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Elon Musks Start-up darf jetzt offenbar an Menschen experimentieren

Tierbilder, die genug Stoff für Albträume liefern

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Tierbilder, die genug Stoff für Albträume liefern

quelle: reddit

Tesla-CEO tüftelt am Hirn 2.0

Video: watson

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Genfer Forschende haben Hühnern Federn statt Schuppen an den Füssen wachsen lassen. Dafür haben sie bestimmte Gene verändert. Das helfe, die Evolution besser zu verstehen, hiess es in einer Mitteilung der Universität Genf vom Mittwoch.

Das US-Unternehmen Neuralink hat nach eigenen Angaben eine Zulassung für Experimente an Menschen erhalten. Es will Chips im Gehirn testen.

Ein Artikel von

t-online

Nach dem Twitter-Technikdesaster beim Interview mit dem US-Präsidentschaftsbewerber Ron DeSantis kann Elon Musk positivere Nachrichten aus einer anderen seiner Unternehmungen verkünden.

Das von dem Twitterbesitzer gegründete Unternehmen Neuralink hat nach eigenen Angaben von den US-Behörden die Zulassung zu Tests von Computerchips im menschlichen Gehirn erhalten. «Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass wir die Zulassung der FDA für den Start unserer ersten klinischen Studie am Menschen erhalten haben», teilte Neuralink am Donnerstag auf Twitter mit.

Die Genehmigung der Zulassungsbehörde FDA sei «ein wichtiger erster Schritt». Noch im März soll die FDA einen solchen Antrag abgelehnt haben, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

Neuralink ist nicht das einzige Unternehmen, das an BCIs (Brain-Computer-Interface) arbeitet.

Was ist geplant?

Musk will es mit Neuralink-Implantaten ermöglichen, durch Gedanken direkt mit Computern zu kommunizieren. «Natürlich wollen wir extrem vorsichtig sein und sichergehen, dass es gut funktioniert, bevor wir ein Gerät in einen Menschen einsetzen», sagte Musk im Dezember.

Der Milliardär ist dafür bekannt, ehrgeizige Ziele für seine Unternehmen zu verkünden, von denen einige dann nie realisiert werden. Auch mit Neuralink lag er zunächst hinter seinem Zeitplan zurück: So hatte Musk im Juli 2019 angekündigt, noch im Jahr darauf erste Tests an Menschen vornehmen zu können.

Bislang wurden die etwa münzgrossen Prototypen aber nur bei Tieren eingepflanzt. Bei der Präsentation von Neuralink wurden Affen gezeigt, die mit Hilfe des Gehirnchips einfache Videospiele «spielten» oder einen Cursor auf einem Bildschirm bewegten.

Was soll das bringen?

Mit Hilfe der Schnittstellen will Musk neurologische Erkrankungen heilen. Das Start-up entwickelt derzeit weitere Implantate, die in das Rückenmark oder die Augen eingesetzt werden sollen, um die Mobilität oder das Sehvermögen wiederherzustellen. Musks oberstes Ziel ist es jedoch nach eigenen Angaben, sicherzustellen, dass Menschen von Systemen mit künstlicher Intelligenz nicht intellektuell überfordert werden.

Um die Implantate einzupflanzen, hat Neuralink gleich den passenden Roboter mitentwickelt. Die Maschine soll die feinen Leitungen des Mini-Computers mit dem menschlichen Gewebe verbinden. Von der Operation würde man später kaum etwas sehen, so Musk. Es bliebe nur eine kleine Narbe unter den Haaren übrig.

Neuralink ist nicht das einzige Unternehmen, das an BCIs (Brain-Computer-Interface, auf Deutsch Hirn-Computer-Schnittelle) arbeitet. Im Juli 2022 hatte Konkurrent Synchron mitgeteilt, als erstes Unternehmen einem US-Patienten einen entsprechenden Chip im Gehirn implantiert zu haben.

Was ist mit kritischen Stimmen?

An Kritik am Musk-Unternehmen fehlt es nicht. So schrieb die Fachzeitschrift «Technology Review» bereits bei der Vorstellung des Projekts, dass es sich um «neurowissenschaftliches Theater» handele.

Ende der 1990er-Jahre hätten Forscher schon Sonden in die Gehirne gelähmter Menschen eingebaut. Damit hätten sie gezeigt, dass Signale es ihnen ermöglichen könnten, Roboterarme oder Computercursor zu bewegen. Und Mäuse mit Sehimplantaten könnten bereits jetzt Infrarotstrahlen wahrnehmen, schrieb das Magazin.

Einige Wissenschaftler sind skeptisch: «Wir können die Gedanken der Menschen nicht lesen. Die Menge an Informationen, die wir aus dem Gehirn entschlüsseln können, ist sehr begrenzt», sagte Giacomo Valle, Neuroingenieur an der Universität von Chicago, USA der Deutschen Welle.

Juan Alvaro Gallego, ein BCI-Forscher am Imperial College London, Grossbritannien, stimmte zu und argumentierte, es sei schwer vorstellbar, dass BCIs in diesem Leben unsere Gedanken lesen könnten.

Quellen

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(t-online/dsc)