Natürlicher Tod oder vorsätzliche Tötung? Das erstinstanzliche Genfer Kriminalgericht musste sich mit einem heiklen Fall befassen, dessen Protagonist überregional bekannt ist. Das Urteil wird weitergezogen.
Wie starb K.* in jener verhängnisvollen Nacht im Februar 2016? Das Genfer Kriminalgericht musste über einen komplexen Fall urteilen.
Salvatore Di Nolfi / Keystone
Eine Feder. Müsste man den Prozess, der in Genf die ganze Woche angedauert hat, auf ein Wort reduzieren, es wäre dieses. Denn ein solches, 4,5 Zentimeter langes tierisches Objekt hatten Gerichtsmediziner in den Bronchien der verstorbenen K.* gefunden – und darum überhaupt erst die These eines unnatürlichen Todes in Betracht gezogen. Hatte sie ihr Ehemann P.,* ein einflussreicher Wirtschaftsanwalt aus Solothurn, im Genfer Vorort Grand-Saconnex mit einem Kissen erstickt? Ja, sagt das erstinstanzliche Genfer Kriminalgericht nun und verurteilt den 71-Jährigen wegen vorsätzlicher Tötung zu einer Freiheitsstrafe von 13 Jahren.