Auch in diesem Duell kochten die Emotionen einige Male hoch.Bild: keystone
Zum fünften Mal in Serie ist für die Schweizer Eishockey-Nati bei einem grossen Turnier im Viertelfinal Endstation. Wieder einmal schafft es die Schweiz nicht, sich gegen Angstgegner Deutschland durchzusetzen. nach 60 Minuten. So kommentieren die Schweizer und die deutschen Medien den je nach Sicht enttäuschenden oder sensationellen WM-Viertelfinal.
Blick
«Ziel korrigieren – oder Konsequenzen ziehen»
Und warum stand Robert Mayer im Kasten, wenn doch Leonardo Genoni da ist? Man sollte niemals auf Genoni verzichten.
Verband und Trainer müssen sich nun gut überlegen, wie man der Öffentlichkeit diese Niederlage erklären will. Das offizielle Ziel «Halbfinal» klingt wunderbar, aber in einer gesunden Leistungskultur muss das Verpassen eines Ziels irgendwann auch Konsequenzen haben, sonst verliert man die Glaubwürdigkeit.»
NZZ
Wer trägt die Verantwortung dafür? Natürlich der Nationalcoach Patrick Fischer, der sich seit Jahren nicht scheut, vom Weltmeistertitel zu sprechen, und im Herbst der NZZ gesagt hatte, irgendwann müsse man den Durchbruch schaffen, sonst müsse es ein anderer Coach versuchen.
Das Eishockey-Nationalteam hat in den ersten Tagen dieser WM viel Spass gemacht. Doch unter dem Strich ist die Schweiz keinen Schritt weitergekommen.»
Tages-Anzeiger
«Das Schweizer Debakel begann schon vor dem Spiel»
Das Scheitern muss Fischer und Weibel zu denken geben. Die gesamte WM-Vorbereitung war auf die zweite Turnierwoche ausgerichtet. Doch nun haben Fischer und Co. just in dieser Phase versagt.
Fischers Bilanz ist mit nur einer Halbfinal-Qualifikation bei neun Turnieren ungenügend. Wer hohe Ziele formuliert und von Medaillen spricht, sollte auch mal liefern.»
Le Temps
«Das hätte nicht passieren dürfen. Nicht dieses Mal. Ja, Deutschland ist der Schweizer Angstgegner, aber das Team von Patrick Fischer ist gewachsen, reifer geworden. Es sollte in den Halbfinal kommen, in den Final einziehen und es vielleicht sogar gewinnen. Die Spieler sprachen davon, die Fans glaubten daran. Und dann brach alles zusammen.»
FAZ
«Wieder einen Gang hochgeschaltet»
«Am Donnerstagnachmittag in Riga gingen zwei Mannschaften aufs Eis, deren mentale Voraussetzungen kaum unterschiedlicher sein konnten. Die einen hatten etwas zu gewinnen, die anderen etwas zu verlieren. Und so kam es dann auch.»
Bild
«Jungs, ihr seid der eiskalte Wahnsinn!»
Süddeutsche Zeitung
«In den Köpfen der Schweizer arbeitete es nach dem 3:1. Achtmal standen sie unter Fischer bei einem grossen Turnier im Viertelfinale - siebenmal ging ihnen danach der Saft aus und am Donnerstag folgte der achte Blackout.
Sechs Minuten noch. Fünf. Auf den Schweizer Gesichtern war zu lesen, was sie dachten: Läck mir am Tschöpli, scho wieder!»
(nih)
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