rettung der CS im März mit Notrecht angewandte staatliche Liquiditätssicherung für systemrelevante Banken ins Gesetz schreiben, so wie er es bereits 2022 geplant hatte. Weil die Sache dringlich ist, wird die Vernehmlassung verkürzt.

Eingeführt hat der Bundesrat die staatliche Liquiditätssicherung oder Public Liquidity Backstop (PLB) mit Notrecht, um einen Konkurs der ins Trudeln geratenen CS zu verhindern. Eine Vernehmlassungsvorlage zum PLB hatte der Bundesrat schon 2022 bestellt, noch bevor er zum Notrecht hatte greifen müssen.

Damit die Neuerung und weitere im Zusammenhang mit der CS-Rettung erlassene Bestimmungen nicht vorzeitig ausser Kraft treten, muss der Bundesrat dem Parlament nun innerhalb von sechs Monaten eine Vorlage unterbreiten – deshalb die Änderungen im Bankengesetz.

Weil das Projekt dringlich ist, wird die Frist verkürzt, in der sich Interessierte zu den Vorschlägen äussern können. Die Vernehmlassung dauert von Donnerstag bis zum 21. Juni. In der Regel dauern Vernehmlassungen mindestens drei Monate.

Die deutsche Wirtschaft ist in eine Rezession gerutscht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. In einer ersten Schätzung war die Behörde noch von einer Stagnation der Wirtschaftsleistung zu Beginn des Jahres ausgegangenen.

«Nachdem das BIP bereits zum Jahresende 2022 ins Minus gerutscht war, verzeichnete die deutsche Wirtschaft damit zwei negative Quartale in Folge», sagts Behördenpräsidentin Ruth Brand. Schrumpft die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer technischen Rezession. Das bedeutet nicht, dass das Gesamtjahr negativ ist. Vor allem dank des milden Winters traten die schlimmsten Szenarien nicht ein – etwa ein Gasmangel, der tiefe Spuren hinterlassen hätte.

Der Privatkonsum fiel angesichts der Inflation als Konjunkturstütze aus. Sowohl für Nahrungsmittel und Getränke als auch für Bekleidung und Schuhe sowie für Einrichtungsgegenstände gaben die privaten Haushalte den Angaben zufolge weniger aus als im Vorquartal. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist die hohe Teuerung eine Herausforderung: Sie zehrt an ihrer Kaufkraft. Die Menschen können sich weniger leisten. Der Preisauftrieb schwächte sich zuletzt zwar ab. Die jährliche Teuerungsrate lag im April mit 7,2 Prozent aber immer noch auf vergleichsweise hohem Niveau.

Positive Impulse kamen nach Angaben der Statistiker zu Jahresbeginn von den Exporten und den Investitionen. Dabei stiegen die Bauinvestitionen auch wegen des günstigen Wetters als auch die Investitionen der Unternehmen in Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge.

Die Aussichten für Europas grösste Volkswirtschaft sind nach Einschätzung von Experten für das Gesamtjahr gedämpft. Der Internationale Währungsfonds geht davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum um die Nulllinie herum bewegen dürfte. Der IWF ist damit pessimistischer als die Bundesregierung, die in ihrer Ende April vorgestellten Frühjahrsprojektion ein BIP-Plus von 0,4 Prozent erwartete. Die EU-Kommission rechnete in ihrer jüngsten Prognose mit einem Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent für Deutschland.

Der Chipkonzern Nvidia profitiert massiv vom Boom bei Künstlicher Intelligenz. Der Grafikkarten-Spezialist übertraf mit seiner Umsatzprognose die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten um rund 50 Prozent. Die Aktie sprang im nachbörslichen Handel um fast ein Viertel hoch. Chips und Software von Nvidia eignen sich gut für Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz.

Nvidia stellte für das noch bis Ende Juli laufende Vierteljahr einen Umsatz von etwa elf Milliarden Dollar in Aussicht, mit einer Spanne von zwei Prozent mehr oder weniger. Analysten hatten im Schnitt mit rund 7,2 Milliarden Dollar gerechnet. Firmenchef Jensen Huang sprach in einer Telefonkonferenz mit Journalisten von «unglaublichen Aufträgen» für die Aufrüstung von Rechenzentren. Sie würden stärker auf KI-Anwendungen ausgerichtet.

