Interview mit Roberto Saviano«Vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätten mich damals umgebracht»
Ein Buch über die Mafia machte Roberto Saviano schlagartig berühmt – und verwandelte sein Leben in «eine Vorhölle». Ein Gespräch über Zivilcourage, die Camorra und den italienischen Neid.
«Ich bin allein, auch körperlich: einsam.»
Foto: Mario Zanaria (Nobileagency)
Herr Saviano, Ihr Buch «Aufschrei», das nun auf Deutsch erscheint, ist ein Appell zur Zivilcourage. Sie selbst bezahlen für Ihren Mut mit einem Leben unter ständigem Polizeischutz. War es das wert?
Normalerweise neigt man bei dieser Frage immer dazu, zu sagen: Ja, klar, das ist es wert! Du willst den Menschen Mut machen, vor allem, wenn es junge Menschen sind, die sollen schliesslich mit Courage ins Leben gehen können. Aber wenn ich ehrlich bin: Nein, es lohnt sich nicht. Du kompromittierst dein Leben.
