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Doppeltes Lattenglück: BVB ringt Saudi-Klub Newcastle in Regenschlacht nieder

Borussia Dortmund spielt bei Newcastle United eine ganz starke erste Hälfte, muss nach der Pause aber zittern. Dennoch reicht es für den ersten Erfolg in dieser Champions-League-Spielzeit: dank viel Kampf, Torschütze Nmecha und Keeper Kobel. RB Leipzig fährt gegen Roter Stern Belgrad einen Pflichtsieg ein.

Borussia Dortmund hat im englischen Dauerregen endlich auch internationale Klasse bewiesen und nach bestandener Reifeprüfung seine Chance auf das Achtelfinale in der Champions League stark verbessert. Die mutig auftretende Mannschaft von Trainer Edin Terzic setzte sich bei Newcastle United mit 1:0 (1:0) durch und mischt zur Halbzeit in der starken Gruppe F wieder voll mit.

Felix Nmecha (45.) sorgte gegen den Tabellensechsten der Premier League für den ersten Sieg und das erste Tor der Dortmunder in dieser Saison in der Königsklasse. Der nächste Schritt Richtung K.o.-Phase soll im Rückspiel gegen Newcastle am 7. November erfolgen.

Terzic musste vor dem Anpfiff im stimmungsvollen St. James' Park eine schlechte Nachricht verkraften. Der formstarke Nationalspieler Julian Brandt fiel aufgrund von Wadenproblemen aus, dafür rückte Marcel Sabitzer in die Startformation. Marius Wolf ersetzte zudem den erkrankten Julian Ryerson.

Dennoch waren die mitgereisten BVB-Anhänger nach einem langen Tag in den umliegenden Pubs und einem lauten Fanmarsch zum Stadion am höchsten Punkt der Stadt ebenso zuversichtlich wie Sebastian Kehl. "Wir wissen, dass es ein intensives Spiel wird. Aber wir wollen mindestens einen Punkt mitnehmen und dann das Heimspiel gewinnen", sagte der Sportdirektor unmittelbar vor Spielbeginn.

Und die Gäste legten stürmisch los. Donyell Malen scheiterte nach 68 Sekunden an United-Torhüter Nick Pope. Im Gegenzug war aber auch BVB-Schlussmann Gregor Kobel sofort gegen Anthony Gordon gefordert.

Im Gegensatz zum Angsthasenfußball bei der Auftaktniederlage in Paris (0:2) präsentierte sich der deutsche Vizemeister in einer intensiven Anfangsphase wach und aktiv. Der BVB ging immer wieder ins Pressing. Nach einem starken Ballgewinn von Kapitän Emre Can schlossen Malen und Niclas Füllkrug im Nachschuss aus bester Position aber zu zentral auf Pope ab (10.).

Die Gäste blieben allerdings anfällig für Konter. Kobel verhinderte erneut gegen Gordon einen Rückstand (11.), kurz darauf musste der ehemalige Dortmunder Alexander Isak verletzt runter. Der Torjäger hatte nach seinen Knieproblemen erst am vergangenen Wochenende ein Kurz-Comeback gegeben, seine Nominierung für die Startelf war überraschend und kam offensichtlich zu früh.

Doch auch der BVB musste einen personellen Rückschlag verkraften. Can humpelte kurz vor der Pause von zwei Betreuern gestützt vom Platz, er schüttelte nach einem Schlag auf den Oberschenkel immer wieder den Kopf und wurde durch Salih Özcan ersetzt. Davon unbeeindruckt schlugen die Schwarz-Gelben noch in der ersten Halbzeit zu. Innenverteidiger Nico Schlotterbeck stoppte Gordon, schaltete sich ins Spiel nach vorne ein und bediente mit viel Übersicht Nmecha, der den starken Pope überwand.

Der BVB zog sich auch nach der Pause zunächst nicht zurück. Marco Reus gehörte der erste Abschluss (52.). Dann war aber Kobel gefordert. Der Schweizer Nationaltorhüter verhinderte gegen Isak-Ersatz Callum Wilson bärenstark den Ausgleich (57.). Füllkrug hatte den Ball zuvor verloren.