Im vergangenen Quartal erreichte Nvidias Umsatz mit Technik für Rechenzentren einen Rekordwert mit einem Plus von 14 Prozent auf 4,28 Milliarden Dollar. Die ursprünglich für Grafikkarten entwickelten Nvidia-Technologien bewähren sich schon seit langem für die Rechenarbeit hinter Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz.

Insgesamt sank der Nvidia-Umsatz im Ende April abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um 13 Prozent auf 7,19 Milliarden Dollar. Der zentrale Grund dafür war ein Einbruch im Geschäft mit Grafikkarten für Personal Computer. Dieses schrumpfte um 38 Prozent auf 2,24 Milliarden Dollar. Der PC-Markt läuft aktuell nach dem reissenden Absatz zu Beginn der Corona-Pandemie schwach.

Unterm Strich beendete Nvidia das Quartal mit einem Gewinn von 2,04 Milliarden Dollar nach 1,62 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.

Die Migros ist ihrem bereits angekündigten Ziel einer Neuorganisation der Supermärkte einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Nach dem Genossenschafts-Bund hätten auch die Verwaltungen der zehn regionalen Migros-Genossenschaften der Umstrukturierung zugestimmt.

Das Kerngeschäft der Migros wird umgebaut. (Symbolbild)

Das Kerngeschäft der Migros wird umgebaut. (Symbolbild)

Foto: Alessandro della Valle (Keystone)

Damit steht der Weg frei, dass die Migros wie geplant am 1. Januar 2024 die neue Organisationsstruktur operativ lancieren kann. Mit der Zustimmung der Migros-Verwaltungen würden nun die weiteren Umsetzungsschritte hin zur neuen Organisation durch gemischte Teams des MGB und der regionalen Genossenschaften in Angriff genommen, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Die Detailhändlerin will ihr Supermarktgeschäft wie bereits am 11. Mai angekündigt in einer eigenständigen und zentral gesteuerten Gesellschaft führen. Die neue Einheit wird als Tochterunternehmen beim Migros-Genossenschafts-Bund angesiedelt und strategisch durch einen eigenen Verwaltungsrat und operativ durch eine eigene Geschäftsleitung geführt. Die regionalen Genossenschaften und der MGB bleiben laut den Angaben durch Einsitz von Mitgliedern im Verwaltungsrat vertreten.

Bis anhin hatten die regionalen Genossenschaften die Supermärkte eigenständig geführt. Durch die Zusammenlegung soll laut der Mitteilung unter anderem das Preis-Leistungs-Angebot verbessert werden. (SDA)

Zum Thema: Umbau beim orangen Riesen – Die Migros will kleine Genossenschaften entmachten

«Emmentaler»-Käse muss nach einem Urteil des EU-Gerichts nicht zwingend aus der Schweiz kommen. Das Gericht der EU wies am Mittwoch in Luxemburg eine entsprechende Klage der Schweizer Branchenorganisation Emmentaler Switzerland ab. Diese wollte die Bezeichnung «Emmentaler» als Marke in der EU schützen lassen.

Der Verband wollte mit der Klage erreichen, dass nur Schweizer Emmentaler so bezeichnet werden darf. Bei einem Käse, der nicht aus der Schweiz stammt, müsste dann die Herkunftsregion genannt werden, beispielsweise also Allgäuer Emmentaler. Dafür klagte die Organisation gegen das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO).

Die Luxemburger Richter lehnten das nun ab. Emmentaler beschreibe «für die massgeblichen deutschen Verkehrskreise» eine Käsesorte und nicht die geografische Herkunft. Daher könne der Begriff nicht als Marke geschützt werden.

Gegen das Urteil kann noch vor dem höchsten europäischen Gericht, dem EuGH, vorgegangen werden.

Eine Gruppe um Medienunternehmer Roger Schawinski will unter dem Namen Radio Alpin einen Radiosender in der Südostschweiz realisieren. Die Gruppe hat nun ein Gesuch für eine Konzession im Sendegebiet Graubünden-Glarus-St. Galler Oberland beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) eingereicht.

