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LASK konnte nicht mehr aufschließen, Blau-Weiß bleibt bei 0:0

Zwei Monate nach dem ersten Heimsieg hat der WAC den zweiten in der Fußball-Bundesliga gefeiert und damit dem LASK die Generalprobe für das wichtige Europacup-Match in Toulouse verpatzt. Mit einem 2:1 (2:0) beendeten die drei Spiele unbesiegten Kärntner am Samstag auch die ansprechende Linzer Serie von sechs ungeschlagenen Ligaspielen. Mohamed Bamba (25.) und Florian Rieder nach einem Tormannfehler (40.) trafen für den WAC, der den Sieg in Unterzahl über die Zeit brachte.

Die Kärntner kletterten vor den Sonntagspartien der 9. Runde auf den fünften Tabellenrang, einen Zähler hinter dem Lokalrivalen Klagenfurt. Dem LASK reichte ein von Thomas Goiginger verwerteter Foulelfmeter (84.) nicht zum Punktgewinn. Die Oberösterreicher bleiben Dritter mit drei Punkten Rückstand auf den erst spielenden Cupsieger Sturm Graz. Am Donnerstag gastiert der LASK am zweiten Europa-League-Spieltag in Frankreich bei Toulouse.

SOCCER - BL, WAC vs LASK
Nikolas Konrad Veratschnig (WAC) und George Bello (LASK) im Kampf um den Ball. Bild: GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber (GEPA pictures)

Die Partie ließ sich gefällig an, der pfeilschnelle Bamba präsentierte mit einem Abseitstreffer früh seine Torjäger-Qualitäten (4.). Auf der Gegenseite kam Robert Zulj für eine Hereingabe von Sascha Horvath einen Schritt zu spät, eröffnete damit aber eine Art kurze Drangphase in einer schwachen ersten Hälfte des LASK.

Nach einem langen Ball von Andres Andrade und einem Stellungsfehler von Scott Kennedy traf Marin Ljubicic zur vermeintlichen Gästeführung (11.). Der VAR-Überprüfung hielt der Treffer aber nicht Stand, Ljubicic hatte sich den Ball mit dem Ellbogen vorgelegt. Kurz zuvor hatte George Bello nach guter Kombination genau auf Goalie Hendrik Bonmann gezielt (10.).

WAC-Torjäger Bamba besorgte die Führung aus dem Nichts. Augustine Boakye schickte seinen Sturmpartner und der Mann aus Cote d'Ivoire markierte abgeklärt seinen siebenten Treffer in den jüngsten sechs Pflichtspielen. Die Kärntner hatten zuvor die entscheidenden Zweikämpfe im Mittelfeld gewonnen.

Doppelwechsel 

Manfred Schmid zog den zuvor geplanten Doppelwechsel dennoch durch. Lukas Ibertsberger ersetzte in der Abwehr Kennedy, Mario Leitgeb im Mittelfeld Samson Tijani. Sein WAC hatte fortan Oberwasser, die Linzer liefen hinterher. Boakye narrte, nachdem er aus abseitsverdächtiger Position gestartet war, die LASK-Abwehr und traf mit seinem Schuss ins lange Eck die Stange (36.).

Ein böser Schnitzer von Tobias Lawal brachte das 2:0. Rieder zog vom Sechzehnereck ab, und der Schlussmann ließ den haltbaren Ball durch Arme und Beine ins Netz rutschen. Thomas Sageder versuchte den Umschwung mit einem Dreifachwechsel zur Pause. Balic, Ba und Darboe ersetzten Havel, Bello und Jovicic. In den Mittelpunkt rückte vorerst Zulj mit einem missglückten Freistoß (52.), einer Volleyabnahme in die Wolken (54.), einem knappen Fehlschuss (61.) und einem vom Nikolas Veratschnig auf der Linie geklärten Kopfball (63.).

