«Grillen zirpen, ein Heuballen wird vom Wind müde durch die Gegend geweht, irgendwo quietscht ein Windrad. Die Szene ist gesetzt und wir alle denken wohl sofort an einen Western Film in einer scheinbar ausgestorbenen Stadt. Genau dieses Bild können wir uns vorstellen, wenn wir derzeit an die grossen Filmstudios in Hollywood denken. Was ist passiert?
In Hollywood wird gestreikt. Drehbücher vegetieren halb angefangen vor sich hin, Schauspieler hören kein «Action», sondern treten selbst in Aktion. Eigentlich heisst es «There’s no business like showbusiness», aber im Moment ist es eher «There’s no business in showbusiness».
Stark betroffen von dem Streik sind natürlich auch Streaming-Dienste. Denn ohne Drehbuchautoren – und die Schauspieler, die aus Solidarität ebenfalls streiken – wird es schwierig mit neuen Filmen und Serien-Staffeln.
Die Writers Guild of America, also die Gewerkschaft der Drehbuchautoren, verlangt von den Filmstudios einen besseren Lohn für ihre Schreiberlinge – oder überhaupt Lohn. Zudem wollen sich die Betroffenen gegen die drohende Gefahr der Künstlichen Intelligenz wehren, die potenziell ihre Existenz bedrohen könnte. Es ist ein komplexes Thema, dieser Streik. Fakt ist allerdings: Den Drehbuchautoren reicht es. Sie wollen fair behandelt werden. Zurecht, denn wenn Drehbuchautoren den Stift niederlegen, dann geht eben gar nichts mehr im Filmgeschäft. Nicht umsonst sagte George Clooney einmal: «Man kann einen schlechten Film aus einem guten Drehbuch machen, aber keinen guten Film aus einem schlechten Drehbuch.»