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Wim Wenders: «Ich musste viele Jahre in Amerika leben, bis ich mich als deutschen Romantiker akzeptieren konnte und endlich mit meiner deutschen Seele in Frieden war»

Jeder Filmemacher träumt davon, einen Film in Cannes zu haben. Wim Wenders weiss schon gar nicht mehr, wie oft er an der Croisette war. Und dieses Jahr hat er gleich zwei Filme. Ein Gespräch über seine Doku zum Künstler Anselm Kiefer – einem Nachkriegskind wie ihm selbst – und die sauberen Klos in Japan aus seinem Film «Perfect Days».

Eigentlich wollte Wim Wenders an die Kunsthochschule. «Ich bin ich krachend durchgefallen, weil ich noch nie in meinem Leben eine nackte Frau gezeichnet hatte.»

Eigentlich wollte Wim Wenders an die Kunsthochschule. «Ich bin ich krachend durchgefallen, weil ich noch nie in meinem Leben eine nackte Frau gezeichnet hatte.»

Michael Buckner / Penske Media / Getty

Auf der Terrasse des Festivalpalasts, Blick auf die Croisette, im Hafen schaukeln die Jachten, empfängt Wim Wenders, natürlich mit der tollen blauen Wenders-Brille. Frischer Kurzhaarschnitt, bisschen Schnurrbart: Steht ihm gut. Gesprächsfreudig geht es vom Hocker, den er sich ausgesucht hat, gleich über in eine Diskussion zur Qualität der Sessel im Premierenkino. «Die sind doch aber ganz bequem, Herr Wenders.» – «Kann man so nicht sagen. Ich bin immer herumgerutscht. Ob es mehr an den Sesseln lag oder an meiner Unruhe, ich weiss es nicht.»