Partner von Schawinski ist Stefan Bühler, Ex-Chefredaktor der Bündner Zeitung, wie Radio Alpin am Mittwoch mitteilte. Die beiden Radio-Initianten verweisen auf «ein faktisches Medienmonopol» der Südostschweiz-Gruppe in der Region. Die Mediengruppe von Hanspeter Lebrument besteht aus TV Südostschweiz, Radio Südostschweiz sowie den Zeitungen «Südostschweiz» und «Bündner Tagblatt».

«Mit einer erneuten Vergabe der Radiokonzession könnte sie ihre bereits dominierende Stellung noch weiter ausbauen», schrieben Schawinski und Bühler in der Mitteilung. Gemäss der Gesetzgebung solle bei mehreren Bewerbungen aber jene den Vorzug erhalten, welche die Meinungs- und Angebotsvielfalt am meisten bereichere.

Schawinski und Bühler sind überzeugt, einen «substanziellen und nachhaltigen Beitrag für die Informations- und Meinungsvielfalt» in der Region Südostschweiz erbringen zu können. Das 24-Stunden-Programm von Radio Alpin soll auf Information fokussieren.

Bereits Schawinskis zweiter Anlauf

Es ist nicht das erste Mal, dass Roger Schawinski einen Radiosender in der Region realisieren will. Schon anfangs der 2010er-Jahre kämpfte er um eine Konzession im Sendegebiet von Radio Südostschweiz, das damals noch Radio Grischa hiess.

Das Bakom erteilte Radio Grischa 2013 nach jahrelangem Seilziehen die definitive Konzession. Es war zum Schluss gekommen, dass die Südostschweiz Mediengruppe zwar den Markt dominiere, diese Position aber nicht missbrauche.

Schawinski zog danach ohne Erfolg vor das Bundesverwaltungsgericht. Auch eine Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg führte nicht zur gewünschten Konzession.

Belastet vom weiterhin ungelösten Streit um eine Anhebung der Schuldenobergrenze sind die US-Aktienmärkte am Dienstag eingeknickt. Der Dow Jones Industrial beschleunigte im späten Handel seine anfangs moderate Talfahrt und schloss mit einem Minus von 0,69 Prozent bei 33'055,51 Punkten. Der marktbreite S&P 500 fiel um 1,12 Prozent auf 4145,58 Zähler. Für den Nasdaq 100 ging es um 1,28 Prozent auf 13'672,54 Punkte abwärts.

Im US-Schuldenstreit brachte auch ein weiteres Spitzengespräch keine Lösung des Problems, auch wenn sich das Weisse Haus und die Republikaner über den Verlauf des Gesprächs vom Vortag zufrieden äusserten. Ohne einen Kompromiss droht Anfang Juni ein Zahlungsausfall der USA mit potenziell schwerwiegenden Folgen für die Finanzmärkte und die Weltwirtschaft. (SDA)

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ABB hat die Auswirkungen des Hackerangriffs auf die IT-Systeme eingedämmt, den der Industriekonzern vor elf Tagen entdeckt hatte. «Alle wichtigen Services und Systeme von ABB sowie alle Fabriken sind in Betrieb», teilte das Unternehmen am Dienstagabend in einem Communiqué mit. Die Kundschaft von ABB würde weiterhin bedient. «Das Unternehmen führt die Arbeiten an der Wiederherstellung aller verbleibenden betroffenen Services und Systeme fort und verbessert die Sicherheit seiner Systeme weiter», schrieb ABB.