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA/ 9. RUNDE: RZ PELLETS WAC - LASK
Mohamed Bamba (WAC) gegen Tormann Tobias Lawal (LASK). Bild: GERT EGGENBERGER (APA)

Die Gastgeber lauerten auf Konter und hatten dank ihres spielfreudigen B&B-Sturms die besseren Gelegenheiten. Andrade verhinderte gegen Bamba (54.) und Boakye (57.) zweimal mit dem langen Bein Schlimmeres. In der 65. Minute rettete erneut die Stange für den LASK. Dem gefühlvollen Schlenzer von Boakye konnte Lawal nur tatenlos zusehen.

Für eine heiße Schlussphase sorgte Veratschnig. Der Youngster kam gegen Andrade zu spät und sah folgerichtig Gelb-Rot (73.). Ein von Thomas Goiginger verwerteter Elfmeter resultierte im 2:1 (84.). Schiedsrichter Harald Lechner hatte ein Einsteigen von Jonathan Scherzer gegen Zulj geahndet. WAC-Coach Schmid war da bereits von Lechner auf die Tribüne verwiesen worden. Im turbulenten Finish warf der LASK alles nach vor - die Heimischen ließen aber keine konkrete Einschussgelegenheit mehr zu.

Sageder: "Sehr enttäuschende Leistung von uns"

 "Es ist viel schief gelaufen", sagt LASK-Trainer Thomas Sageder (LASK-Trainer) über die Partie. "Eine für mich sehr enttäuschende Leistung von uns. Auch aufgrund der Rotationen, die man in so einer Phase vornehmen will, habe ich nicht das Gefühl gehabt, dass wir frischer sind als der Gegner. Der Gegner hat uns mit den zwei Stürmern so richtig den Arsch versohlt. Vielleicht ist es mein Fehler, dass ich in der Abwehr doch Veränderungen vorgenommen habe. Das muss ich mir anschauen und darüber nachdenken."

SOCCER - BL, WAC vs LASK
Emotional: LASK-Trainer Thomas Sageder Bild: GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber (GEPA pictures)

"Es war ein richtig gutes Spiel von uns, die Mannschaft hat es überragend umgesetzt. Wir hatten am Beginn und am Ende schwierige Phasen zu überstehen, aber grundsätzlich waren wir die bessere Mannschaft mit den besseren Torchancen. Der LASK hat 90 Prozent mit langen Bällen ins Zentrum agiert, die waren ganz gut zu verteidigen", resümiert WAC-Trainer Manfred Schmid. Und was sagt er zu seiner Roten Karte? "Der Spieler merkt, dass er nicht zum Ball kommt, läuft ein, zwei Schritte weiter, lässt sich fallen und es gibt einen Foulpfiff. Wenn ich da keine Emotionen zeige, dann bin ich eingeschlafen oder weggenickt." Zum Ausschlussgrund: "Dass ich die Linie übertreten habe, die Coachingzone verlassen habe."

Blau-Weiß Linz und Austria Klagenfurt trennten sich torlos

Eine Woche nach der 1:0-Sensation gegen Serienmeister Salzburg hat Blau-Weiß Linz in der Fußball-Bundesliga einen weiteren Punkt erkämpft. Der Aufsteiger aus Oberösterreich und Austria Klagenfurt trennten sich am Samstag in der 9. Runde torlos, womit die Linzer von Trainer Gerald Scheiblehner aber weiter auf den ersten Heimsieg im neuen Stadion sowie in der höchsten Spielklasse warten müssen. Für die Blau-Weißen war es das vierte Ligaspiel in Serie ohne Niederlage.

Die Klagenfurter von Coach Peter Pacult, die sich zum bereits fünften Mal in dieser Spielzeit die Punkte teilten, verteidigten indes vorübergehend den vierten Tabellenplatz. Ein Treffer von SKA-Torjäger Sinan Karweina in der 78. Minute wurde nach Intervention des VAR aberkannt, da Florian Jaritz den Ball im Vorfeld mit der Hand geblockt hatte.

