Switzerland
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Mit Kunst und Katze in der Schweiz angekommen: Flüchtlingsbüsi Paris ist jetzt Kunst

Das Büsi Paris wurde im März schweizweit als erste Flüchtlingskatze aus der Ukraine bekannt. Besitzerin Oleksandra Erastova (34) ist Anfang März mit Kunst und Katze in die Schweiz angekommen, jetzt hat sie dank ihrem Perser-Büsi die erste Vernissage.

Durch die Berichte im Blick und SonntagsBlick wurde man bei der Aare Galerie in Winznau SO auf die Künstlerin aufmerksam. «Ihre Bilder sind eine Mischung aus Realität und Fantasie und haben uns sofort begeistert», so Urs Voser, Geschäftsleiter der Galerie. «Darum wollen wir der Künstlerin tatkräftig unter die Arme greifen, damit sie ihrem Schaffen weiterhin nachgehen und damit auch etwas verdienen kann.» Darum stellt ihr die Galerie die Räumlichkeiten vom 14. bis am 29. Mai umsonst zur Verfügung und verzichtet auf eine Provision.

Mit Kunst und Katze geflüchtet

In ihrer Heimat hatte sich Erastova als Malerin etabliert. Nach der Ausbildung zur Grafik-Designerin wagte sie den riskanten Schritt zur Kunst, ihre Werke hängen mittlerweile in vielen Teilen der Welt, von China, Europa bis Übersee. Einige ihrer Bilder sind im Museum der Geschichte in Kiew ausgestellt. «Mein Atelier musste ich zurücklassen, aber meine Werke habe ich rechtzeitig in Sicherheit gebracht.» In Vorahnung des Kriegs fuhr sie in ihrem vollgepackten Kleinwagen mitsamt ihrer Mutter, ihrem Büsi und Rollen voller Gemälde bereits zwei Wochen vor Ausbruch an die ukrainische Grenze.

Damals wusste sie noch nicht, dass sie in der Schweiz landen würde: «Davon wagte ich kaum zu träumen, es ist das sicherste und schönste Land in Europa. Ich habe ganz auf mein Herz gehört.» Genau so, wie sie es bei ihrer Kunst tut. Ihre Bilder zeigen eine Metamorphose vom Menschen zum Tier und umgekehrt. So entsteht eine Marilyn Monroe mit Katzengesicht, oder aus einer Bulldogge wird Filmbösewicht Joker. «Tiere spiegeln unsere menschlichen Emotionen wider, meine Bilder zeigen, wie nahe wir einander sind.»

Erlös an Tierheime in der Ukraine

Nachdem sie mit ihrer Mutter einen Monat im Asylzentrum gelebt hat und ihre Katze Paris im Tierheim des Zürcher Tierschutzes untergebracht war, haben Mutter und Tochter in Basel ein temporäres Daheim gefunden – mit Garten. Dort malt Erastova an ihren neuen Bildern mit Blumen. Und auch Katze Paris wird gerade skizziert. «Nicht alle Haustiere aus der Ukraine haben so viel Glück wie sie», sagt Erastova. Viele Vierbeiner sind im Krieg zurückgelassen worden. Darum will die Künstlerin die Hälfte ihrer Einnahmen an ukrainische Tierheime spenden.