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DIE NEUSTEN ENTWICKLUNGEN - UBS ernennt Sergio Ermotti zu neuem CEO

Die neusten Entwicklungen

Am 19. März verkündeten Bundesrat, SNB, Finma und die Führungen von UBS und CS das Ende der Credit Suisse. Die Traditionsbank wird von der Konkurrentin UBS übernommen. Wie konnte es dazu kommen? Und was bedeutet das für den Schweizer Finanzplatz?

Sergio Ermotti kehrt als CEO zur UBS zurück.

Sergio Ermotti kehrt als CEO zur UBS zurück.

Simon Dawson / Bloomberg

Die neusten Entwicklungen:

  • Sergio Ermotti wird ab dem 5. April als CEO zur UBS zurückkehren. Dies gab der Verwaltungsrat am Mittwoch (29. 3.) bekannt. Er begründete den Entscheid mit «neuen Herausforderungen und Prioritäten», denen sich die Bank nach der Übernahme stellen müsse. Der jetzige CEO Ralph Hamers habe sich bereit erklärt, «im Interesse des neuen kombinierten Unternehmens, des Schweizer Finanzsektors und des Landes» zurückzutreten, heisst es in einer Mitteilung. Er werde Ermotti in einer Übergangsphase beratend zur Seite stehen. Ermotti war bereits von 2011 bis 2020 als CEO bei der UBS tätig. Er habe es damals geschafft, die UBS nach den Herausforderungen der globalen Finanzkrise neu zu positionieren und das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen, heisst es in der Mitteilung des Verwaltungsrates. Darum sei er die «ideale Besetzung», um die Integration der Credit Suisse anzuleiten. Zurzeit ist Ermotti Verwaltungsratspräsident von Swiss Re. Um auch beim Rückversicherer einen geordneten Übergang zu ermöglichen, werde Ermotti sich an der anstehenden Generalversammlung am 12. April  zur Wiederwahl stellen, jedoch kurz danach zurücktreten, schreiben Swiss Re und UBS übereinstimmend. 
  • Die Finanzmarktaufsicht (Finma) hat in ihrem Geschäftsbericht für das Jahr 2022 sowohl bei der UBS als auch bei der Credit Suisse Mängel festgestellt. Im Bericht, der am Dienstag (28. 3.) veröffentlicht wurde, kritisierte die Finma die UBS wegen ihres Verhaltens im Fall Archegos. Die UBS sei bewusst eine Geschäftsbeziehung mit einem intransparenten Kunden mit zweifelhaftem Ruf und potenziell erhöhter Risikobereitschaft eingegangen, so die Beurteilung der Finanzmarktaufsicht. Auch gegen die CS läuft in diesem Fall ein Verfahren. Dieses ist laut Finma jedoch noch nicht abgeschlossen. Eine schwere Rüge hat die Credit Suisse im Zusammenhang mit dem Kollaps ihrer «Greensill»-Fonds kassiert. Die Finma hatte dies bereits im Februar bekanntgegeben. 
  • Das Büro des Nationalrates hat am Montag (27. 03) einstimmig beschlossen, die Einsetzung einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) zu beantragen. Das teilte der Nationalrat in einer Medienmitteilung mit. Die PUK soll die Verantwortlichkeiten der Behörden und Organe im Zusammenhang mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS klären.
  • Der Präsident der Saudi Nationalbank, dem grössten Aktionär der CS ist zurückgetreten, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag (27. 3.) berichtet. Ammar al-Khudairy werde durch Saeed Mohammed al-Ghamdi, den bisherigen CEO der Bank, ersetzt. Ammar al-Khudairys Aussage, seine Bank werde die CS nicht zusätzlich unterstützen, war mit ein Grund für den Kurssturz der CS-Aktie vor eineinhalb Wochen. Zum Bericht
  • Die mit der UBS fusionierte Credit Suisse hat am letzten Wochenende schon einen grossen Milliardenbetrag der Garantien von Bund und SNB zur Liquiditätssicherung abgezogen. Dies teilte Finanzministerin Karin-Keller-Sutter in einem Interview mit der «Samstagsrundschau» von Radio SRF mit. Dies sei erstens der Fall gewesen, weil Kundinnen und Kunden im In- und Ausland noch mehr Geld abgehoben hätten. Zweitens hätten andere Banken, mit denen die CS Geschäfte macht, Garantien verlangt. Die genaue Summe der Gelder sei ihr nicht bekannt, dies geschehe über die Schweizerische Nationalbank (SNB). Festzustellen sei indessen, dass sich die Lage durch das Zusammengehen von UBS und Credit Suisse stabilisiert habe. 
  • Wut und Verunsicherung dominieren in der Schweizer Bevölkerung nach der Übernahme der Credit Suisse. Das zeigt eine von der SRG in Auftrag gegebene repräsentative Befragung des Forschungsinstituts GFS, die am Freitag (24. 3.) veröffentlicht wurde. 35 Prozent der Befragten sind sehr oder eher einverstanden mit der Übernahme der CS durch die UBS, 53 Prozent eher oder überhaupt nicht einverstanden. 11 Prozent hielten den Vorgang für (noch) nicht beurteilbar. Anhänger von Polparteien sehen die Übernahme deutlich kritischer als Wähler der politischen Mitte. So lehnen über 60 Prozent der Anhänger von Grünen und SVP die Übernahme ab. Einen massiven Verlust von Arbeitsplätzen befürchten 83 Prozent, drei Viertel der Befragten treibt die Sorge um den Finanzplatz Schweiz und eine mögliche Rufschädigung um. 96 Prozent wünschen sich, dass die CS-Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.