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Schweizer Tourismus-Branche verzeichnet Rekord-Winter – einige Fragen aber bleiben

Langweilige Touristenbilder mal anders

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Langweilige Touristenbilder mal anders

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Eine Frau ist am Donnerstagnachmittag beim Begehen der Nepalbrück in Gimmelwald in die Tiefe gestürzt und dabei tödlich verunglückt. Ein Unfallgeschehen steht im Vordergrund, wie die Berner Kantonspolizei am Freitag mitteilte.

Zu milde Temperaturen und vor allem zu wenig Schnee sorgten für eine nicht ganz optimale Wintersaison. Dennoch konnte die Schweizer Hotellerie eine rekordverdächtige Anzahl Logiernächte verzeichnen. Wie kommt das?

Elia Arianna

Aufgrund des aussergewöhnlich milden Winters machte man sich vielerorts um den Ski-Standort Schweiz und die winterliche Tourismusbranche Sorgen. Nun publiziert das Bundesamt für Statistik für den Winter sehr positive Zahlen: Die Schweiz hat in puncto Logiernächte die beste Wintersaison seit über zehn Jahren hingelegt. Zu euphorisch sollte man aber nicht sein, wie ein genauerer Blick in die Statistik des BfS zeigt:

Die Bilanz

In einer Medienmitteilung des Bundesamts für Statistik wurde die Logiernächte-Bilanz der Wintersaison 2022/2023 bekannt gegeben. Darin erklärt das Bundesamt, dass in diesem Winter ungefähr 17,4 Millionen Übernachtungen gebucht wurden, dies bedeute einen Anstieg von über 18 Prozent gegenüber der letztjährigen Wintersaison. Die Übernachtungen von ausländischen Gästen haben sich im Vergleich der Vorsaison sogar um 42,6 Prozent gesteigert, während 2,5 Prozent mehr inländische Gäste registriert wurden. In absoluten Zahlen bedeutet dies: 8,1 anstatt 5,7 Millionen ausländische Gäste und 9,3 statt 9 Millionen Schweizer Gäste.

13 Tourismusregionen der Schweiz

Die 13 Tourismusregionen der Schweiz.Bild: bfs

Die Gewinner

Die Schweiz wird in 13 Tourismusregionen eingeteilt, um die Daten einfacher erheben und verarbeiten zu können. In fast allen Regionen stieg letztes Jahr die Anzahl Logiernächte. Am höchsten war der Anstieg in den drei Regionen um die grössten Schweizer Städte: Zürich, Genf und Basel. In Zürich lag der Anstieg bei über 50 Prozent, während er in Basel und Genf bei 45 respektive 43 Prozent lag.

Das Wallis ist Verlierer und Gewinner zugleich. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete es einen Anstieg von 5,8 Prozent. Der Bergkanton hatte jedoch weniger Schweizer Gäste als im letzten Jahr.

Die Verlierer

In elf dieser 13 Regionen wurden letztes Jahr mehr Logiernächte als im Vorjahr verzeichnet. Die einzigen Ausnahmen: Graubünden und das Tessin. Beide verzeichneten einen leichten Rückgang. Im Tessin sank die Zahl der Gäste um 2,4 Prozent und in Graubünden um 2,7 Prozent.

Corona überwunden

Die prozentualen Anstiege zeichnen ein sehr positives Bild, man muss sie aber kontextualisieren. Die Wintersaison 2021/2022 sowie die beiden davor waren ganz oder teilweise von Corona-Einschränkungen betroffen. Ein direkter Vergleich zeigt deshalb nur einen Teil der Wahrheit. Positiv ist aber, dass die Corona-Baisse überwunden werden konnte.

Auffällig bleibt, dass im Vergleich zur Zeit vor Corona deutlich mehr Schweizer in der Schweiz übernachten, als Ausländer. Abgesehen von der erwähnten Corona-Zeit war es in der Schweiz die Norm, mehr ausländische Gäste als Schweizer zu beherbergen.

2018/19 versus 2022/23

Aufgrund der Corona-Einschränkungen sind die Statistiken der letztjährigen Saison nur bedingt mit denen aus diesem Winter vergleichbar. Um noch eine andere Perspektive auf die Entwicklung der Hotellerie-Zahlen aufzuzeigen, folgt hier noch der Vergleich mit der letzten Winter-Saison vor Corona:

Was als Erstes auffällt ist, dass in allen Regionen deutlich mehr Schweizer Gäste Logiernächte buchten, als dies im Winter vor vier Jahren der Fall war. Auffällig ist auch, dass das Tessin, obwohl es im Vergleich zum letzten Winter ein Verlierer war, gegenüber der Wintersaison 2018/19 zu den grössten Gewinnern zählt.

Die Gäste aus dem Ausland bleiben also auch nach Corona weiter aus. Dafür verbringen immer mehr Schweizerinnen und Schweizer ihre Ferien in der Heimat.

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