Weiss, weisser, Lindt? Der Schokoladen-Riese will diverser werden – der Nachholbedarf ist enorm

Bild: KEYSTONE

Der Schweizer Schokoladenhersteller setzt in der Werbung mit seinen «Maîtres Chocolatiers» praktisch ausschliesslich auf weisse Schauspieler und Botschafter, wie das Unternehmen zugibt. Eine US-Marketingexpertin ordnet ein – und warnt.

Benjamin Weinmann / ch media

Diversität und Inklusion seien wichtige Themen. Das betonte Lindt-Chef Adalbert Lechner vergangene Woche bei der Präsentation der Jahreszahlen. Und: Es gäbe noch einiges zu tun, meinte der Österreicher. Zeit also, die Vielfalt bei der grössten Schweizer Schokoladenmarke genauer anzusehen.

So süss das Geschäft des Schoggiherstellers, so bitter die Erkenntnis: Lechner hat Recht. Denn vom «Maître Chocolatier» mit der edlen Kochuniform über Premium-Werbebotschafter Roger Federer bis hin zu den Damen, die genüsslich die Lindor-Kugeln verspeisen: Die Lindt-Werbung ist vor allem eins – weiss. Das war die vergangenen Jahrzehnte so und ist auch heute so. Das gleiche Bild im Management und Verwaltungsrat: sieben Mitglieder, allesamt weisse Europäer.

In der Schweiz dürfte es so manche Grosskonzerne geben, die beim Marketing die Diversität aussen vor lassen. Nur: Lindt ist eine international bekannte Schokoladenmarke mit knapp 5 Milliarden Franken Umsatz, die es längstens nicht nur hierzulande zu kaufen gibt. Auch in brasilianischen, US-amerikanischen und japanischen Supermärkten oder gar eigenen Lindt-Shops sind die süssen Tafeln, Kugeln und Hasen erhältlich. Die Kakaobohnen bezieht der Konzern in mehreren südamerikanischen und karibischen Ländern sowie von Ghana in Afrika.

Lindt, mit dem Hauptsitz in Kilchberg am Zürichsee, ist quasi auf allen Kontinenten zu Hause. Diverse Märkte also, aber keine diverse Werbung. Dies in einer Zeit, in der Diversität und Inklusion von Grosskonzernen nicht bloss aus intrinsischem Weltverbesserungsantrieb grossgeschrieben wird, sondern auch aus Angst, wegen mangelnder Repräsentation in die Kritik zu geraten.

Sieben weisse Europäer

Dieses Risiko ist bei Lindt gross. Die Medienstelle kann auf Anfrage aus dem gesamten Lindt-Werbeuniversum nur ein einziges Beispiel aus der Vergangenheit nennen, in dem people of color (POC) vorkommen: In Asien ist seit 2019 die chinesische Schauspielerin Xin Zhilei als Werbebotschafterin im Einsatz. Mit dem Begriff POC sind Personen oder Gruppen gemeint, die vielfältigen Formen von Rassismus ausgesetzt sind. Die Vielfalt des Unternehmens zeige sich in der Diversität der Marken, sagt eine Lindt-Sprecherin. In den verschiedenen Märkten sei man zudem «sehr divers und kulturell vielfältig» aufgestellt, und Gleichberechtigung sei ein wesentliches Element für ein nachhaltiges Unternehmenswachstum.

Auch Roger Federer hat für Lindt geworben.Bild: PHOTOPRESS

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie habe man sich zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil auf höheren Stufen (Senior Leadership Level) auf 40 Prozent zu erhöhen, sagt die Lindt-Sprecherin. Heute betrage der Wert über 30 Prozent.

Zudem arbeite man daran, die Diversität in Bezug auf Geschlechter und kulturelle Vielfalt weiter zu verbessern und ein integratives Umfeld zu schaffen. Dafür habe Lindt unternehmensweite Richtlinien entwickelt. Auch bei der Geschäftsleitung wird laut der Sprecherin ein Frauenanteil von 40 Prozent angestrebt, und im Verwaltungsrat werde er nach der Generalversammlung im April 30 Prozent betragen. Dort und auch in der Geschäftsleitung sitzt heute nur eine Frau. Lindt setze bei der Führung aber auch auf Kontinuität und langfristige Zugehörigkeit, sagt die Sprecherin.

