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Nach dem Vorfall mit Militärflugzeugen Chinas und der USA über dem Südchinesischen Meer hat die US-Regierung vor einer Funkstille zwischen beiden Ländern gewarnt. «Wenn man solche Spannungen hat, will man sichergehen, dass man miteinander reden kann», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, dem Sender CNN am Mittwoch. Es sei wichtig, die Kommunikationskanäle offen zu halten. Die Tatsache, dass dies derzeit nicht der Fall sei, nannte er besorgniserregend. «Sie sind nicht offen und wir müssen sie wieder aufbekommen», sagte Kirby.
Während Russland Drohnen-Attacken auf Moskau bisher abwehren konnte, scheint die Provinz praktisch ungeschützt. Am Mittwoch wurden erneut zwei Raffinerien an der Schwarzmeerküste angegriffen.
Tomasz Sikora / ch media
Nachdem am vergangenen Dienstagmorgen der Südwesten der russischen Hauptstadt Moskau Ziel von Drohnen-Attacken geworden war, verzeichnete Russland am Deinstag erneut zwei Angriffe.
Ziel waren dabei zwei Öl-Raffinerien, die beide weniger als 100 Kilometer östlich von Russlands grösstem Öl-Exporthafen am Schwarzen Meer liegen. Gemäss der Nachrichtenagentur Reuters hat eine der Raffinerien Feuer gefangen, die andere sei unbeschädigt geblieben.
Es war der vorerst letzte einer Reihe von Angriffen auf russisches Territorium, für welche die russische Führung die Ukraine verantwortlich macht. Vor wenigen Wochen hatten kurz vor dem wichtigen russischen «Tag des Sieges» am 9. Mai Drohnen den Moskauer Kreml angegriffen und konnten erst unmittelbar über dem Regierungssitz abgewehrt werden.
Regierung spielt Drohnen-Angriffe auf Moskau herunter
Verteidigungsminister Sergej Schoigu betonte nach den Drohnen-Angriffen auf Moskau vor wenigen Tagen, bei denen zwei Personen verletzt wurden, dass die russische Flugabwehr die Drohnen «erfolgreich» abgewehrt habe. Laut russischen Angaben sei es gelungen, sämtliche Drohnen abzuwehren.
Die russischen Staatsmedien versuchten, die Angriffe kleinzureden – und räumten ihnen dafür in den Nachrichtensendungen viel Platz ein, wie das unabhängige russische Exil-Medium Meduza berichtete. Immer wieder sei betont worden, dass für die Bevölkerung «keine Gefahr» bestehe.
Dieses Bild hat der Gouverneur von Belgorod veröffentlicht. Es soll alte Menschen zeigen, die sich in Luftschutzkellern vor mutmasslichen ukrainischen Drohnen verstecken, 31. Mai 2023.Bild: keystone
Schäden nach einer mutmasslichen Drohnenattacke in der russischen Region Belgorod.Bild: keystone
Auch Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin betonte, dass sich die Moskauerinnen und Moskauer keine Sorgen machen müssten. Die Schäden an Gebäuden seien «unbedeutend» und niemand sei «ernsthaft» zu Schaden gekommen.
Die russische Führung ist bemüht, den Krieg von der Metropole Moskau fernzuhalten, damit die Stimmung nicht gegen den Krieg kippt. Laut Umfragen ist eine Mehrheit der russischen Bevölkerung entweder für die «Militärische Spezialoperation» in der Ukraine oder opponiert zumindest nicht aktiv dagegen.
Grenzgebiet zur Ukraine ungeschützt
Russische Öl-Raffinerien und russische Infrastruktur in Grenznähe zur Ukraine waren in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder das Ziel von Angriffen. Der Verdacht liegt nahe, dass es sich um Angriffe von ukrainischer Seite handelt, doch offiziell dazu bekannt hat sich Kiew nie.
Darüber, wie es möglich ist, dass feindliche Drohnen überhaupt ins Landesinnere gelangen, sagte Verteidigungsminister Schoigu nichts. Auch zu den wiederholten Angriffen auf das südrussische Grenzgebiet zur Ukraine, welche die eklatante Schwäche der Flugabwehr in diesen Gebieten offenlegen, äusserte sich der Verteidigungsminister nicht.
Viel lieber spricht er über die Erfolge der russischen Streitkräfte, die die ukrainische Flugabwehr in Kiew beschädigt haben sollen. «In den vergangenen Tagen», so Schoigu, hätten die russischen Streitkräfte amerikanische Luftabwehrsysteme des Typs Patriot beschädigt, so die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Will die Flugabwehr verdichten. Der russische Präsident Wladimir PutinBild: keystone
Anders als Schoigu ordnet Präsident Wladimir Putin die Situation ein. Bei einem Auftritt im Staatsfernsehen betonte er kürzlich, dass die russische Flugabwehr dringend ausgebaut werden müsse. Das System habe zwar ordentlich funktioniert. Dennoch gebe es Handlungsbedarf, so Putin und kündigte an:
«Wir werden die Flugabwehr verdichten.»