Verwaltung wächst überdimensional: Wie viele Beamte braucht die Stadt Zürich?

Verwaltung wächst überdimensionalWie viele Beamte braucht die Stadt Zürich?

Die Stadtzürcher Verwaltung wächst seit Jahren proportional stärker als die Bevölkerung. Das wollen die Bürgerlichen angleichen. Doch die Stadt plant gar Mehrausgaben für ihre Angestellten.

Hier überragt die Verwaltung die Bevölkerung: Das Werdhochhaus der Stadt Zürich, in dem sich das Finanzdepartement befindet, das auch für das Personal zuständig ist.

Foto: Alessandro Della Bella (Keystone)

In der Stadt Zürich wohnen mehr als 440’000 Menschen, und es werden jeden Tag mehr. Sie benutzen die Strassen, öffentliche Verkehrsmittel, zahlen Steuern oder sind froh, dass die Feuerwehr kommt, wenn es brennt. In den vergangenen Jahren ist die Stadtbevölkerung stets gewachsen und mit ihr auch die Anzahl der Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, die sich um die Zürcherinnen und Zürcher kümmern. Die Stadtverwaltung zählt heute über 23’000 Vollzeitstellen.

Doch das Wachstum der Stadtverwaltung war in den vergangenen zehn Jahren mit 14,6 Prozent grösser als das Bevölkerungswachstum mit 12 Prozent. Der Personalaufwand ist gar um über 18,5 Prozent (von rund 2,5 Milliarden auf fast 3 Milliarden Franken jährlich) gestiegen. Deshalb fordern Martin Götzl (SVP) und Isabel Garcia (FDP) zusammen in einem Postulat, dass die Lohnkosten der Stadt Zürich proportional nicht stärker wachsen als die städtische Bevölkerung. Dies soll mit Effizienzsteigerungen, durch Digitalisierung, Prozessoptimierung und den Abbau von Doppelspurigkeiten erreicht werden.

Einen fast gleich formulierten Vorstoss reichte Götzl zusammen mit Serap Kahriman (GLP) ein. Demnach soll der Stadtrat prüfen, wie die Vollzeitstellen proportional nicht mehr zunehmen als die Bevölkerung.

«Milchbüechlirechnung»

Stadtrat Daniel Leupi bezeichnete das Vorgehen in den Vorstössen am Mittwochabend im Gemeinderat als «Milchbüechlirechnung». Wenn man genau hinschaue, sei die Verwaltung vor allem bei den Schulen stark gewachsen, weil dort die Bevölkerung auch sehr stark wachse. Lasse man die Schulen weg, betrage das Wachstum der Verwaltung lediglich noch 4 Prozent. 

Auch Patrick Maillard (AL) sprach von einer «Milchbüechlirechnung». Vor allem aber wies er darauf hin, dass man in der Stadt Zürich gesellschaftliche und soziale Herausforderung zu bewältigen habe, wie etwa den Klimawandel oder mehr soziale Sicherheit.

Unterstützung erhielten die Postulanten und Postulantinnen lediglich noch von der Mitte und der EVP – wenn auch «wenig euphorisch», wie Fraktionssprecher Christian Traber ausführte. Man wolle eine Tendenz brechen und sei überzeugt, dass die Verwaltung durchaus noch effizienter werden könne.

Stadt will als Arbeitgeberin attraktiver werden und mehr ausgeben

Die Tendenz zeigt momentan allerdings eher in eine andere Richtung. So plant der Stadtrat eher mehr als weniger für die städtischen Angestellten auszugeben. Damit will die Stadt auch als Arbeitgeberin attraktiver werden und dem Fachkräftemangel entgegentreten. Der Gemeinderat behandelte am Mittwochabend eine Weisung über sogenannte «Fringe Benefits» im Personalreglement – also Lohnnebenleistungen.

Der Stadtrat will allen städtischen Angestellten jährlich 600 Franken für ein ÖV-Abonnement oder an ein neues Fahrrad bezahlen – bei Teilzeitangestellten reduziert sich der Beitrag entsprechend ihrem Pensum. Dieser Mobilitätsbeitrag wird die Stadt etwas über 10 Millionen Franken kosten. Ausgenommen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VBZ, die gemäss einer schweizweiten Branchenlösung ein spezielles Generalabonnement erhalten, sowie das Lehrpersonal, das nicht dem städtischen Personalreglement untersteht.

Mit der Teilrevision des Personalrechts will der Stadtrat die «Fringe Benefits» einheitlich regeln. So soll darin auch festgehalten werden, dass alle Angestellten einen Anspruch auf einen Kostenbeitrag an die Verpflegung haben. Dieser kann entweder aus Lunch-Checks bestehen oder aus Verbilligungen in einem Personalrestaurant beziehungsweise einem Barbetrag. Der Beitrag beträgt im Vollzeitpensum maximal 1200 Franken. Dies ist bereits heute so geregelt und verursacht also keine zusätzlichen Kosten, wird nun aber im Personalrecht festgehalten. 

Verbilligt in die Badi

Mehrkosten verursachen könnte aber eine dritte Anpassung im Personalreglement, und zwar sollen die städtischen Angestellten Ermässigungen beim städtischen Angebot in den Bereichen Kultur und Sport erhalten. So etwa verbilligte Museumskarten oder den Eintritt in die städtische Badi. Damit will die Stadt die Identifikation ihrer Angestellten mit der Stadt stärken. Diese «Fringe Benefits» führen vor allem zu Mindereinnahmen bei städtischen Kultur- und Sportinstitutionen. Allerdings erhofft sich die Stadt davon auch einen Werbeeffekt, der zu Mehreinnahmen führen könnte.

Jedes der neun Departemente kann seinen Angestellten weitere «Fringe Benefits» anbieten, zum Beispiel ermässigten Musikunterricht für Angestellte der Musikschule. Diese sogenannten dezentralen Lohnnebenleistungen sollen neu ebenfalls im Personalreglement geregelt sein und dürfen maximal 150 Franken betragen.

Die Weisung zu den «Fringe Benefits» erwies sich als mehrheitsfähig. Nur die SVP wehrte sich wirklich dagegen. Die Plafonierung der Lohnkosten sowie die Angleichung des Wachstums der Verwaltung proportional an jenes der Bevölkerung scheiterten an der links-grünen Mehrheit.

Corsin Zander ist stellvertretender Leiter Zürich Politik & Wirtschaft. Als diensthabender Redaktor verantwortet er alle sechs Wochen die Berichterstattung des Ressorts.Mehr Infos@CorsinZander

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