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Smartphone, Tablet und PC: Die besten Video-Apps für Handy-Aufnahmen

Smartphone, Tablet und PCDie besten Video-Apps für Unerfahrene, Fortgeschrittene und Profis

Es gibt viele Produkte für die Videobearbeitung für diverse Ansprüche: Unsere Übersicht zeigt, welches Programm sich für wen eignet.

Es geht auch ohne Klappe, Regisseur und Produktionscrew: Die kreativen Video-Apps holen auch aus ad hoc gedrehten Aufnahmen einen unterhaltsamen Kurzfilm heraus.

Es geht auch ohne Klappe, Regisseur und Produktionscrew: Die kreativen Video-Apps holen auch aus ad hoc gedrehten Aufnahmen einen unterhaltsamen Kurzfilm heraus.

Foto: Getty Images

Filme zu schneiden, ist eine Kunst, die einem einen Oscar einbringen kann – oder zumindest Anerkennung von der Familie und von Kollegen. Denn ein Film ist ein Gesamtkunstwerk, selbst wenn er keine ausgeklügelte Handlung hat, sondern nur eine Feier, einen Ausflug oder ein gemeinsames Erlebnis dokumentiert. Und er ist eine Abwechslung zu den inflationären Smartphone-Schnappschüssen.

Die Kreation solcher Kurzfilme ist ein kreatives Betätigungsfeld, bei denen es uns offensteht, wie sehr wir uns verausgaben wollen: Profi-Apps geben maximale Kontrolle über Bild und Ton, doch sie sind anspruchsvoll in der Bedienung. Am anderen Ende der Palette befinden sich die Apps, die uns den Hauptharst der Arbeit abnehmen und die Einzelclips per Algorithmus arrangieren – aber es erlauben, das automatisch generierte Werk anzupassen.

Videoschnitt mit «Autopilot»

Die «Fotos»-App von iPhone und iPad erstellt automatisch Rückblicke aus Fotos und Videos. Diese Funktion lässt sich auch wunderbar für den Videoschnitt zweckentfremden: Legen Sie unter «Alben» ein neues Album an und fügen Sie diesem die gewünschten Filmaufnahmen hinzu; auch Fotos werden akzeptiert. Dann tippen Sie rechts oben aufs Menü und betätigen den Befehl «Rückblick-Video wiedergeben». Nun wird automatisch ein Clip erstellt, bei dem die – nach Meinung des Algorithmus – interessantesten Szenen zu sehen sind, der eine Musik-Tonspur und Übergänge hat. Mit dem «Teilen»-Knopf speichern Sie ihn oder senden ihn per Messenger weiter. Sie haben auch simple Bearbeitungsmöglichkeiten: Über den Knopf mit dem Raster passen Sie die Reihenfolge der Clips an und über das Musik-Symbol ändern Sie den Soundtrack.

Analog ist das auch mit Google Fotos möglich: Klicken Sie am Computer auf «Verwalten» und unter «Neu erstellen» auf «Film».

In der Fotos-App von iPhone und iPad lassen sich auch simple Videos erstellen.

In der Fotos-App von iPhone und iPad lassen sich auch simple Videos erstellen.

Screenshots: Matthias Schüssler 

Quik von Gopro, fürs iPhone und Android: Diese App hat einen eindrücklichen Automatikmodus, der Ihnen nachträgliche Bearbeitungsmöglichkeiten gibt. Sie wählen die Einzelaufnahmen aus, die ohne weiteres Zutun zu einem fertigen Werk montiert werden. Unter «Länge» geben Sie an, wie lange der Clip dauern soll, woraufhin die verwendeten Ausschnitte aus dem Rohschnitt entsprechend angepasst werden. Bei «Themen» wählen Sie den Look des Films, der sich auf die Hintergrundmusik, die Übergänge und die Spezialeffekte auswirkt. Über die Rubrik «Zeitleiste» passen Sie diesen Rohschnitt manuell an, wenn Sie möchten: Sie können die verwendeten Ausschnitte ändern, die Abspielgeschwindigkeit anpassen, Filter und Texte hinzufügen und den Originalton gegenüber der Hintergrundmusik lauter oder leiser machen.

Die Quik-App erstellt automatisch einen Rohschnitt, der sich flexibel verändern und verfeinern lässt.

Die Quik-App erstellt automatisch einen Rohschnitt, der sich flexibel verändern und verfeinern lässt.

Quik schafft so etwas wie die Quadratur des Kreises: Die App liefert ein schnelles, brauchbares Resultat für Anwenderinnen und Anwender, die mit dem Videoschnitt nicht vertraut sind, und gleichzeitig räumt sie versierten Usern einen kreativen Spielraum ein. Die Basisfunktionen sind kostenlos; für den vollen Umfang braucht es ein Abo von 9.50 Franken jährlich; eine Go Pro ist nicht nötig.

