Spanien am Tiefpunkt – das endgültige Ende einer goldenen Generation

Mit der 0:2-Niederlage gegen Schottland verlor Spanien zum ersten Mal seit 19 Spielen wieder eine Partie in der Qualifikation zu einer Europameisterschaft. Nach den EM-Erfolgen 2008 und 2012 und dem WM-Titel 2010 liegt die erfolgreichste Zeit des spanischen Fussballs schon über zehn Jahre zurück.

Mit Sergio Ramos erklärte Ende Februar der letzte Spieler aus der Ära von 2008 bis 2012 seinen Rücktritt aus der spanischen Nationalmannschaft. Ramos war schon länger nicht mehr ins Aufgebot der «Furia Roja» berufen worden. Zuletzt teilte ihm der neue Nationaltrainer des dreifachen Europameisters Luis de la Fuente mit, dass er nicht mehr mit dem PSG-Star plane. Dies gab schlussendlich auch den Ausschlag für den Rücktritt des Innenverteidigers.

Seguiré animando a mi país desde casa con la emoción del privilegiado que ha podido representarlo orgulloso 180 veces. ¡Gracias de corazón a todos los que siempre creísteis en mí! ❤️💛❤️ pic.twitter.com/KzVldPhiqo

— Sergio Ramos (@SergioRamos) February 23, 2023

Ob de la Fuente diesen Schritt mittlerweile bereits bereut, dürfte sein Geheimnis bleiben. Denn seine Defensive sah weder beim 3:0-Sieg gegen Norwegen, noch bei der Niederlage gegen Schottland wirklich sattelfest aus. Dies mag auch daran liegen, dass der ehemalige Trainer der spanischen U-21 in beiden Spielen auf eine völlig unterschiedliche Viererkette setzte oder einfach auch an der fehlenden internationalen Klasse seiner Verteidiger, vor allem gegen Schottland.

Mit Inigo Martinez von Atletic Bilbao, David Garcia von CA Osasuna und José Gaya vom FC Valencia spielen drei der vier Verteidiger bei Teams aus dem Mittelfeld der spanischen Liga. Gayas Valencia steht gar auf dem ersten Abstiegsplatz. Wenn man dies mit Namen wie Gerard Piqué, Sergio Ramos, Carles Puyol, Jordi Alba, Joan Capdevilla und Raul Albiol vergleicht, welche alle bei Top-Klubs unter Vertrag standen, ist der Leistungsabfall schon enorm.

Im Abwehrzentrum mag man mit Nacho Fernandez von Real Madrid und Aymeric Laporte von Manchester City zwar immer noch zwei Top-Verteidiger haben. Doch wenn ein Spieler wie Rodri, welcher zu den besten Defensiven-Sechsern der Welt zählt, bei der WM als Innenverteidiger agieren muss, zeigt dies die Not auf dieser Position doch deutlich auf.

Auch wenn sich vor allem die deutsche Nationalmannschaft mit dem Gruppen-Aus bei der WM blamierte, ist die Bilanz der Spanier auch nicht gerade rosig. Lediglich einen Sieg gegen Costa Rica konnte der einstige Weltmeister einfahren. Im Achtelfinal war gegen Marokko nach Penaltyschiessen schliesslich Endstation. Daraufhin musste Trainer Luis Enrique sein Amt abgeben.

Spanien hat den Glanz vergangener Tage verloren und das trotz riesiger Talente wie Pedri und Gavi. Die beiden Mittelfeldspieler des FC Barcelona mögen zwar an Xavi und Andres Iniesta erinnern, doch auf dem Niveau dieser beiden befinden sich die Jungstars derzeit (noch) nicht.

Die beiden spanischen Hoffnungsträger: Pedri (links) und Gavi (rechts).Bild: www.imago-images.de

Dennoch ist das zentrale Mittelfeld des Weltmeisters von 2010 vermutlich auch künftig das Prunkstück. Eine Achse um Rodri, Pedri und Gavi hat durchaus das Potenzial, in die Fussstapfen von Sergio Busquets, Xavi und Andrés Iniesta zu treten.

Die goldene Generation Spaniens auf dem Höhepunkt ihres Schaffens beim WM-Titel 2010.Bild: www.imago-images.de

Allerdings scheint das Mittelfeld noch der einzige Mannschaftsteil zu sein, welcher mit Weltklassespielern besetzt ist. Wirbelten von 2008 bis 2012 noch Spieler vom Kaliber eines David Villa, Fernando Torres, Cesc Fabregas und David Silva in der Offensive der Spanier, sind dort heute nur Spieler zu finden, die wohl nur Fussball-Experten bekannt sind.

Gegen Norwegen standen mit Mikel Oyarzabal, Joselu und Yéremy Pino drei Angreifer, welche bei der letzten WM entweder gar nicht im Kader waren oder im Fall von Pino nicht zum Einsatz kamen.

Joselu stürmte einst in der Bundesliga für die TSG Hoffenheim, Eintracht Frankfurt und Hannover 96.Bild: keystone

De la Fuenta gewann mit Spaniens U21 2019 die Europameisterschaft, in seinem ersten Kader als Cheftrainer der A-Nationalmannschaft griff er mit Martin Zubimendi, Pedri und Pedro Porro auf drei Spieler von damals zurück. Im Vergleich dazu waren beim WM-Titel 2010 und EM-Titel 2012 mit Javi Martinez und Juan Mata lediglich zwei U21-Europameister von 2011 im Kader und beide kamen kaum zum Einsatz.

Spaniens Nachwuchsarbeit liefert zwar immer wieder vielversprechende Talente, doch zu den ganz grossen wie einst Iniesta, Xavi, Villa und Co. zählen nur noch die wenigsten. Viele Spieler im Kader sind nur noch Durchschnitt. Die Mittelstürmer sind mit Alvaro Morata, Borja Iglesias, Iago Aspas und Debütant Joselu alle schon mindestens 30 Jahre alt, was das Nachwuchsproblem im Angriff untermauert.

Hinzu kommt: In der Ära zwischen 2008 und 2012 wurde die spanische Mannschaft von Spielern des FC Barcelona und Real Madrid getragen. Elf der 23 Spieler im Kader standen bei einem der beiden Teams unter Vertrag. Im aktuellen Kader für die Spiele gegen Norwegen und Schottland waren es lediglich noch fünf.

Die Spanier feiern den Siegtreffer von Carles Puyol im Halbfinal gegen Deutschland.Bild: www.imago-images.de

Es mag auf den ersten Blick nicht so wichtig erscheinen, doch diese Spieler prägten nicht nur den Hauptteil des Kaders, sondern auch den Spielstil der Mannschaft. Im WM-Final 2010 standen neun Spieler der beiden spanischen Top-Teams in der Startelf. Die Spanier dominierten damals, vor allem aufgrund ihres schnellen Kombinationsspiels den Weltfussball. Das Tiki-Taka, welches der FC Barcelona damals unter Pep Guardiola spielte, hatte wesentlichen Einfluss auf die Spielkultur der Nationalmannschaft zu dieser Zeit.

Aktuell mangelt es «La Furia Roja» an Spielertypen, welche diesen Fussball spielen können. Die goldene Generation Spaniens ist endgültig am Ende angekommen, auch wenn die EM-Quali nach zwei Spielen noch nicht in Gefahr ist. Luis de la Fuente steht nun vor der schwierigen Aufgabe, der Mannschaft eine neue Identität zu verpassen, um zurück an die Weltspitze zu gelangen.


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