Erstmals gefährlich

Zuvor hatte es drei Minuten gedauert, bis Andrew Irving nach einem Konter von der Strafraumgrenze erstmals gefährlich zum Abschuss kam, BW-Goalie Nicolas Schmid aber nicht in Verlegenheit brachte. In einer ausgeglichenen Anfangsphase vor 4.700 Zuschauern verteidigten beide Teams konsequent. In einer Druckphase ab der 20. Minute belohnte sich die Pacult-Elf nicht mit der Führung. Erst fand ein Stanglpass des auffälligen Irving keinen Abnehmer (20.), dann entschärfte Schmid mit einem starken Reflex einen Volley aus fünf Metern von Kosmas Gkezos (22.).

SOCCER - BL, Linz vs A.Klagenfurt
FC Blau Weiss Linz vs SK Austria Klagenfurt Bild: GEPA pictures/ Christian Moser (GEPA pictures)

Kurz darauf forderte Karweina einen Elfmeterpfiff, den er von Schiedsrichter Alan Kijas allerdings nicht bekam. Sekunden später scheiterte der Torjäger mit einem Schuss aus spitzem Winkel erneut an Schmid (24.). Die Klagenfurter hatten mittlerweile deutlich mehr Ballbesitz, von den Linzern waren kaum erfolgreiche Offensivbemühungen zu vernehmen. Einzig ein Ronivaldo-Schuss kurz vor dem Pausenpfiff ging klar drüber.

Nach dem Seitenwechsel hatten allerdings die Blau-Weißen die große Chance auf das erste Tor. Nach einer idealen Kopfball-Vorlage von Ronivaldo umkurvte Simon Pirkl SKA-Tormann Phillip Menzel, doch Thorsten Mahrer rettete in letzter Sekunde mit einer perfekten Grätsche (50.). Knapp zehn Minuten später vernaschte Ronivaldo den Ex-Linzer Nicolas Wimmer im Strafraum, der Abschluss des 34-jährigen Brasilianers verfehlte das Ziel aber erneut deutlich (59.).

SOCCER - BL, Linz vs A.Klagenfurt
Paul Mensah (BW Linz) und Kosmas Gkezos (A.Klagenfurt) stecken die Köpfe zusammen. Bild: GEPA pictures/ Manuel Binder (GEPA pictures)

Die Gastgeber trauten sich nun wesentlich mehr zu, Conor Noß scheiterte nach einem Konter aus glänzender Position an Menzel (65.). Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit guten Chancen auf beiden Seiten. Erst köpfelte Mahrer nur knapp vorbei (75.), nach dem vermeintlichen Karweina-Treffer (78.) nach starker Bonnah-Vorlage schoss Ronivaldo einen Freistoß knapp über das Tor (81.).

Happy: BW-Trainer Scheiblehner

"Wir sind extrem happy mit dem Punkt", so BW-Trainer Gerald Scheiblehner. "Der Heimsieg ist überhaupt kein Thema und wird ohnehin irgendwann kommen. Wir gewinnen dafür auswärts. In der ersten Halbzeit haben die Klagenfurter die bessere Chancen gehabt, da hatten wir taktische Probleme. Dann haben wir etwas umgestellt und in der zweiten Halbzeit war es besser. Am Ende hätten wir das Spiel vielleicht sogar noch gewinnen können, über 90 Minuten war es ein gerechtes Unentschieden. Wir sind stabiler geworden in der Defensive und haben das nötige Selbstvertrauen. Wir sind mittlerweile so gut, dass wir mitspielen können und an einem guten Tag ist auch mal ein Punkt möglich."

"Wenn du kein Tor machst, kannst du keinen Sieg feiern. Aus meiner Sicht war es ein reguläres Tor. Es war eine VAR-Entscheidung, über die man absolut diskutieren kann. Die Schiedsrichter können nichts für die Entscheidung der FIFA. Beim Fußball ist es eine natürliche Bewegung, wenn dich einer aus einem Meter anschießt. Du kannst es zwar als Verbreiterung auslegen, aber dann machen wir den Fußball irgendwann mal kaputt mit den ganzen Regeln. Im Endeffekt haben wir unsere Möglichkeiten gehabt, aber auch Blau-Weiß hatte zwei Riesen-Sitzer. Wir nehmen den Punkt mit", zieht Klagenfurt-Trainer Peter Pacult Bilanz über das Zusammentreffen mit den Linzern.

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