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Erste Reaktionen zu Ernennung Ermottis: «UBS holt sich einen Veteranen zurück»

Erste Reaktionen zu Ernennung Ermottis«UBS holt sich einen Veteranen zurück»

In der Schweizer Bankenbranche kommt es zu einem erneuten Paukenschlag: Die Reaktionen aus Wirtschaft und Politik sind positiv.

Sergio Ermotti kehrt an alte Wirkungsstätte zurück.

Sergio Ermotti kehrt an alte Wirkungsstätte zurück.

Foto: Christian Beutler (Keystone)

Sergio Ermotti übernimmt nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS die Führung der neuen Superbank. Damit steht der Tessiner bereits zum zweiten Mal an der Spitze der grössten Schweizer Bank. Die ersten Reaktionen:

Analysten reagieren positiv

«Wir begrüssen die Ernennung von Sergio Ermotti und glauben, dass er die richtige Person für die herausfordernde Aufgabe ist», heisst es bei Vontobel. Er habe die Bank bereits nach der globalen Finanzkrise erfolgreich transformiert. Gemäss ZKB setzt die Bank mit diesem Führungswechsel ein klares Zeichen dafür, dass der Fokus auf der erfolgreichen Integration der Credit Suisse liege. Mit Ermotti hole die UBS einen «ausgewiesenen Kenner der Bank und einen effektiven Vollstrecker» an Bord. Die ZKB-Analysten sind insgesamt der Meinung, dass sich die Risiken für die UBS mit der Übernahme der CS zwar erhöhen, durch die potenziellen Vorteile der Fusion aber mehr als ausgeglichen werden.

Die künftige Zusammensetzung des Führungsteams bei der UBS sei in den Diskussionen der Investoren in der vergangenen Woche ein wichtiges Thema gewesen, kommentiert derweil Goldman Sachs. Die heutige Ankündigung sorge nun für mehr Klarheit und sei entsprechend positiv.

Fokus nun auf CS-Integration

Ein weiterer Marktteilnehmer meinte, dass der CEO-Wechsel auf eine andere Ausrichtung der Prioritäten hindeute. Zur Hauptpriorität werde nun wohl die Integration der CS, während der bisherige Fokus auf organisches Wachstum und Digitalisierung an zweiter Stelle komme. Sergio Ermotti könnte dabei laut dieser Stimme die richtige Wahl als Restrukturierungsmanager sein, denn der scheidende CEO Ralph Hamers war vor allem auch wegen seiner Erfahrung und Kompetenz im Bereich Digitalisierung zur UBS geholt worden.

Wirtschaftsportal Cash.ch 

«Die UBS holt sich für die Übernahme der Credit Suisse mit Sergio Ermotti einen Veteranen zurück, der die Skepsis gegenüber der ‹Monsterbank› zerstreuen soll. Es erinnert einiges an die Nomination von Oswald Grübel zum UBS-Chef 2009. (...) Viele Inland-Kunden werden (oder müssen) Alternativen suchen zu neuen Bank. Hinzu kommt, dass die erzwungene Übernahme der Credit Suisse im Ausland gehörig am Image von «Swiss Banking» gekratzt hat. (...) Ein Banker alten Stils mit Schweizer Pass kann dieses Vertrauen wieder herstellen. (...) In der Belegschaft der UBS ist überdies eine grosse Verunsicherung zu spüren. (...) Unter einem erfahrenen Banker wie Ermotti sind wichtige Mitarbeiter wohl eher zu halten als unter dem Holländer Ralph Hamers, der zwar viele Sympathien geniesst, aber weniger Krisen durchmachte als der neue Chef. (...) In solchen Phasen, und besonders in der Bankenbranche, greift man üblicherweise zu Veteranen mit Leistungsausweis, einem Mann, dem die Leute Vertrauen entgegenbringen. (...) Insofern ähnelt die Ernennung Ermottis zum neuen, alten UBS-Chef der Nominierung von Oswald Grübel zum CEO der gleichen Bank im Jahr 2009 inmitten der Finanzkrise. Grübel blieb zwei Jahre und führte die Bank aus dem ärgsten Schlamassel. Bis er selber über den internen Trader-Skandal Kweku Adoboli stolperte. Man wünscht Sergio Ermotti mehr Glück.»

NZZ

«Ermotti belebt mit seinem Wechsel zurück zur vereinigten UBS-Credit Suisse auch eine alte Tradition am Zürcher Finanzplatz: Spitzenkräfte von Swiss Re und Credit Suisse waren über Jahrzehnte in engem Austausch gestanden und wechselten vom Rückversicherer zur Bank; zum Beispiel Walter Kielholz oder Lukas Mühlemann.»

Inside Paradeplatz

«Die Bilanz von Ermottis Phase eins – Make UBS Solid Again – fällt insgesamt positiv aus. Nun wird er zur entscheidenden Figur für Phase zwei: Make UBS Big Again. Das Gelingen des wichtigsten Firmen-Abenteuers der jüngeren Schweizer Geschichte. Er muss die CS rasch in die UBS integrieren, den Finanzplatz stark behalten und die aufgebrachten Bürger beruhigen. Die alte UBS-Kultur muss obsiegen, wenn die riesige Bank die frisch ins Haus geholten Risiken in den Griff kriegen, die guten Leute an Bord behalten und die grossen Privatkunden überzeugen will. New UBS mit Old Ermotti: Die Schweiz erlebt ihre aufregendsten Tage der jüngeren Geschichte.»

Banker und SVP-Nationalrat Thomas Matter

Für SVP-Nationalrat und Banker Thomas Matter ist die Ernennung Ermottis «ein hervorragender Schritt», schreibt 20 Minuten. «Ermotti hat eine hervorragende Reputation und kennt das Bankwesen sehr gut. Die wichtigste Aufgabe der UBS mit Ermotti an der Spitze wird jetzt sein, die Situation der Credit Suisse Group eingehend zu analysieren und dann eine Zukunftsstrategie zu formulieren. Das wird sicher eine Weile dauern.»

SDA

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