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Weg vom Billig-Image: So möchte Cava seinen Ruf verbessern

Weg vom Billig-Image

So möchte Cava seinen Ruf verbessern

Nach wie vor wird Cava vor allem mit einfachen Schaumweinen im untersten Preissegment in Verbindung gebracht. Die Spanier haben diesem Billig-Image in den letzten Jahren jedoch vermehrt den Kampf angesagt.

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Cava wird ausschliesslich mit der traditionellen Methode hergestellt, also gleich wie ein Champagner.

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Nicolas GreinacherRedaktor Wein

Bei vielen löst das Wort Cava ähnliche Erwartungen aus wie Prosecco. Zwischen den beiden Schaumweinen besteht in der Herstellung jedoch ein markanter Unterschied: Cava wird ausschliesslich mit der traditionellen Methode gekeltert, also gleich wie ein Champagner. Die zweite Gärung findet in der Flasche statt und nicht wie bei Prosecco in einem geschlossenen Tank.

Trotzdem kostet Cava ähnlich viel wie Prosecco. Die Behauptung, dass es auch bei Cava qualitativ erstklassige Schaumweine gibt, schien lange Zeit chancenlos. In den letzten Jahren haben die Spanier jedoch massive Anstrengungen unternommen, den Ruf von Cava zu verbessern.

Lancierung von neuen Cava-Kategorien

Seit 2014 gibt es für Cava der Appellation D.O. Penedès die Bezeichnung Classic Penedès, die unter anderem eine Mindestlagerzeit auf der Feinhefe von 15 Monaten vorsieht. Zwei Jahre später wurde eine weitere Kategorie Cava de Paraje Calificado eingeführt.

Paraje steht für ein definiertes Gebiet, also zum Beispiel ein einzelner Weinberg oder ein einzelnes Weingut. Das Mindestalter der Rebstöcke beträgt zehn Jahre und die Schaumweine müssen mindestens drei Jahre auf dem Weingut lagern, bevor sie in den Verkauf gelangen dürfen. Aufsäuerung und süssliche Stile sind bei Cava de Paraje Calificado nicht zugelassen.

Eine weitere spannende Entwicklung geschah 2019, als ein Verband von verschiedenen Winzern mit dem Namen Corpinnat seine Mitglieder dazu verpflichtete, für Cava ausschliesslich biologisch zertifizierte Trauben aus der Region Penedès zu verwenden. Die Lese der Trauben muss von Hand erfolgen und die Schaumweine müssen mindestens 18 Monate auf der Feinhefe lagern, wobei manche bis zu fünf Jahre oder länger dafür aufwenden.

Darüber hinaus gibt es in der Zwischenzeit viele Cavas auch als Blanc de Blanc mit ausschliesslich weissen Rebsorten oder als fruchtigen Rosé. Trotz der positiven Entwicklungen der letzten Jahre dürfte es noch einige Zeit dauern, bis Cava seinen primär eher einfachen Ruf abschütteln kann. Obwohl einfachere, preiswerte Weine wohl auch in Zukunft den grössten Cava-Anteil ausmachen dürften, kann Cava längst viel mehr als nur das.