Das Erwachen nach «Black Lives Matter»

Kelly Cowart, assoziierte Professorin für Marketing an der University of South Florida, hat zum Thema der demografischen und ethnischen Repräsentation in der Werbung geforscht. In der Vergangenheit hätten viele Premium-Konsummarken in Fernsehspots und auf Plakaten ausschliesslich auf weisse Schauspieler und Models gesetzt. Mit der «Black Lives Matter»-Bewegung ab 2020 habe sich dies schlagartig geändert. «Viele Firmen realisierten, dass die vielfältige Repräsentation ein Marketingvorteil sein kann, und bekannten sich nach aussen zur Diversität, aber nahmen keine signifikanten Änderungen an ihrer internen Kultur vor.»

Am wichtigsten sei denn auch das Bekenntnis zu Vielfalt und Inklusion im Unternehmen selbst. «Wenn nun alle ‹Maître Chocolatiers› in der Werbung plötzlich schwarz wären, wäre das kaum authentisch für das Markenimage.» Man müsse den Unternehmen Zeit lassen, um diesen systematischen, kulturellen Wandel umzusetzen auf eine Art, die ernst gemeint und nachhaltig sei. Und dies könne sehr aufwendig sein, falls das Thema in der Vergangenheit vernachlässigt worden sei, sagt Cowart. Auch an der Spitze brauche es Diversität. «Ansonsten könnten solche Werbemassnahmen unehrlich wirken.»

Dennoch ist Lindt laut Cowart gut beraten, künftig in der Werbung auch Personen mit anderen ethnischen Wurzeln einzusetzen. Und zwar nicht nur aus altruistischen Motiven, sondern auch aus rein wirtschaftlichen Gründen. «Viele unterschiedliche Menschen essen gerne Schokolade.» Wenn Firmen wie Lindt sich der kulturellen Vielfalt ihrer Klientel nicht anpassen würden, drohten ihre Marken an Relevanz zu verlieren.

So kam eine Studie des Internetkonzerns Google 2019 zum Schluss, dass 79 Prozent von schwarzen US-Amerikanerinnen und -Amerikanern viel eher ein Produkt einer Marke kaufen, wenn sie deren Werbung als divers oder inklusiv wahrnehmen. Nordamerika stellt denn mit mehr als 2 von insgesamt 4.97 Milliarden Umsatz-Franken Lindts grössten Markt nach Europa dar.

Lindt verweist derweil auf kleine Fortschritte wie die Partnerschaft mit der chinesischen Schauspielerin Xin Zhilei. Und für die US-Tochtermarke Ghirardelli engagierte der Schokoladenkonzern zuletzt die Tiktokerin Allie Tong. Wenn auch ohne weissen Hut und weisse Schürze. (aargauerzeitung.ch)


Football news:

Hazard hat in Lille Magie erschaffen. Aber schon damals war er faul, aß Burger und trank (machte den ersten Hattrick nach der Party)
Spotify Camp Nou ist jetzt die Arena von Barça. Der Musikdienst wird den Klub als neuen Hauptsponsor retten - für 75 Millionen Euro im Jahr will sein Besitzer den FC Arsenal kaufen und ist mit Zuckerberg befreundet
Den schnellsten Hattrick in der Champions League erzielte Lewandowski. Bis zur 23. Minute, 3 Tore zum 10:22. Die Bayern haben Salzburg verschmiert
Covington besiegte Maswidal bei der UFC: Der amerikanische Playboy kam unter dem Jubel der Fans heraus und rief nach dem Kampf Dustin Pornier an
Simeone machte im Spiel gegen Venedig einen Hattrick für Verona. Giovanni ist der 3. In der Torschützenliste der Serie A
Miteigentümer von Inter Miami über Messi: Ich würde ihn gerne bei uns sehen. Leo ist immer noch einer der besten Spieler der Welt
Christensen über den Vertrag mit Chelsea: Es kann noch etwas getan werden. Ich will nur eines: ein Teil des Siegerteams sein