Unbefugte Dritte hätten Zugriff auf gewisse ABB-Systeme gehabt und dabei eine Erpressungssoftware eingesetzt, die sich nicht selber verbreite, schrieb der Konzern. Bestimmte Daten seien gestohlen worden. ABB arbeite daran, Art und Umfang der Daten zu identifizieren und zu analysieren. Zudem würden die Benachrichtigungspflichten geprüft. ABB werde sich bei Bedarf mit betroffenen Parteien in Verbindung setzen, etwa mit bestimmten Kunden, Lieferanten und/oder Einzelpersonen, deren persönliche Daten betroffen seien. «Das Unternehmen befindet sich in einem frühen Stadium der Untersuchung und analysiert den Umfang der Auswirkungen», schrieb der Konzern. ABB arbeite mit Strafverfolgungsbehörden sowie mit Kunden, Lieferanten, Partnern und Spezialisten zusammen, um diese Situation zu beheben und ihre Auswirkungen zu minimieren. ABB habe eine Untersuchung eingeleitet und Datenschutzbehörden informiert.

Täter wohl aus Russland

Laut dem Online-Portal «Bleeping Computer» erfolgte der Ransomware-Angriff der russischen Hackergruppe «Black Basta» am 7. Mai. Die Kriminellen setzten dabei in der Regel auf «doppelte» Erpressungsversuche.

Bei der doppelten Erpressung installieren die Hacker in einem ersten Schritt eine Verschlüsselungs-Software, um Lösegeld für die Entsperrung zu verlangen. In zweiten Schritt stehlen sie zusätzlich sensible Daten, die dann ebenfalls für Erpressungsversuche genutzt werden. (SDA)

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Die Swiss erweitert die Flugkapazitäten im Winter. Insgesamt werden ab Zürich und Genf 68 Kurz- und Mittelstrecken und 21 Langstrecken angeboten. Damit will die Airline 92 Prozent der Kapazität des letzten Vor-Corona-Jahrs 2019 anbieten.

Vor einem Jahr hatte die Swiss eine Kapazität von rund 80 Prozent des Niveaus von 2019 eingeplant gehabt. Nun sind unter den 68 Kurz- und Mittelstrecken auch neue Destinationen , wie sie am Dienstag mitteilte. Zudem baut die Airline ihr Flugangebot in diverse deutsche Städte aus. Einen Schwerpunkt legt die Airline zudem unter anderem auf Portugal, wie es heisst. Vor einem Jahr hatte die Swiss 93 Ziele angeboten.

Wetlease-Flüge werden reduziert

Zudem halbiert die Swiss die sogenannten Wetlease-Flüge, bei denen sie Flugzeuge samt Besatzung von anderen Airlines anheuert. Das heisst, dass Helvetic Airways und Air Baltic wieder weniger Flüge im Auftrag der Swiss durchführen werden. «Wir werden die Wetleases reduzieren, da uns wieder mehr eigenes Fluggerät zur Verfügung stehen wird, mit dem wir das Programm fliegen können. Aktuell sind wir vor allem aufgrund der weltweiten Unterversorgung mit Triebwerken eingeschränkt», sagte eine Swiss-Sprecherin auf Anfrage. Hinzu komme, dass das Flugvolumen in den Wintermonaten generell tiefer sei als im Sommer.

Winterflugplan erweitert: Ein Flugzeug der Fluggesellschaft Swiss hebt in Zürich-Kloten ab.

Winterflugplan erweitert: Ein Flugzeug der Fluggesellschaft Swiss hebt in Zürich-Kloten ab.

Foto: Gaetan Bally (Keystone/Archiv)

Wie die Kürzung auf Helvetic und Air Baltic verteilt wird, ist noch nicht klar. «Zu den genauen Details der Reduktion haben wir noch keine finale Entscheidung getroffen», sagte die Swiss-Sprecherin. (SDA)

Der Schweizerische Bankenombudsman hat 2022 erneut mehr Betrugsfälle registriert. Der grosser Teil der Fälle betrifft Kredit- und Debitkarten.

Im Jahr 2022 habe der Bankenombudsman insgesamt 2006 Fälle abgeschlossen. Das seien rund 4 Prozent mehr als im Vorjahr gewesen, teilte dieser am Dienstag mit. Dabei sei ein «ungebrochener Trend hin zu immer mehr Betrugsfällen» feststellbar.

