Switzerland
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EM-Qualifikation: Kosovo - Schweiz im Liveticker: Aufregung in beiden Strafräumen – in Pristina ist das erste Tor gefallen

So, nun spielt die Schweizer wieder einmal vorwärts. Amdouni präpariert sich den Ball und kommt zum Abschluss. Sein Versuch hat aber zwei entscheidende Mängel. Er ist nicht stark genug. Und er rollt auch noch am Tor vorbei.

Jetzt gehts aber gerade etwas sehr hoch zu und her im Schweizer Strafraum. Muriqi kommt zum Abschluss, wieder hilft Sommer mit einer Parade.

Eine fast unglaubliche Szene im Schweizer Strafraum. Berisha schiebt einen Ball aus kürzester Distanz am leeren Schweizer Tor vorbei. Sein Glück: Weil Passgeber Rashica kurz zuvor im Offside stand, muss er nicht im Boden versinken.

Freuler bringt die Schweiz in Führung! Edimilson spielt erneut wie ein Flügel, flankt von rechts in den Strafraum und Freuler lenkt den Ball direkt und gekonnt ins Netz. Schön gemacht von Freuler. Und alles richtig gemacht von Yakin mit seinen Personalentscheiden. Bisher zumindest.

Es kommt erstmals Aufregung auf im Schweizer Strafraum. Granit Xhaka verliert den Ball, Rashica schiesst aus rund 18 Metern und Sommer wehrt den scharfen getretenen und auch noch aufsetzenden Ball zur Seite.

Wieder kommt die Schweiz über rechts, wieder gibts einen Abschluss. Dieses Mal schiesst Shaqiri – oder eher: er schlenzt mit dem linken Fuss. Und erneut fängt Muric sicher.

Fernandes, eigentlich als Rechtsverteidiger nominiert, kommt zum ersten Schweizer Abschluss. Sein Flachschuss ist für Kosovos Goalie Muric aber kein Problem. Interessant an Arijanet Muric: Er ist in Zürich aufgewachsen und spielte für den FCZ und GC, bevor er in den Nachwuchs von Manchester City wechselte. Jetzt steht er bei Burnley unter Vertrag, ist beim Premier-League-Club aber die Nummer 2.

Das Spiel in Pristina läuft und das kleine Stadion mit seinen rund 13'000 Plätzen ist ausverkauft. Die Tickets waren ein paar Minuten nach Verkaufsstart schon alle weg.

Nico Elvedis Vertrag bei Borussia Mönchengladbach läuft noch ein Jahr. Der Innenverteidiger hatte in diesem Sommer aber nicht nur keine Lust, den Kontrakt vorzeitig zu verlängern, er hätte sich auch gerne aus der Bundesliga abgesetzt – zum Beispiel in die Premier League zu den Wolverhampton Wanderers. Er hat sich damit bei der Borussia nicht beliebt gemacht und stand teilweise nicht einmal mehr im Kader. Und jetzt, nachdem kein Wechsel zustande gekommen ist, hat er auch seinen Platz im Nationalteam vorerst verloren. Nationaltrainer Murat Yakin setzt den 26-jährigen Innenverteidiger, der in allen vier bisherigen EM-Qualifikationspartien durchgespielt hatte, auf die Bank. Für Elvedi rückt der 31-jährige Fabian Schär ins Team, hauptberuflich für Newcastle im Einsatz.

Neben diesem Wechsel gibt's in der Schweizer Aufstellung keine Überraschungen. Das heisst auch, dass Yakin mit Remo Freuler grosszügiger ist als mit Nico Elvedi. Der Mittelfeldspieler steht in der Startformation, obwohl er bei Nottingham auf keinen Einsatz kam und jetzt leihweise zu Bologna wechselte.