3:15 Mobilité internationale: Des associations veulent restaurer la ligne Genève-Nice
3:14 Berset-Nachfolge: Meyer und Wermuth kandidieren nicht für Bundesrat
3:10 Haute école spécialisée: «Genève ne valorise pas assez la voie professionnelle»
3:06 Es bleibt spannend: Das ist der Stand bei den Ständeratswahlen in den Kantonen
3:01 Wie die Schweiz die Zuwanderung eindämmen könnte
2:58 Keine Kandidatur: Mattea Meyer und Cédric Wermuth wollen nicht Bundesrat werden
1:57 États-Unis: Au moins 16 morts dans plusieurs fusillades, le tireur en fuite
1:57 États-Unis: Au moins 10 morts dans plusieurs fusillades, le tireur en fuite
1:57 États-Unis: Au moins 22 morts dans plusieurs fusillades, le tireur en fuite
1:53 US-Bundesstaat Maine: Mindestens zehn Tote durch Schüsse – Täter auf der Flucht
1:53 US-Bundesstaat Maine: 16 Tote und 50 Verletzte durch Schüsse – Täter auf der Flucht
1:43 US-Medien: Mehrere Tote bei Schusswaffenangriff in Bundesstaat Maine
1:27 Grève aux États-Unis: Accord provisoire entre Ford et le syndicat automobile
0:35 Présidentielle en Argentine: Milei reçoit un soutien de poids, l’opposition implose
0:27 Schritt zur «App für alles»: X führt Sprach- und Video-Anrufe ein
0:00 Mexique: Le président en route vers Acapulco isolée après l’ouragan Otis
0:00 Ouragan au Mexique: Acapulco partiellement dévastée, habitants et touristes coincés
23:51 Fachleute: WHO soll Klimakrise als Gesundheitsnotstand anerkennen
23:47 France: Évasion par hélicoptère: Rédoine Faïd condamné à 14 ans de prison
23:40 Réseaux sociaux: X (ex-Twitter) teste les appels audio et vidéo
23:36 Filmreife Helikopter-Flucht bei Paris: 14 Jahre Haft für Gefängnisausbruch
23:35 Frankreichs Ausbrecherkönig: Der Coup mit dem Helikopter
23:30 Mehr als 500 Meeressäugetiere sterben in Brasilien an Vogelgrippe
23:06 Der Mann, der die Republikaner zur Vernunft brachte: Mike Johnson ist neuer Speaker
22:55 EDA setzt Hilfe für palästinensische und israelische NGO aus +++ UN-Chef sorgt für Eklat
22:51 Justice: Peter Nygard nie avoir eu un repaire sexuel aux Bahamas
22:31 Colombie: Enquête sur le meurtre de sept candidats à des élections locales
21:20 Football: Le PSG écrase Milan
21:09 Dortmund holt in Newcastle sich den ersten Sieg – PSG deklassiert Milan
21:00 Football: Pas de «Miracle de Berne» face à Manchester City
20:53 Ein Schweizer Tor, ein Traumtor und der unvermeidliche Haaland – YB verliert gegen ManCity
20:46 Und dann trifft Haaland doch noch aus dem Spiel und beendet alle YB-Träume
20:45 Royaume-Uni: Un député suspendu pour intimidation et inconduite sexuelle
20:42 Die Schlussphase läuft und YB hofft gegen ManCity auf einen späten Ausgleich
20:30 Venezuela: La police reprend le contrôle d’une prison gérée par des gangs
20:30 Blauer Panther: Anna Ermakova zieht in München alle Blicke auf sich
20:25 Haaland versenkt den Penalty – YB für gute Leistung momentan nicht belohnt
20:22 Itten prüft Ederson – YB drückt gegen ManCity gar auf die Führung
20:13 États-Unis: Donald Trump écope d’une nouvelle amende lors de son procès civil
20:07 Ein Schweizer trifft bei YB gegen ManCity – es ist Manuel Akanji
19:50 Histoire du cinéma: À Lyon, un musée et un festival dédiés aux Lumière
19:49 Nouveau siège à Thônex: L'Astural déménage et développe ses services
19:49 Nach verbalen Angriffen: Richter verhängt Geldstrafe gegen Trump
19:47 Racioppi glänzt gleich doppelt – der Goalie hält die Null für YB zur Pause
19:38 Lauper mit der Riesenchance für YB – er wird im letzten Moment gestoppt
19:37 Finanzierung von Wohneigentum: Saron erstmals teurer als Festhypotheken: Sollen Hausbesitzer wechseln?
19:34 Deutschland ist 2024 keine Reise wert
19:34 Racioppi beinahe mit dem Riesenflop – Benito rettet auf der Linie!
19:33 Zürcher Ständeratswahlkampf: Moser oder Rutz? Die Mitte will sich nicht entscheiden
19:33 Politologin im Interview zum Wahlfiasko: «Der Fall könnte das Vertrauen in die Demokratie beschädigen»
