Antonow An-225 Mrija in der Ukraine: Das grösste Frachtflugzeug der Welt soll wieder abheben

Antonow An-225 Mrija in der UkraineDas grösste Frachtflugzeug der Welt soll wieder abheben

Der ukrainische Flugzeugbauer hat letzte Woche angekündigt, mit den Bergungs- und Ingenieurarbeiten für die Rekonstruktion des fliegenden Nationalsymbols begonnen zu haben. 

Fast komplett zerstört: Fotografen dokumentieren die Schäden am Flugzeug Antonow An-225 Mrija, das bei einem Angriff im Februar 2022 stark beschädigt wurde. 

Foto: Alexey Furman (Getty Images) 

Der Flughafen Kiew-Hostomel, nur wenige Kilometer ausserhalb der ukrainischen Hauptstadt gelegen, war eines der ersten Ziele, welche die russischen Truppen bei ihrer Invasion ins Visier nahmen. Bereits am vierten Tag nach Kriegsbeginn vermeldeten die internationalen Medien dann die Zerstörung der Antonow An-225 Mrija, des grössten Frachtflugzeugs der Welt. Die Bilder vom riesigen, ausgebrannten Wrack gingen um die Welt. Der Verlust des Flugzeugs hat die Symbolik, die es wegen seiner Grösse und seiner Einzigartigkeit besitzt – es ist das einzige Exemplar dieses Typs –, noch zusätzlich verstärkt. 

Nun wollen die Ingenieure des ukrainischen Flugzeugbauers Antonow den prestigeträchtigen Flieger wieder abheben lassen. Letzte Woche kündigten sie an, mit den Bergungs- und Ingenieurarbeiten für die Rekonstruktion begonnen zu haben. Dazu werden alle noch brauchbaren Teile der stark beschädigten Maschine geborgen und untersucht. Da das Ausmass der Schäden sehr gross ist, soll ein intakter Ersatzrumpf, der für ein nie fertiggestelltes zweites Exemplar des Flugzeugs gebaut worden war, als Grundgerüst verwendet werden. Zusätzlich zu den noch brauchbaren Teilen der zerstörten Maschine sollen Ersatzteile und Triebwerke eines ähnlichen Flugzeugtyps verwendet werden. Das ambitionierte Projekt soll voraussichtlich rund 500 Millionen US-Dollar kosten. Die Finanzierung muss erst noch gesichert werden. 

Komplett zerstört: Ansicht der besonders stark beschädigten und verkohlten Teile des Flugzeugs. 

Foto: Metin Aktas (Getty Images) 

Prestige der Ukraine 

Die Antonow An-225 war 1984 zu Sowjetzeiten in Auftrag gegeben worden und sollte den Buran, den russischen Spaceshuttle, und die an einem völlig anderen Ort hergestellten Trägerraketen transportieren. Obwohl der Buran nie abheben sollte, konnte die Antonow Mrija Ende 1988 ihren Jungfernflug feiern. Mit ihren 88 Metern Flügelspannweite, 84 Metern Länge, sechs Triebwerken, 32 Rädern und einem Startgewicht von maximal 640 Tonnen war sie lange der unangefochtene Gigant am Himmel und Magnet an zahlreichen internationalen Flugshows. Nur das Trägerflugzeug Stratolaunch des amerikanischen Raumfahrtunternehmens Stratolaunch Systems, das 2019 das erste Mal abhob, hat eine noch grössere Flügelspannweite. 

Wegen seiner starken Symbolkraft erklärte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski bereits drei Monate nach der Zerstörung der Mrija, dass das Flugzeug wieder zusammengebaut werden und als Mahnmal für alle im Ukraine-Krieg gefallenen Piloten dienen solle: «In diesem Fall ist es keine Frage des Geldes, sondern eine des Ehrgeizes. Wir wurden vom Antonow-Team angesprochen. Es geht um das Image unseres Landes und um all die ausgezeichneten Berufspiloten, die in diesem Krieg gefallen sind», sagte Selenski zur Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine. 

Ein Bild aus besseren Zeiten: Die Antonow An-225 transportiert im April 2020 medizinisches Material zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. 

Foto: Mateusz Wlodarczyk (Getty Images) 

Falsche Prioritäten 

Die hohen Kosten für die Instandsetzung des beinahe komplett zerstörten Flugzeugs haben aber auch zahlreiche Kritiker auf den Plan gerufen. Die Gelder sollten lieber für den Wiederaufbau der unzähligen durch den Angriffskrieg zerstörten Häuser oder zum Bau von Drohnen, die entlang der stark umkämpften Kriegsfronten gebraucht werden, verwendet werden.

Auch werden der Gigantismus des Flugzeugs und seine mangelnde Wirtschaftlichkeit kritisiert, so etwa vom ehemaligen Antonow-Ingenieur Anatoli Wownjanko, der gegenüber ukrainischen Medien sagte, die Frachtflüge des Luftgiganten seien immer defizitär gewesen: «Niemand braucht sie, diese Mrija. Die hohen Betriebskosten können nie gewinnbringend zurückgewonnen werden.» 

Ein ukrainischer Kritiker schrieb auf Facebook, dass das Flugzeug mit seinen Ausmassen für den sowjetischen Grössenwahn stehe, in dessen Kontext der Flieger ursprünglich konzipiert wurde: «Die Sowjets bauten die grösste Lokomotive der Welt, die grösste Planierraupe, die grösste Zuckerfabrik, die grösste Eisenschmelze. All diese grossartigen Dinge haben eines gemeinsam: Sinnlosigkeit.»

Ungeklärte Umstände der Zerstörung 

Die genauen Umstände, unter denen das Frachtflugzeug zerstört wurde, sind bis heute Gegenstand von Ermittlungen. Am 10. März dieses Jahres gab der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU die Festnahme des ehemaligen Direktors von Antonow, Sergei Bitschkow, sowie des Chefs des Sicherheitsdiensts der Firma bekannt. Bitschkow wurde bereits im März vergangen Jahres von seinem Posten enthoben. Den beiden Luftfahrtmanagern wird vorgeworfen, die Bemühungen des ukrainischen Militärs zur Verteidigung des Flughafens untergraben zu haben. Nach Angaben des Inlandsgeheimdiensts hatten die Angeschuldigten den ukrainischen Streitkräften untersagt, Verteidigungsanlagen auf dem Flughafengelände zu errichten. 

Antonow widersprach dieser Darstellung und betonte, man habe die Mrija am Tag der russischen Invasion nach Leipzig, dem deuschen Sitz der Antonow-Airlines, ausfliegen wollen. Das Flugzeug sei aufgrund von Wartungsarbeiten an einem Triebwerk nicht flugbereit gewesen und habe deshalb nicht früher evakuiert werden können. 

Bislang wurden drei von sechs Triebwerken, Landeklappen, Teile der Hydrauliksysteme, ein Teil des Fahrwerks und der Treibstoffpumpen sowie das Leitwerk des zerstörten Flugzeugs geborgen, wie Maxim Sanotski, der stellvertretende Direktor für Verkehr von Antonow, in der «New York Times» erklärte. Der eigentliche Zusammenbau des Flugzeugs soll erst nach Ende des Kriegs beginnen.

Simon Angelo Meier ist seit 2023 Praktikant am Newsdesk von Tamedia. Zuvor arbeitete er als Bildredaktor bei Keystone-SDA.Mehr Infos

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