So sieht der neue «McDonald's» in Russland aus
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So sieht der neue «McDonald's» in Russland aus
quelle: keystone / maxim shipenkov
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Russland kommt in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht so voran, wie geplant. Nun sollen neue Brigaden Fortschritte bringen. Doch Experten sind skeptisch.
Russland will in der Ukraine offenbar neue Brigaden aufstellen, das berichtet das Institut of the Study of War (ISW) unter Berufung auf die russische Zeitung «Izvestia». Demnach soll es sich dabei laut internen Quellen aus dem russischen Militär um Aufklärungs- und Angriffsbrigaden in kombinierten Armeen und neu gebildeten Armeekorps handeln. Diese seien bereits dabei, Männer für diese Aufgabe zu rekrutieren. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
Kadyrow im März 2022.Bild: keystone
Anna Von Stefenelli / watson.de
Der Tschetschenenführer und Putin-Freund Ramsan Kadyrow versucht derzeit alles, um den Gerüchten um seinen Gesundheitszustand ein Ende zu setzen. Offenbar liegt er nicht im Koma oder ist sogar tot, wie in den vergangenen Wochen öffentlichkeitswirksam spekuliert wurde. Um zu erkennen, dass es um seine Gesundheit aber alles andere als gut steht, reicht ein Blick auf die Videos, die er auf seinem Telegram-Kanal jüngst veröffentlichte.
Der Tschetschenenführer, der für seine Brutalität bekannt ist, arbeitet jedenfalls schon intensiv an der Machtübergabe an seinen Nachwuchs. So inszeniert Kadyrow seine Söhne regelmässig mit Waffen und in kriegerischen Szenarien. Vor allem im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, bei dem Tschetschenien ein enger Verbündeter von Wladimir Putin ist, verstärkt sich dieser Eindruck. Gewalt ist in der Familie offenbar Teil des Weltbildes, wie die Beiträge von Kadyrow vermuten lassen.
Kadyrow inszeniert seine minderjährigen Söhne auf Telegram.Bild: telegram / kadyrov_95
Auf Telegram gibt der 46-Jährige zudem immer wieder propagandistische Updates zum Krieg in der Ukraine, in der seine Armee Putin unterstützt. Dort schreibt er auch regelmässig über angebliche Erfolge. Offenbar läuft jedoch nicht alles so, wie er es sich wünscht. Denn der Putin-Freund bettelt auf seinem Telegram-Kanal penetrant um Geld. Teilweise mit verzweifelten Mitteln.
Das grossartige Russland mit der «Power des Allah»
Videos von Panzern, Aufnahmen von Drohneneinschlägen auf ukrainischem Staatsgebiet, kämpferische Parolen: Sein Telegram-Kanal quillt von Kriegs-Updates und patriotischen Aussagen förmlich über. So schreibt Kadyrow etwa in einem Beitrag davon, dass er natürlich bereit sei, für sein «Vaterland und Russland zu sterben». Oder dass Russland mit der «Power des Allah» grossartig sei. Zudem bezeichnet er das ukrainische Militär als «Faschisten und Nationalisten».
Kadyrow wirft mit patriotischen Parolen um sich.Bild: telegram / kadyrov_95
Dass Kadyrow, insbesondere für seine Armee, ständig Geld braucht, daraus macht er selbst kein Geheimnis. Auf seinem Telegram-Kanal bettelt er förmlich danach.
Kadyrow sammelt Spendengelder
Der tschetschenische Staatschef Ramsan Kadyrow hatte zudem schon des Öfteren erklärt, dass die Region Tschetschenien auf die Subventionen aus Moskau angewiesen sei. Kadyrow gilt als enger Vertrauter und Unterstützer des Kreml. Er wird auch Putins «Bluthund» genannt. «Solange Putin auf seinem vergoldeten Thron in Moskau sitzt, wird Ramsan Kadyrow so nah wie möglich bei ihm bleiben», schreibt etwa auch der Politikwissenschaftler und Analyst Aleksandar Đokić bei euronews.
Offenbar will man sich jedoch in Tschetschenien auch mit Spenden über Wasser halten. Neben propagandistischen Parolen bittet Kadyrow beinahe täglich – manchmal auch mehrmals an einem Tag – um Geld. Da gibt es etwa Beiträge, die freundlich klingen: «Ihr könnt unserer Armee auch helfen, indem ihr Geld über den Link schickt.»
An anderen Tagen dankt er für eingegangene Spenden. «Patrioten haben 1000 Rubel geschickt», schreibt er etwa. Um seine Anhänger zum Spenden zu animieren, greift Kadyrow zu einfachen Mitteln. So nennt er etwa Spender namentlich, bedankt sich bei ihnen mit einer Veröffentlichung in seinem Telegram-Channel.
Wie verzweifelt die Armee Geld benötigt, darauf deutet nicht nur die Menge der Nachrichten hin. Auch der Ton, den Kadyrow sporadisch anwendet, ist drängend. So schreibt er in dieser Woche: «Unterstützt unsere Armee. Wir brauchen es.»
An Tagen, an denen er mit der Spendewilligkeit offenbar alles andere als zufrieden ist, klingt Kadyrow klagend: «Gestern haben nur zwei Personen Gelder geschickt», schreibt er. Und erneut fordert er seine Abonnenten auf, Rubel zu senden. Nur, um drei Stunden später wieder einen ähnlichen Post abzusetzen: «Wir erhöhen das Sendelimit nicht auf über zehn Rubel, damit jeder teilnehmen und unserer Armee zumindest irgendwie helfen kann. Mal sehen, wie viele Patrioten es gibt.»
Bild: telegram/kadyrov_95
Und dann: «Das ist nicht viel. Ich frage mich, wie viele Menschen dazu bereit wären, Geld zu spenden.» Er tue alles für die russische Armee und fordere «Unterstützung».