Christoph Heusgen zu Israel-Gaza-Äußerungen: »Ich bedaure das«
Foto: Jörg Carstensen / dpaDer Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat Bedauern über seine umstrittenen Äußerungen zum Gazakrieg geäußert. »Sollte ich die Gefühle der Opfer und ihrer Angehörigen verletzt haben, tut mir das aufrichtig leid«, sagte Heusgen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Heusgen hatte am Dienstagabend im ZDF-»heute journal« gesagt, man müsse »verhindern, dass es einen Flächenbrand gibt, also keinen Einmarsch der israelischen Truppen im Gazastreifen«, und eine Zweistaatenlösung gefordert. Die Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober bezeichnete er als »Hamas-Aktion«.
Heusgen war dafür heftig kritisiert worden. Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, bezeichnete Heusgens Äußerungen am Mittwoch etwa als »ungeheuerlich«.
Zu der Formulierung »Hamas-Aktion« sagte Heusgen dem RND: »Ja, ich hätte das als Terroraktion darstellen müssen. Und natürlich liegt mir nichts ferner, als diesen Zivilisationsbruch, wie man den barbarischen Überfall der Hamas-Kämpfer auf die Zivilisten bezeichnen kann, nicht klar zu benennen.«
Er bemühe sich grundsätzlich, in Interviews auf die Fragen zu antworten, die ihm gestellt werden. Das habe er auch in dem ZDF-Interview gemacht. »Wenn dabei der Eindruck entstanden ist, dass ich keine Empathie gegenüber den israelischen Opfern hätte, dann tut mir das sehr leid. Ich bedauere das.«
Heusgen hatte in dem ZDF-Interview auch den Uno-Generalsekretär António Guterres gegen scharfe Kritik in Schutz genommen. »Guterres ist ein sehr besonnener Mann«, sagte Heusgen. »Wenn er auf die (...) 56 Jahre Besatzung der Palästinensergebiete hinweist, dann ist (das) genau das, was in geltendem Völkerrecht in Uno-Resolutionen genauso drinsteht. Die letzte Resolution sagt, dass die Besatzung eine flagrante Verletzung des Völkerrechts ist.«
Guterres hatte den Hamas-Terroranschlag am 7. Oktober zwar verurteilt, aber auch betont, dieser habe »nicht im luftleeren Raum« stattgefunden. In dem Zusammenhang sprach Guterres von der israelischen Besatzung palästinensischer Gebiete.