Im Restaurant, in den Cafés, im Laden um die Ecke, in der Fussgängerzone: Schweizerdeutsch, Schweizerdeutsch, Schweizerdeutsch. Gesprochen von Leuten in Schweizer Trikots, von Leuten in Kosovo-Trikots, von Leuten in Schweizer Trikots mit Kosovo-Hütchen oder von solchen in Rot und Blau geteilten Shirts. Pristina liegt heute auch ein wenig in der Schweiz.

Die Flug- und die Hotelpreise sind raketenmässig in die Höhe gestiegen auf diese Partie hin zwischen Kosovaren und Schweizern. So viele Menschen mit Bezug zu Kosovo sind angereist. Es gibt Sightseeing für mitgereiste Freunde, die erstmals in Pristina sind, und Familienbesuche. Und um 13.45 Uhr werden die ersten Fotos auf Handys gezeigt: Stau auf der Autobahn in Richtung Pristina.

Es ist eine unglaublich friedliche Stimmung, fast ein wenig wie bei einer sommerlichen Klassenfahrt. Im Stadion Vadil Fokrri soll es dann aber mit Anpfiff schon etwas anders werden. Wobei eine Frage immer wieder gestellt wird am Nachmittag in der Stadt: Wie viele Zuschauerinnen und Zuschauer werden in Rot die Schweiz unterstützen? Die Erwartung: Es dürften weit mehr sein als die übliche Reiseschar aus der Schweiz, weil viele Kosovaren einfach grundsätzlich mit ihren Schweizer Helden Shaqiri und Xhaka mitfiebern.

«Ich bin froh, dass ich nicht da bin.» Das hat der frühere Nationalspieler Valon Behrami vor dem Match gesagt. Auch er ist als kleiner Junge mit seiner Familie vor dem Krieg und in die Schweiz geflüchtet. Im Interview (Abo) hat er uns erzählt, wie es ist, sich «halb und halb» zu fühlen.

Die Schweiz steht in ihrer Gruppe mit 10 Punkten aus vier Partien auf Rang 1. Dahinter folgen Rumänien (4/8), Israel (4/7), Weissrussland (4/3), Kosovo (4/3) und Andorra (4/1).

Die Teams auf den Rängen 1 und 2 qualifizieren sich für die EM 2024 in Deutschland. Die Schweizer sind der grosse Favorit auf den Gruppensieg – trotz des Rückschlags im letzten Spiel. Nach dem 5:0 gegen Weissrussland, dem 3:0 gegen Israel und dem 2:1 in Andorra verspielten sie im Heimspiel gegen Rumänien am 19. Juni eine 2:0-Führung mit zwei Gegentoren in den Schlussminuten.

Kosovo hat bisher zwar nur gegen Weissrussland verloren und sich mit drei Unentschieden in Israel sowie zu Hause gegen Andorra und Rumänien Punkte erspielt. Gleichwohl wäre es für die Schweiz eine Enttäuschung, käme sie nicht zum nächsten Sieg, bevor es am Dienstag in Sion gegen Andorra geht.

Mein Kollege Florian Raz, der heute Abend in Pristina im Stadion sitzt, hat Xherdan Shaqiri (31) am Donnerstag im Camp der Nationalmannschaft getroffen. Shaqiri hat dabei erzählt, was passiert, wenn er in der Schweiz morgens um vier Uhr in einen Tankstellenshop kommt. Und wie es ihm geht, wenn er gegen das Land antritt, zu dem er wie für die Schweiz eine tiefe Verbindung spürt. Die ganze Geschichte gibt es hier.

Herzlich Willkommen zum Liveticker zum Spiel der Schweizer Nationalmannschaft in Kosovo. Es ist für das Team von Trainer Murat Yakin der fünfte Match in der EM-Qualifikation. Und es ist gerade für Xherdan Shaqiri (31) und Granit Xhaka (30) ein ganz besonderer Match, beide kommen aus Familien mit Wurzeln in Kosovo. Offensivspieler Shaqiri wurde 1991 im damals noch jugoslawischen Gnjilane geboren, bevor er einjährig in die Schweiz kam. Captain Xhaka wuchs in Basel auf.