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Tennis: Medwedew, Sinner und Monfils im Wien-Achtelfinale

Der Russe ließ Arthur Fils (FRA) beim 6:4,6:2 keine Chance, Sinner hatte im Erstrundenkracher gegen Ben Shelton (USA) beim 7:6(2),7:5 mehr Mühe. Und Monfils war nach seinen Stockholm-Titel nicht müde und besiegte Daniel Altmaier (GER) 6:4,6:4.

Im letzten Spiel des Tages setzte sich auch Alexander Zverev durch und qualifizierte sich wie zuvor der Russe Karen Chatschanow schon für das Viertelfinale. Der Bezwinger von Sebastian Ofner besiegte mit Cameron Norrie jenen Briten, der Qualifikant Filip Misolic in Runde eins ausgeschaltet hatte, mit 6:2,6:4. Zverev trifft nun auf Andrej Rublew (RUS-3) oder Matteo Arnaldi (ITA). Letztere eröffnen am Donnerstag bereits um 11.45 Uhr das dichte Stadthallen-Programm.

Medwedew zeigte sich bei seiner Rückkehr nach Wien in guter Spiellaune. Der topgesetzte Russe, der in Wien seinen Titel erfolgreich verteidigen will, hatte mit dem erst 19-jährigen Antwerpen-Finalisten Arthur Fils (FRA) beim 6:4,6:2 wenig Mühe. "Es war ein gutes Match gegen einen starken Gegner. Er hat letzte Woche das Finale erreicht, ich habe eine hartes Match erwartet", sagte Medwedew noch auf dem Court, ehe er sich bereitwillig vielen Autogrammwünschen stellte.

"Ich mag dieses Turnier. Es ist immer schön, zu einem Turnier zurückzukehren, das man mag. Normalerweise ist es wahr, dass es einem hilft, dass ein Titel hilft, wenn man zurückkommt", sagte er dann in der Pressekonferenz. Allerdings mag er auch die Stadt Wien sehr. "Es fühlt sich hier fast ein bisschen wie Zuhause an."

Im Vorjahr hatte Medwedew erstmals als Vater ein Turnier gewonnen, und auch dieses Jahr steht eine Premiere an. Ob er wisse, was damit gemeint ist, beantwortete er auf APA-Anfrage gleich. "Ja, ja. Die erste erfolgreiche Titelverteidigung. Ich werde es versuchen, ich möchte es irgendwo tun. Es ist mir egal, wo." Bisher hat der Russe 20 Titel gewonnen, allein fünf davon in diesem Jahr.

Unmittelbar nach ihm gestaltete sich der Erstrundenhit zwischen Tokio-Sieger Shelton und Sinner zum knallharten Schlagabtausch. Doch an diesem Abend gelang dem Italiener die Revanche für die vor kurzem in Shanghai erlittene hauchdünne Niederlage. Ohne Serviceverlust ging es ins Tiebreak, in dem Sinner schnell klare Verhältnisse schuf und 5:0 in Führung ging. Im zweiten Satz entschied das einzige Break zum 6:5 für Sinner, der in der Folge seinen zweiten Matchball verwertete.

Bereits im ersten Match auf dem Center Court vor mehr als 9.500 Fans in der Wiener Stadthalle hatte Gael Monfils bewiesen, dass er auch mit 37 noch nicht zum alten Eisen gehört. Der charismatische Franzose gewann zuletzt erstmals seit Jänner 2022 in Stockholm wieder ein ATP-Turnier. Am Mittwoch siegte er u.a. vor seinem Ex-Coach und Freund Günter Bresnik auch in der ersten Runde der Erste Bank Open.

Monfils trifft am Donnerstag in einem Duell zweier Publikumslieblinge im Achtelfinale (2. Match nach 17.30 Uhr) auf den als Nummer 7 gesetzten US-Amerikaner Frances Tiafoe. Es ist auch das Aufeinandertreffen zweier Ex-Wien-Finalisten - Monfils gelang dies 2008, Tiafoe vor zwei Jahren. Letzterer ist als Nummer 14 der Welt freilich Favorit.

Während Medwedew mit 27 Jahren noch viele Jahre im Circuit vor sich hat, läuft die Frist für den zehn Jahre älteren Monfils wohl früher ab. Monfils ist aber nach Stockholm erstmals wieder in die Top 100 zurückgekehrt, die Tendenz ist weiter aufsteigend. "Letztes Jahr war ich vor meiner Verletzung Nummer 15 der Welt und habe tolles Tennis gespielt und auch die Nummer 1 der Welt geschlagen", erinnerte sich Monfils, danach befragt, ob er sich mit seinem x-ten Frühling selbst überrascht hat.

Günter Bresnik saß bei Monfils u.a. wieder in der Box, ist aber nicht wieder sein Trainer. "Die Coach-Rolle hat der (Mikael) Tillström übernommen, und das sehr gut wie man sieht. Aber wir waren mit meiner und seiner Frau Abendessen und wir telefonieren sehr regelmäßig. Es gibt kaum ein Match, nachdem wir nicht miteinander telefonieren oder per Whatsapp verkehren", verriet Bresnik im ServusTV-Interview.

Er selbst ist überrascht, von der neuerlichen Hausse seines Ex-Schützlings. "Ich habe ihn in Wien empfangen mit den Worten, dass ich nicht mehr für möglich gehalten hätte, dass er noch ein Turnier gewinnt." Monfils spielt für ihn aktuell Tennis "fast wie in seiner besten Zeit".

Monfils äußerte sich später in der Pressekonferenz zur Rolle von Bresnik. "Es war toll mit Günter. Abgesehen von allem, was Tennis betrifft, er ist eine großartige Persönlichkeit. Er ist auch Mentor für mich", sagte der Franzose mit karibischen Wurzeln. "Er hat mich auf so viele Dinge aufmerksam gemacht, die mir in meinem Spiel geholfen haben. Er hat mir definitiv auch geholfen, besser zu servieren. Als ich mit Günter zu arbeiten begonnen hatte, war mein Aufschlag kollabierend", erinnerte sich Monfils.

Ein Karriere-Ende ist jedenfalls auch mit 37 nicht in Sicht, "Ich werde versuchen, meinen Körper gesund zu halten und dorthin zu kommen, wo ich glaube, dass ich hingehöre", versprach Monfils.

Erster Viertelfinalist ist in diesem Jahr der Russe Karen Chatschanow, der dem Tschechen Jiri Lehecka beim 6:3,6:1 keine Chance ließ.