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Bis zu 36'000 Stellen der neuen Superbank in Gefahr – und eine Personalie gibt zu reden

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Die Credit Suisse Filiale beim Bahnhofplatz in Burgdorf, am Mittwoch, 22. Maerz 2023. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)

Für viele Credit-Suisse-Mitarbeitende ist die aktuelle Situation geprägt von UnsicherheitBild: keystone

Erstmals wird von Bankseite eine konkrete Zahl genannt, wie viele Stellen der CS-Übernahme durch die UBS zum Opfer fallen könnten. Zudem gibt es für viele CS-Mitarbeitende ein Wiedersehen mit Iqbal Khan – einem Protagonisten der «Spygate»-Affäre.

Die Lage in der Schweizer Bankenwelt hat sich nach dem grossen Beben, der UBS-Übernahme der Credit Suisse, scheinbar beruhigt. Die Ernennung von Sergio Ermotti zum neuen alten CEO der künftigen Schweizer Riesenbank, die wahlweise auch als Superbank oder Monsterbank bezeichnet wird, hat dem Börsenkurs der UBS gutgetan. Es zeichnet sich eine Aufbruchseuphorie ab.

Doch diese verspüren längst nicht alle Direktbetroffenen des CS-Desasters: So ist klar, dass die UBS nicht alle Mitarbeitenden des ehemals grössten Konkurrenten übernehmen kann. Zu ähnlich sind sich die Prozesse und Geschäftsbereiche der beiden Unternehmen.

Nun kursiert erstmals eine konkrete Zahl seitens der Bank, wie viele Stellen der CS-Integration bei der UBS zum Opfer fallen könnten. Laut der «SonntagsZeitung» beträgt der anvisierte Abbau zwischen 20 und 30 Prozent insgesamt – bei insgesamt knapp 125'000 Mitarbeitenden (UBS: 74'000, CS: 50'000), die die beiden Banken zusammengerechnet weltweit beschäftigen, könnten als zwischen knapp 25'000 und 36'000 Stellen ersatzlos gestrichen werden. Die «SonntagsZeitung» beruft sich auf die Aussage eines hohen UBS-Managers.

Heruntergerechnet auf die Schweiz würde das bedeuten, dass von insgesamt 37'000 hierzulande beschäftigten Menschen zwischen 7400 und 11'000 ihren Job verlieren könnten. Der Bereich, in dem am meisten «Synergien» gesehen werden, ist der IT-Bereich. Würden die Konten der CS-Kundschaft mittelfristig auf die IT-Infrastruktur der UBS transferiert, könnten Hunderte Millionen Franken gespart werden.

Daneben wird, sofern die UBS ihre Ankündigung in die Realität umsetzt, vor allem das US-Investmentbanking der CS radikal verkleinert – entsprechend wären viele der gestrichenen Stellen dort zu verorten.

Die Atmosphäre der Unsicherheit bei den CS-Mitarbeitenden wird zudem befeuert durch ein Wiedersehen mit einem ehemaligen Vorgesetzten: Iqbal Khan, der 2019 von der CS zur UBS wechselte, derweil vom Ex-Arbeitgeber beschattet wurde und damit ungewollt Ursprung eines veritablen Skandals war, der den damaligen CEO Tidjane Thiam letztlich den Kopf kostete, soll innerhalb der CS keinen guten Ruf geniessen.

Der Leiter der Internationalen Vermögensverwaltung der Credit Suisse, Iqbal Khan, tritt per sofort ab.

Iqbal Khan soll innerhalb der CS keinen guten Ruf geniessen.

Laut der «SonntagsZeitung» nehmen viele CS-Mitarbeitende Khan übel, dass er sich im Verlaufe des Skandals als Opfer zu inszenieren versuchte. Zudem wird er in Untersuchungsberichten zu diversen CS-Skandalen zumindest erwähnt, nicht als Beschuldigter, aber als Verantwortlicher für den Bereich, in dem die Fälle geschahen.

Khan ist unterdessen Chef der globalen Vermögensverwaltung der UBS und dementsprechend einflussreich, sowohl im bisherigen Unternehmen als auch im neuen Konstrukt. (con)