Aus Furcht vor aserbaidschanischer Gewaltherrschaft leert sich Nagorni Karabach. Der Strom der Flüchtlinge ist kaum zu bewältigen. Mit der Festnahme des Geschäftsmanns und Politikers Ruben Wardanjan statuiert Aserbaidschan zugleich ein Exempel.
In einem alten, bis auf das Dach mit Habseligkeiten gefüllten Schiguli kommt eine alte Frau aus Nagorni Karabach in Armenien an.
Vasily Krestyaninov / AP
Die rund 60 Kilometer lange, kurvenreiche Gebirgsstrasse zwischen Stepanakert, dem Hauptort von Nagorni Karabach, und der Brücke über den Fluss Hakari besteht seit vergangenem Sonntag aus einem einzigen Fahrzeugstau. Personenwagen reiht sich an Personenwagen, dazwischen stehen Lastwagen und Busse. Sie alle sind mit Menschen gefüllt, die mitunter nicht einmal das Nötigste mitnehmen konnten. Knapp 70 000 Karabach-Armenier sind bis am Donnerstagabend in Armenien eingetroffen. Der Exodus praktisch der ganzen Bevölkerung von Nagorni Karabach ist im Gange.