Auch die Magisto-App von Vimeo (iPhone, Android oder im Browser unter vimeo.com) erzeugt im Automatik-Modus spannende Videos, für die via «Stile» auch stark verfremdende Looks zur Verfügung stehen. Im Editor gibt es die Möglichkeit, die per künstliche Intelligenz gewählten Ausschnitte und die Farbgebung anzupassen sowie Text, Sticker und Logos hinzuzufügen. Der grösste Nachteil: Die Bearbeitung findet in der Cloud und nicht auf dem eigenen Gerät statt. Für den vollen Funktionsumfang braucht es ein Abo ab 9 Franken pro Monat.

Magisto von Vimeo verwandelt eine Handvoll Aufnahmen in ein schnell geschnittenes Action-Feuerwerk.

Magisto von Vimeo verwandelt eine Handvoll Aufnahmen in ein schnell geschnittenes Action-Feuerwerk.

Die Social-Media-Video-Apps privat benutzen

Viele Social-Media-Apps haben auch hervorragende Video-Funktionen. Das gilt besonders für Instagram (iPhone und Android) und Tiktok (iPhone und Android). Sinn und Zweck ist, die mit diesen Apps erstellten Werke auf den jeweiligen Plattformen hochzuladen. Es geht aber auch anders: Statt sie zu veröffentlichen, können Sie sie auch einfach auf Ihrem Gerät speichern, um sie privat vorzuführen oder weiterzugeben.

Bei Instagram erstellen Sie nach allen Regeln der Kunst ein «Reel». Nach der Aufnahme haben Sie die Möglichkeit, Effekte oder Sticker hinzuzufügen oder ins Video zu kritzeln. An dieser Stelle gibt es auch einen Download-Knopf, mit dem Sie das Werk auf Ihrem Gerät speichern. Etwas gilt es zu beachten: Wenn Sie übers Noten-Symbol Musik hinzufügen, dann wird das Video ohne Ton gesichert.

Bei Tiktok ist das Gleiche nur auf einem Umweg möglich: Sie erstellen Ihr Video. Bei «Veröffentlichen» haben Sie nun die Möglichkeit, bei «Alle können diesen Beitrag sehen» die Einstellung auf «Nur du» zu ändern. Unter «Weitere Optionen» stellen Sie sicher, dass der Schalter «Auf Gerät speichern» aktiviert ist. Sie können das Video dann hochladen. Es erscheint in Ihrem Profil, wo Sie es aufrufen und während des Abspielens aufs Dreipunkte-Menü rechts unten klicken: Sie können so das Video speichern und danach an gleicher Stelle löschen.

Apps mit kreativem Spielraum

Es gibt eine grosse Zahl von Video-Apps, in denen Sie nach klassischem Muster arbeiten: Sie fügen die Einzelaufnahmen einer Zeitleiste hinzu, wählen den Ausschnitt, setzen Übergangseffekte und fügen Texte oder andere Elemente hinzu.

Microsoft liefert bei Windows 11 seit einem Jahr ein Videoprogramm namens Clipchamp mit. Es setzt damit die Tradition des Windows Movie Maker mit, den Microsoft mit Windows ME eingeführt hat. Im Vergleich hat die neue App einen entscheidenden Nachteil: Für den vollen Funktionsumfang verlangt Microsoft ein Abo von 10.95 Franken pro Monat – und das ist gemessen an den Funktionen zu teuer.

Clipchamp von Microsoft hält Vorlagen bereit, mit denen Videos mit einem vorgefertigten Look ausgestattet werden können.

Clipchamp von Microsoft hält Vorlagen bereit, mit denen Videos mit einem vorgefertigten Look ausgestattet werden können.

Im Vergleich dazu kostet das gestandene Programm Powerdirector (cyberlink.com) 4.40 Franken pro Monat und Pinnacle Studio ist für um die 50 Franken zu kaufen (pinnaclesys.com). In einer komfortablen Position sind die Apple-Anwender: iMovie gibt es kostenlos für den Mac und für iPhone und iPad. Dieses Programm hat in den letzten Jahren leider keine grossen Sprünge gemacht und wirkt gegenüber kreativen Newcomern etwas altbacken. Zu den modernen, spannenden Editoren gehört Videoleap (für iPhone und Android; hier ausführlich getestet). Das Abo kostet für sie 37 Franken im Jahr, doch trotz der offensiven Werbung fürs Abo lässt sich die App auch kostenlos nutzen. Ein weiterer Geheimtipp ist Luma Fusion (für iPad und Android),

Die Profiliga

Für Anwenderinnen und Anwender mit professionellen Ansprüchen an den Funktionsumfang und die Qualität bieten sich einige wenige Apps an: Premiere Pro von Adobe, das ab 23.70 Franken pro Monat zu mieten ist. Final Cut von Apple ist für den Mac für 300 Franken zu kaufen und soeben in einer Version fürs iPad Pro erscheinen, wo das Abo 5 Franken pro Monat kostet. Eine Alternative mit professionellem Anspruch ist DaVinci Resolve (blackmagicdesign.com). Sie hat den Vorteil, dass sie in einer abgespeckten Variante kostenlos genutzt werden kann.

Matthias Schüssler ist Digitalredaktor und berichtet über Neuigkeiten der Tech-Konzerne, Soft- und Hardware und gibt Hilfestellung für den souveränen Umgang mit Smartphone, Computer und Gadgets.Mehr Infos@MrClicko

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