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Immobilienstudie der UBS: Ende des Preisanstiegs bei Ferien­wohnungen in Sicht

Immobilienstudie der UBSEnde des Preisanstiegs bei Ferien­wohnungen in Sicht 

Zweitwohnungen haben sich zwar weiter verteuert. Nun flaut der Boom aber wohl ab – weil Ferien in der Schweiz und Homeoffice in den Alpen sich nicht durchgesetzt haben.

Laut der UBS zeichnet sich eine Periode stagnierender Preise ab: Ferienwohnungen im Oberengadin.

Laut der UBS zeichnet sich eine Periode stagnierender Preise ab: Ferienwohnungen im Oberengadin.

Foto: Arno Balzarini (Keystone)

St. Moritz bezeichnet sich selbst als «Top of the World» – also als Dach der Welt. Sicher ist: Die Gemeinde im Engadin ist die teuerste touristische Destination im Alpenraum. Eine Zweitwohnung im gehobenen Segment kostet dort rund 20’500 Franken pro Quadratmeter. An zweiter und dritter Stelle stehen Flims/Laax GR sowie Gstaad BE mit einem Preisniveau von rund 17’000 Franken pro Quadratmeter. Es folgen Zermatt, Davos/Klosters, die Jungfrau-Region sowie Andermatt, wo rund 16’000 Franken pro Quadratmeter verlangt werden.

Das geht aus der neuen Studie der UBS zu Eigentum im alpinen Raum hervor, die am Freitagmorgen veröffentlicht wurde.

Die Preise für Ferienwohnungen lagen im Durchschnitt aller analysierten Destinationen per 1. Quartal 2023 rund 7 Prozent über den Vorjahreswerten. Den höchsten Anstieg verzeichnete Arosa GR, wo die Preise in den letzten vier Quartalen fast 20 Prozent in die Höhe schossen und damit mehr als 60 Prozent über dem Niveau von Ende 2019 liegen.

Nachfragetreiber der Pandemiejahre erlahmen

Seit Herbst 2022 flaut der Preisboom jedoch langsam ab. Im Berner Oberland waren die Preise seitdem sogar leicht rückläufig. Maciej Skoczek, UBS-Immobilienökonom und Hauptautor der Studie, sagt: «In den nächsten Quartalen dürften sich die Preisanstiege auf dem Ferienwohnungsmarkt weiter abschwächen. Eine Periode stagnierender Preise zeichnet sich ab.»

Zweitwohnungen mit verschlossenen Fenstern im Villenquartier Sartons oberhalb Lenzerheide-Valbella: Nach dem Schweiz-Boom in der Corona-Zeit sind nun Ferien im Ausland wieder beliebter.

Zweitwohnungen mit verschlossenen Fenstern im Villenquartier Sartons oberhalb Lenzerheide-Valbella: Nach dem Schweiz-Boom in der Corona-Zeit sind nun Ferien im Ausland wieder beliebter.

Foto: Arno Balzarini (Keystone)

Ein Grund ist, dass die Nachfragetreiber der Pandemiejahre erlahmen. Ferien im Ausland sind wieder so beliebt wie vor der Corona-Zeit. Die Kombination aus Arbeiten im Büro und in den eigenen vier Wänden im Alpenraum erweist sich als eine vorübergehende Erscheinung oder zumindest nicht als ein massives Phänomen.

Ferienwohnung kostet im Mittel 1 Million 

Was bleibt, sind gemäss der UBS um gut 20 Prozent höhere Zweitwohnungspreise. Der mittlere Kaufpreis für eine Ferienwohnung beträgt damit aktuell rund 1 Million Franken, was mit den gestiegenen Zinsen ins Geld geht.

Die Gesamtkosten beim Erwerb einer durchschnittlichen Wohnung liegen aktuell bei rund 50’000 Franken jährlich – doppelt so hoch wie 2019. Die Ausgaben könnten vermehrt dazu führen, dass Ferienheim­besitzerinnen und -besitzer verkaufen: «Manche Ferienwohnungseigentümer werden den Verkauf in Betracht ziehen, um Kapitalgewinne zu realisieren und zugleich den gestiegenen Kosten zu entkommen», sagt Skoczek von der UBS.

Jon Mettler ist seit 2018 Wirtschaftsredaktor bei der Zentralredaktion von Tamedia. Er berichtet über Telekommunikation, Digitalisierung, Tourismus und die Uhrenindustrie.Mehr Infos@jonmettler

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