19:29 Holocaust-Überlebende auf der Flucht: «Ich beschuldige Netanyahu persönlich! Schreib das auf!»
19:26 Zwei gute Chancen für ManCity – aber Haaland und Doku scheitern an Racioppi
19:16 Blum kriegt vom City-Spieler eine blutige Nase – es gibt keine Verwarnung
19:12 Kronprinzessin Elisabeth von Belgien bezaubert an ihrem 22. Geburtstag
19:05 Football: Le Barça s'impose, la Lazio chute
19:03 Gastronomie in Uetendorf: Pächter für «Krone» gesucht
19:02 Nach 30 Sekunden hat Ugrinic schon die erste YB-Chance gegen ManCity
18:58 Rainer Maria Rilkes «Duineser Elegien»: Wie sich Rilke von Textbrocken zu Textbrocken hangelte
18:53 Barcelona mit knappem Sieg gegen Donezk – Feyenoord schlägt Lazio klar
18:48 Champions League: Barcelona müht sich zum Sieg gegen Schachtar Donezk
18:46 Berner Gemeinderatswahlen 2024: Bürgerliche drängen GLP in die Zwickmühle
18:34 Tennis: Pas de miracle pour Riedi à Bâle
18:34 «Weltraumfabrik» stellt Medikamente her – und findet keinen Landeplatz auf der Erde
18:21 Hardliner Johnson neuer Vorsitzender des US-Repräsentantenhauses
18:21 Congrès américain: Un allié de Trump élu président de la Chambre des représentants
18:09 Krieg in Nahost: EU will Israel dazu drängen, die Angriffe auf Gaza zu unterbrechen
18:03 «Es ist nicht entschuldbar»: BFS-Direktor erklärt das Zahlendebakel
18:03 Neu bei WhatsApp und Amazon: Was sind Passkeys?
18:02 «Ich halte Demokratie und Kapitalismus für unvereinbar»
18:02 Zweiter Wahlgang Zürcher Ständerat: «Um Himmels willen» – FDP streitet über Gregor Rutz
18:01 Elections fédérales: Sans les alliances, les Verts auraient sombré encore plus bas
17:55 Vorsitz im US-Parlament: Die Republikaner haben ihren neuen Speaker
17:55 Vorsitz im US-Parlament: Hardliner Johnson wird neuer Speaker
17:55 Vorsitz im US-Repräsentantenhaus: Hardliner Johnson wird neuer Speaker
17:39 Procès à Vevey: Le procureur veut la prison ferme pour un «stalker»
17:31 Kartoffellager im Seeland: Hier warten künftige Zweifel-Chips auf ihre Verarbeitung
17:27 Technische Hintergründe: Ein Flüchtigkeitsfehler? So kam es zur Datenpanne beim Bund
17:26 Tarotleser auf TikTok sind die Kettenmails der Gen-Z
17:24 Kleinkunst im Keller62: Das Genie und das Überlebens­drama
17:16 Stupeur à Berne: Viola Amherd coupe son bras droit à la sécurité
17:13 «1, 2 oder 3»-Star Birgit Lechtermann: Mit ihm hat sie «pures Glück»
17:01 Interview nach Precht-Skandal: «55 Prozent der ultra­orthodoxen Männer sind arbeits­tätig – und 80 Prozent der Frauen»
16:54 Deutschland will Migration begrenzen: Scholz ruft Asylwende aus, doch wirksam ist sie kaum
16:53 Daniel Radcliffe produziert Doku über gelähmtes «Harry Potter»-Double
16:46 Élections fédérales 2023: Le Centre réclame un audit externe après le couac de l’OFS
16:41 Probleme bei der Arbeit: Noch nie gab es so viele unzufriedene Mitarbeitende in der Schweiz
16:34 Einfach schauderhaft: Drei schnelle, aber gruselige Halloween-Kostüme
16:29 Liebe Schweden. Auch wir haben die Schnauze voll. Aber einen besseren Ansatz
16:23 Historische Wahlpanne: Das Bundesamt für Rechenfehler
16:19 Von wegen «ewige Jungfrau»: So alt war Britney Spears beim ersten Mal
16:10 Separates Familienglück bei Thea und Thomas Gottschalk
16:04 Jennifer Lawrence: So elegant kann eine nackte Schulter sein
16:03 Versicherer erwartet mehr Angriffe mit Ransomware – so viele Opfer bezahlen
16:03 Abwasserreinigung in Brienz: Wo das Abwasser brodelt und sauber wird
16:00 Guerre Israël-Hamas: «La majorité des Gazaouis a un pronostic vital engagé»
15:55 FCB wendet sich vom Sportchef-Modell ab – Degen, Streller, Stocker und Co. übernehmen
15:51 Ruchs verruchter Ruf: Amherd liess den geschassten Staatssekretär zuvor nicht auf Herz und Nieren prüfen
15:51 Neue Brisanz für Stadtberner Wahlen: Erfolg der SP-Frauen setzt grünen Stapi unter Druck
15:42 Einkaufskorb im Oktober: Gruselig essen zu Halloween
15:42 Erol Sander wird wieder Vater