Newcastle schöpfte nun neuen Mut und brachte den italienischen Nationalspieler Sandro Tonali trotz der Vorwürfe illegaler Wetten. Die BVB-Defensive um den viel Sicherheit ausstrahlenden Routinier Mats Hummels und den aufmerksamen Schlotterbeck war im immer stärker werdenden Regen nun deutlich mehr gefordert - und hatte Glück: Wilsons Kopfball klatschte an die Latte (86.).

RB Leipzig ist weiter auf Kurs und hat im Kampf um das Achtelfinale einen wichtigen Schritt gemacht. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose setzte sich in der wegweisenden Partie gegen den serbischen Meister Roter Stern Belgrad mit 3:1 (1:0) durch und stieß die Tür zur K.o.-Runde weit auf.

David Raum (13.) mit seinem ersten Königsklassen-Treffer, Xavi Simons (59.) mit einem Traumtor und Dani Olmo (84.) sorgten im Leipziger Dauerregen für den zweiten Sieg der Sachsen, die in der Gruppe G bislang lediglich gegen Titelverteidiger Manchester City den Kürzeren gezogen hatten (1:3).

Der DFB-Pokalsieger hat als Zweiter hinter dem englischen Meister mit sechs Punkten beste Chancen auf die Runde der letzten 16. Für Belgrad traf Marko Stamenic (70.), ein Weiterkommen rückt mit nur einem Zähler auf dem Konto aber in weite Ferne.

Rose hatte im Vorfeld der Partie trotz Favoritenrolle vor dem Gegner gewarnt: "Wir müssen auf der Hut sein", auf seine Mannschaft warte Arbeit gegen Belgrad. Dabei vertraute der RB-Coach fast auf die gleiche Startelf wie beim Bundesliga-Duell am vergangenen Samstag mit Darmstadt 98 (3:1).

Einzig Mittelfeldspieler Xaver Schlager, der gegen den Aufsteiger erkältet gefehlt hatte, rotierte für Amadou Haidara in die Anfangsformation. Spielmacher Dani Olmo, der in Darmstadt nach langer Verletzungspause zurückgekehrt war, nahm auch gegen die Serben zunächst auf der Bank Platz.

Leipzig drängte von Beginn an nach vorne und hatte die Partie vor den 42.209 Zuschauern in der Red Bull Arena weitestgehend im Griff. Lediglich In-Beom Hwang (3.) versuchte es in der Anfangsphase aus der Distanz, setzte den Ball jedoch links am Tor vorbei. Immer wieder drängte RB die Serben tief in die eigene Hälfte, gefährliche Abschlüsse ergaben sich zunächst jedoch nicht.

Doch die Gastgeber liefen weiter an, Xavi Simons setzte Raum in Szene, der zur verdienten Leipziger Führung traf. Wenig später zwangen Yussuf Poulsen und Castello Lukeba Belgrads Keeper Omri Glazer zu zwei starken Paraden (17.). Von den Serben, die immer wieder lautstark von den mitgereisten Anhängern angefeuert wurden, war offensiv nur wenig zu sehen.

Bei einem der seltenen Vorstöße Richtung Leipziger Tor brachte Lukeba bei einem Klärungsversuch Peter Olayinka im Strafraum zu Fall, nach Ansicht der Videobilder nahm Schiedsrichter Jose Maria Sanchez Martinez seine Entscheidung auf Foulelfmeter zurück. Die Gäste lauerten weiter auf Konter, nutzten diese aber nicht effizient.

Belgrad kam mit mehr Tempo aus der Kabine und wurde gefährlicher. Leipzig fand nach und nach jedoch wieder besser in die Partie. Simons zog aus rund 17 Metern sehenswert ab und traf in den rechten oberen Winkel. Im Anschluss suchte RB weiter den Weg nach vorne, doch auch Belgrad ließ nicht nach und Stamenic gelang der Anschluss. Erst Olmo machte alles klar.