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Rolls-Royce Phantom Syntopia: Wenn Geld keine Rolle spielt

Rolls-Royce Phantom SyntopiaWenn Geld keine Rolle spielt

Ein Rolls-Royce von der Stange, da könnte ja jeder kommen. Wer etwas auf sich hält, bestellt «Bespoke». 

Was die «Bespoke»-Designer bei Rolls-Royce auf die Räder stellen können, zeigt ein Exemplar des sechs Meter langen Phantom, das den Beinamen Syntopia trägt.

Fotos: Rolls-Royce

Der Eintritt in den exklusiven Club der Rolls-Royce-Besitzer kostet rund eine halbe Million Schweizer Franken. Im letzten Jahr wurden erstmals mehr als 6000 Modelle weltweit verkauft, genau 41 Autos (Quelle: Auto-Schweiz) mit der «Emily» auf der Motorhaube neu in der Schweiz zugelassen. Doch kaum eine der edlen Karossen verlässt für diesen Einstiegskurs den Werkshof. Die Engländer sprechen nicht über den durchschnittlichen Preis ihrer Modelle. Dennoch steht fest, dass die Millionengrenze nicht selten überschritten wird. Vor allem dann, wenn Kunde ein Auto haben will, das es nicht ein zweites Mal auf der Welt gibt, also ein Unikat ist.

Das ist nicht selten, weshalb der Geschäftszweig blüht, der genau diese Zeitgenossen im Blick hat. Diese ganz besondere Abteilung nahe dem heimatlichen Hauptquartier in Goodwood liefert gegen eine entsprechende Gebühr nahezu alles, was einen Rolls einzigartig macht und später auf dem Parkplatz des Polo-Clubs kein zweites Mal zu finden ist. «Bespoke» nennt Rolls-Royce die so entstehenden Modelle. Das steht für «massgeschneidert» und stammt ursprünglich aus der Welt der Mode. Die exklusive Schneiderei verhindert zum Beispiel, dass die feine Dame auf dem Wohltätigkeitsball einer Rivalin im gleichen Outfit begegnete.

995 funkelnde Glasfaser-Sterne

Dabei gilt für das «Bespoke»-Team: Auch mit einem extradicken Check gibt es aus Sicherheitsgründen keine technischen Eingriffe beim ursprünglichen Serienmodell, nicht erfüllt werden auch Sonderwünsche, die gegen die guten Sitten verstossen. Schliesslich muss die 104 gegründete Auto-Ikone auf ihren legendären Ruf achten. Was die «Bespoke»-Designer auf die Räder stellen können, zeigt ein besonderes Exemplar des sechs Meter langen Phantom, das den Beinamen Syntopia trägt. Es entstand in Zusammenarbeit mit der niederländischen Modedesignerin Iris van Herpen. «Jedes Kleidungsstück, das ich entwerfe, ist ein Unikat, massgeschneidert auf die individuellen Masse meiner Kunden, genau wie jeder Rolls-Royce», erklärt sie.

Der Innenraum ist geprägt von Mustern und Formen aus der Natur wie dem «Sternenhimmel» aus einem Stück feinem Leder. 300 Arbeitsstunden hat es gedauert, die 162 gläsernen Blütenblätter auf ihm anzubringen. Für den Himmelseffekt sorgen 995 funkelnde Glasfaser-Sterne, die sich optisch von hinten nach vorn bewegen. Ergänzt wird das Ganze durch ein beleuchtetes Muster, das an eine Reifenspur oder ein Skelett erinnert. Dieses Element zieht sich nach vorn in eine Art Ausstellungsfläche vor dem Beifahrersitz und endet schliesslich auf der Motorhaube.

Extravagant auch die Lackierung, die je nach Sonneneinstrahlung die Farben Blau, Violett, Magenta und Gold penibel in Gleichklang bringt und zudem schimmernde Glaspartikel enthält. Allein das Auftragen der verschiedenen Schichten dauerte mehrere Monate. Das Einzelstück Phantom Syntopia ist für einen nicht genannten Besitzer reserviert, an den es im Mai geliefert werden soll. Um wen es sich handelt und wie viel Euro, Dollar oder saudische Riyal nach Goodwood geflossen sind, bleibt ein Geschäftsgeheimnis. Genau wie die Zahl der «Bespoke»-Kunden überhaupt.

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