Ein Grossteil der schriftlich erledigten Fälle betreffe die Bereiche Konto, Zahlungsverkehr und Karten. Der Anstieg stehe im Einklang mit der Wahrnehmung von Polizei und Strafverfolgungsbehörden, hielt der erst seit diesem Jahr tätige neue Bankenombudsman, Andreas Barfuss, fest. Derweil registrierte bereits sein Vorgänger Marco Franchetti im letzten Jahr einen Anstieg der Betrugsfälle.

Gemäss den Zahlen der Ombudsstelle habe man in 257 Fällen beim betreffenden Finanzinstitut interveniert und in 170 Fällen konkrete Lösungsvorschläge gemacht. In 95 Prozent der Fälle sei das betreffende Finanzinstitut in der Folge der Empfehlung des Ombudsman gefolgt und den Kunden entgegengekommen.

Der Schweizerische Bankenombudsman dient als Informations- und Vermittlungsstelle ohne Rechtsprechungsbefugnis. Trägerschaft ist die «Stiftung Schweizerischer Bankenombudsman», welche von der Schweizerischen Bankiervereinigung gegründet wurde. Die Bankenombudsstelle ist ausserdem die zentrale Anlaufstelle für Personen, die nach nachrichtenlosen Vermögenswerten bei Schweizer Banken suchen.

Knapp jedes siebte vom Eidgenössischen Starkstrominspektorat 2022 geprüfte Elektrogerät hat technische oder formale Mängel. Geräte mit sicherheitstechnischen Mängeln bedeuten für Käuferinnen und Käufer Risiken wie Stromschläge, Verbrühungen oder auch Brände.

Das Eidgenössische Starkstrominspektorat (ESTI) veröffentlichte den Bericht zur Marktüberwachung am Dienstag. Es prüft jeweils Elektrogeräte für Haushalt, Büro, Gewerbe und Industrie in Stichproben.

1375 Produkte wurden 2022 im Internet und in Verkaufsstellen für die Überprüfung erfasst. Weitere Überprüfungen erfolgten direkt bei Herstellern, durch Nachkontrollen und aufgrund von Meldungen. 210 Geräte oder 15 Prozent hatten technische oder formale Mängel. Bei 123 dieser Geräte wurden sicherheitstechnische Probleme gefunden.

94 Mal verhängte das ESTI ein Verkaufsverbot. Betroffen waren unter anderem Geräte mit unzulässigen ausländischen Steckern. Der Anteil der mangelhaften Geräte war 2022 höher als im Vorjahr: 2021 hatte rund jedes neunte geprüfte Gerät einen Mangel.

Die Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS wird vom US-Kreditkomitee Credit Derivatives Determinations Committee (CDDC) nicht als kreditauslösendes Konkursereignis eingestuft. Das entschied das einflussreiche Gremium in der Nacht zum Dienstag.

Dem Komitee war die Frage vorgelegt worden, ob mit der Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS im März ein Konkursereignis eingetreten sei. Dies wurde nun durch das CDDC verneint. Wäre es zu einem positiven Entscheid gekommen, hätte dies Auszahlungen auf alle Swaps ausgelöst, die an Schulden der Credit Suisse gebunden sind.

Bereits wenige Tage zuvor hatte das CDDC entschieden, dass die von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) angeordnete Abschreibung der AT1-Anleihen der Credit Suisse keine Auszahlung der Ausfallversicherung (CDS) auslösen werde. Es handle sich nicht um ein sogenanntes «Kreditereignis mit staatlicher Beteiligung», hiess es in der vergangenen Woche.

Im Rahmen der am 19. März verfügten Übernahme der Credit Suisse durch die UBS waren AT1-Anleihen im Wert von rund 16 Milliarden Franken durch die Schweizer Aufsichtsbehörden für wertlos erklärt worden. Seither türmen sich auch beim Schweizer Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen Klagen von mehr als 1000 Obligationären. Das Urteil des CDDC hat zwar keine juristischen Konsequenzen, könnte den Klägern aber für ihre Begehren Argumente liefern.

Schon letzte Woche sorgte ein Entscheid des CDDC für Schlagzeilen, nachdem die UBS mit der Übernahme der Credit Suisse einen Sondergewinn von 35 Milliarden Dollar verkündete. Das einflussreiche Gremium in den USA kam zu einem anderen Schluss.