Formel-1-GP in Monte Carlo: Plötzlich wie im Autoscooter – Regen bringt in Monaco das Chaos

Formel-1-GP in Monte CarloPlötzlich wie im Autoscooter – Regen bringt in Monaco das Chaos

Alles läuft im Fürstentum in geordneten Bahnen, bis das Wetter umschlägt. Sieger Max Verstappen kann auch das nicht anhaben, doch sein Teamkollege ist mächtig frustriert. 

Max Verstappen bahnt sich seinen Weg durch Monaco. 

Getty Images

Auf einmal ist auf der Strecke von Monaco nicht mehr allzu viel von rasenden Rennwagen zu sehen. Sie schiessen nicht mehr um die engen Kurven im Fürstentum, sie rutschen vielmehr.

Bei Lance Stroll im Aston Martin sieht es kurzzeitig so aus, als würde er an der Chilbi in einem Autoscooter sitzen. Da fährt er mal rechts in die Bande und schlägt dann bei der nächsten links ein, ehe sein Rennen zu Ende ist; da vollführt Carlos Sainz im Ferrari eine Pirouette; fliegt Kevin Magnussen ab; braucht Max Verstappen all seine Fähigkeiten, um einen Einschlag vor dem Tunnel zu verhindern; schlittert George Russell im Mercedes von der Strecke und fährt bei seiner Rückkehr direkt Sergio Pérez’ Red Bull vor den Frontflügel – es knallt.

Es regnet an der Côte d’Azur, 20 Runden sind da noch zu fahren. Pilot um Pilot holt Intermediates-Reifen, halbe Regenpneus also, manche auch Vollregenreifen. Es hilft nicht allen. So dreht sich Logan Sergeant von der Piste, schlägt Pérez hart an der Leitplanke an, verliert Kevin Magnussen die Kontrolle über seinen Haas und rutscht in den Notausgang. Es ist eine turbulente Phase, die sich kurz vor dem Ende wieder beruhigt, weil die Regenwolken weiterziehen. Und auch das Klassement wurde dabei nicht dermassen durcheinandergewirbelt, wie es die Bilder hätten erahnen lassen.

Max Verstappen gewinnt in Monte Carlo vor Aston-Martin-Fahrer Fernando Alonso und Alpine-Pilot Esteban Ocon. So sind die drei schon gestartet.

Der genervte Carlos Sainz

Dahinter aber gibt es ein paar Verlierer. Einer davon: Carlos Sainz. Der Ferrari-Pilot hat einige Nerven verbraucht an diesem Sonntag. Lange ist er dem Drittplatzierten Ocon nachgejagt, der Franzose trieb ihn offenbar zur Verzweiflung. Ebenso Sainz’ Arbeitgeber Ferrari. Zweimal riefen die Italiener Sainz zum Reifenwechsel. Zweimal waren es Fake-Ankündigungen, Ocons Rennstall Alpine fiel nicht darauf herein und liess seinen Piloten auf der Strecke.

Als die beiden dann wirklich erstmals die Pneus wechseln, bleibt Ocon vorne. Und regt sich Sainz fürchterlich auf. Dass er sich bei Regen dann noch dreht und hinter die Mercedes von Lewis Hamilton, George Russell zurückfällt, hinter Teamkollege Charles Leclerc auch sowie Alpine-Fahrer Pierre Gasly und als Achter ins Ziel kommt, dürfte den Spanier auch nicht aufheitern.

Und noch ein Pilot erlebt ein ziemlich desaströses Wochenende, der eigentlich gut wäre für den Sieg. Dass auch bei ihm die Frustrationstoleranz irgendwann aufgebraucht ist, beweist Sergio Pérez, dieser so freundliche Herr aus Guadalajara. Gerade hat der 33-Jährige im legendären Tunnel von Monte Carlo eine Szene erlebt, wie er sie lieber nicht erlebt.

In seinem Rückspiegel ist plötzlich Max Verstappen aufgetaucht, bei Red Bull unter Vertrag wie er. Erster gegen Zweiter in der WM, so lautet das Duell – doch es ist gar kein Duell. Es ist ein Überrundungsmanöver des souverän führenden Niederländers gegen seinen Teamkollegen, die Hälfte der 78 Runden im Fürstentum sind noch nicht einmal gedreht.

Gedemütigter Pérez

Es ist eine kleine Demütigung für Pérez, der eigentlich ja damit liebäugelt, in dieser Saison den 25-jährigen Dominator von der Spitze zu verdrängen. Doch davon ist er nach diesem Sonntag noch einmal ein Stück weiter entfernt, zumal er dann bei einsetzendem Regen noch mehr Probleme hat. Während Verstappen einen ungefährdeten Sieg feiert, wird Pérez 16. – nach einem Unfall am Samstag im Qualifying musste er als Letzter starten.

Dass die Aufholjagd nicht gelingt, liegt natürlich an dieser Strecke durch die Häuserschluchten Monte Carlos, die das Überholen schier unmöglich macht. Das liegt aber auch an Pérez, der gleich danach mit der sportlichen Brechstange versucht, was mit fahrerischem Geschick kaum von Erfolg gekrönt ist in Monaco.

Als Verstappen auf seiner Überrundungstour am Ende des Tunnels von Lance Stroll im Aston Martin vorbeigelassen wird, wittert Pérez seine Chance. Er attackiert den Kanadier – muss dafür allerdings eine Abkürzung mit ziemlichem Geholper über die Randsteine nehmen. Danach bleibt er vor Stroll auf Rang 15, was er eigentlich nicht dürfte. Das Problem erledigt sich dann gleich selbst, weil Pérez weiter im Brechstangenmodus unterwegs ist und auch noch Kevin Magnussens Haas von hinten rammt. Er muss den Frontflügel wechseln. Es ist einer von so manchen Tiefschlägen, die Pérez verdauen muss. In der WM liegt er nun schon 39 Punkte hinter Verstappen, der im sechsten Rennen bereits seinen vierten Sieg feiert.

Für die Fahrer von Alfa Romeo wären derweil schon Punkte eine Erfolgsmeldung. Valtteri Bottas verpasst diese nach einem starken Rennen als Elfter denkbar knapp, Teamkollege Zhou Guanyu wird 13.

René Hauri ist seit 2007 Redaktor im Ressort Sport und begleitet sowohl den Ski- als auch den Formel-1-Zirkus vor Ort und aus der Ferne. Er ist zudem als Blattmacher und Tagesleiter für das Ressort Sport tätig. Mehr Infos

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