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Spannungen auf dem Balkan: Serbien marschiert laut USA «gross» an der Grenze zu Kosovo auf

Spannungen auf dem BalkanSerbien marschiert laut USA «gross» an der Grenze zu Kosovo auf

Das Weisse Haus beobachtet ein «beispielloses» Aufgebot von Artillerie und Panzern und fordert einen sofortigen Truppenabzug von Serbien. Derweil verstärkt die Nato ihre Kräfte im Kosovo.

Ein Soldat der KFOR-Truppe der Nato im Norden Kosovos. (25. September 2023)

Ein Soldat der KFOR-Truppe der Nato im Norden Kosovos. (25. September 2023)

Foto: Armend Nimani (AFP)

Die US-Regierung beobachtet nach eigenen Angaben einen «grossen» serbischen Militäraufmarsch an der Grenze zum Kosovo. Es beinhalte ein «beispielloses» Aufgebot von Artillerie und Panzern, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag in Washington. «Wir fordern Serbien auf, diese Truppen an der Grenze abzuziehen.»

Die US-Regierung sei besorgt über die Situation und beobachte sie seit etwa einer Woche, sagte Kirby. Er bezeichnete das serbische Militäraufgebot an der Grenze als «destabilisierend». Über die Absicht könne er derzeit keine Aussage treffen. Man dränge die Serben auch über diplomatische Kanäle, die Truppen zurückzuziehen.

Am vergangenen Sonntag hatte ein 30-köpfiger serbischer Kommandotrupp in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica Stellung bezogen und sich Kämpfe mit der kosovarischen Polizei geliefert. Dabei waren drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet worden.

Laut Kirby war der Angriff «sehr ausgeklügelt» und habe rund 20 Fahrzeuge, «militärische» Waffen, Ausrüstung und Ausbildung umfasst. Es sehe «nicht so aus, als hätten sich einfach ein paar Leute zusammengetan, um das zu tun».

Kirby sagte ausserdem, dass die Nato nach dem Angriff die Präsenz ihrer KFOR-Friedenstruppe im Kosovo erhöhen werde. In Brüssel bestätigte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, dass das westliche Militärbündnis bereit sei, seine Friedenstruppen vor Ort zu verstärken, um auf die Lage zu reagieren. Wie viele Soldaten dort stationiert werden sollen, war zunächst unklar.

Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder, darunter auch Deutschland, erkennen die Unabhängigkeit an, nicht aber Serbien, das seine einstige Provinz zurückfordert.

SDA/AFP/aru

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