«Negative Schlagzeilen haben mich abgeschreckt» – doch diese Lehrerin ist glücklich im Job

Anouk Munoz ist seit vier Jahren Lehrerin und bereut es keinen Tag, an der PH studiert zu haben. Bild: Keyston/watson/zVg

Interview

Personalmangel, Burn-out, Überbelastung: Diese Worte bringt man aktuell mit dem Lehrerberuf in Verbindung. watson hat mit einer jungen Lehrerin gesprochen, die ihren Job liebt und erklärt, dass der Beruf auch viele gute Seiten hat.

Frau Munoz, Sie sind nun seit vier Jahren Lehrerin. Ihre Karriere hat also mitten in der Lehrermangel-Krise begonnen. Was ist Ihr Zwischenfazit?
Anouk Munoz: Ich kann ehrlich sagen, dass ich meinen Job liebe. Klar, er ist anstrengend und fordert mich, aber aktuell könnte ich mir keine Beschäftigung vorstellen, die mir mehr Spass bereitet. Mein Alltag ist abwechslungsreich, ich habe selbst viel Handlungsspielraum, ich kann kreativ sein bei der Arbeit und meine Klasse besteht aus tollen Kindern.

Das heisst, die Sonnenseiten des Jobs überwiegen für Sie?
Ja, ganz klar. Aber: Es gibt auch Seiten, die nicht so schön sind. Beispielsweise ist es ein Drahtseilakt, allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Es gibt ja nicht nur die Bedürfnisse der Kinder, es gibt ja auch noch andere Lehrpersonen, Eltern und die Schulleitung. Wenn eine Interessensgruppe nicht ganz zufrieden ist, kann das frustrierend sein.

2016 haben Sie das Studium an der Pädagogischen Hochschule Zürich begonnen. Schon damals las man viel über den Lehrermangel, Burn-outs und die Überbelastung der Lehrpersonen. Hat Sie das nicht abgeschreckt?
Doch, die negativen Schlagzeilen haben mir schon zu denken gegeben und ich war mir unsicher, ob ich überhaupt an der PH studieren und mir die Strapazen des Lehrerdaseins antun soll. Auch andere, ältere Lehrpersonen haben mir davon abgeraten. Zudem wird die PH in der Gesellschaft oft belächelt. Jetzt bin ich glücklich mit dem Weg, den ich eingeschlagen habe. Aber damals war ich schon etwas eingeschüchtert.

Sie sagen, die PH wird oft belächelt. Welche Erfahrungen haben Sie vor und nach dem Studium gemacht?
Den Satz «Dann kannst du ja den ganzen Tag Mandalas malen» habe ich mehr als ein Mal gehört. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass man sich fast schon schämen musste, wenn man an der PH studiert. Wie die Studierenden das heute wahrnehmen, weiss ich nicht. Aber eines ist klar: Es braucht dringend Lehrpersonen und die PH sollte nicht belächelt werden.

Weshalb haben Sie sich trotzdem für ein Studium an der PH entschlossen?
Ich wollte mit Menschen arbeiten. Meine Mutter ist auch Lehrerin. Ich habe das damals mit ihr besprochen und sie hat mir Mut zugesprochen. Für mich war auch klar, dass ich einen Job ausüben möchte, der für mich sinnvoll ist.

Was verstehen Sie unter sinnvoll?
Die Sinnhaftigkeit sehe ich darin, den Kindern Wissen zu vermitteln. Aber ich finde es ebenso wichtig, dass sie sich an spassige Ereignisse während ihrer Schulzeit erinnern können: coole Projektwochen, lustige Klassenlager, spannende Ausflüge. Für mich ist eine Lehrerin viel mehr als eine Wissensvermittlerin, sie ist jemand, der die Kinder prägt und mit ihnen stark an Sozialkompetenzen arbeitet.

Für Munoz sind auch die gemeinsamen Ausflüge mit den Schülerinnen und Schülern etwas, das sie schätzt. (Symbolbild)Bild: KEYSTONE

Scheinbar überwiegt diese Sinnhaftigkeit für viele Lehrpersonen nicht gegenüber den negativen Aspekten des Lehrerberufes. So nimmt man das oft von aussen wahr. Wie reagiert das Gegenüber, wenn man ihm sagt, dass man Lehrerin ist?
Die erste Reaktion ist meistens Mitgefühl. Oft werde ich gefragt, ob es auch in meinem Schulhaus einen Mangel gibt und ob ich selbst Überbelastung erlebe. Ich finde es gut, dass die Gesellschaft sensibilisiert ist, aber ich persönlich bin überwiegend zufrieden in meinem Beruf.

Sind Ihre ehemaligen Kommilitonen auch alle zufrieden?
Nein, lange nicht alle. Einige haben den Lehrerberuf bereits, nach nicht mal vier Jahren, an den Nagel gehängt und sich beruflich neu orientiert. Andere haben sogar noch ein neues Studium begonnen.

Weshalb?
Viele von ihnen hatten riesige Klassen und waren schlicht überfordert. Sie hatten das Gefühl, dass sie den fremden, aber auch den eigenen Erwartungen nicht gerecht werden konnten. Ich denke, es hat sich viel verändert in dieser Hinsicht. Viele probieren das Lehrerdasein aus und ziehen dann weiter. Heute gibt es fast keinen «Dorflehrer» mehr, der über 30 Jahre lang an derselben Schule unterrichtet.

Sind Sie eine Dorflehrerin, die über 30 Jahre unterrichten wird?
(lacht) Das kann ich aktuell noch nicht sagen. Aber wenn es mir in ein paar Jahren und Jahrzehnten noch immer so gut gefällt – warum eigentlich nicht?

Sie haben die riesigen Klassen angesprochen. Was muss man sich darunter vorstellen?
Teilweise gibt es Klassen mit fast 30 Schülerinnen und Schülern. Das ist schlicht zu viel. Ich habe eine «Schoggiklasse» mit rund 19 Kindern. Ein Traum vieler Lehrpersonen. Ich denke, das wäre sicher auch ein Punkt, der den Lehrerberuf attraktiver machen könnte: kleinere Klassen. So könnte man dem Mangel entgegenwirken.

Den Lehrermangel versucht man auch mit Ausnahmeregelungen zu beheben. Auch im nächsten Jahr werden im Kanton Zürich Personen ohne Lehrdiplom unterrichten können. Wie finden Sie das?
Ich bin zwiegespalten. Auf der einen Seite ist es gut, dass es so mehr Lehrpersonen gibt. Auf der anderen Seite gibt es einen Grund, weshalb man drei Jahre an der PH studieren muss, bevor man Kinder unterrichten kann. Will man wirklich jedes Kind in jedem Fach sowie sozial auf seinem eigenen persönlichen Niveau optimal fördern und fordern, sind die Ansprüche bei einer ganzen Klasse komplex.

Empfinden Sie es als unfair, dass Sie drei Jahre studieren mussten und diese Personen nicht?
Nein, unfair würde ich nicht sagen. Ich arbeite auch mit solchen Personen zusammen und schätze sie sehr. ​Aber wie gesagt, ich finde die Massnahme der Bildungsdirektion nicht wirklich gut durchdacht. Zudem untermalt das schlussendlich die falsche Auffassung vieler Leute, dass quasi jeder Mensch Lehrer werden könnte und die PH keine gute Ausbildung ist.


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