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Lügen, Verschwörung und Narzißmus: Trump führt Amerika in den Abgrund

Die Anklageschrift gegen Donald Trump offenbart, wie gleichgültig dem Ex-Präsidenten die Sicherheit des eigenen Landes ist. Um zu prahlen, bringt er die Weltmacht in Gefahr.

Einen Satz wiederholte Donald Trump in den vergangenen Monaten ziemlich oft, um seinen Nachfolger Joe Biden zu diskreditieren: "Die Vereinigten Staaten sind inzwischen offiziell zu einem Dritte-Welt-Land geworden." Auch sein ältester Sohn Donald Trump Junior verbreitete Ähnliches. "Wir leben in einer Bananenrepublik der Dritten Welt", twitterte er noch diese Woche und nahm Bezug auf die strafrechtlichen Ermittlungen der Bundesanwaltschaft gegen seinen Vater.

Diese Zustandsbeschreibungen treffen allem Anschein nach auf Trump und sein Verhalten selbst zu. Wer die veröffentlichten Fotos des Sonderermittlers Jack Smith betrachtet, kann es kaum fassen: Mutmaßlich geheimste Regierungsdokumente mit Informationen zur Verteidigungsfähigkeit der USA, zu eigenen Nuklearschlagoptionen, Kriegsplänen und auch zur Kampfbereitschaft anderer Nationen hortete der Ex-Präsident nach seinem unrühmlichen Abgang seit 2021 ungesichert in seinem Luxus-Anwesen Mar-a-Lago. Aufbewahrt in ordinären Kartons im Badezimmer, in der Badewanne, in einem Ballsaal und sogar in seinem Schlafzimmer.

Was Donald Trump allem Anschein nach getan hat, gibt ausgerechnet Amerika, das er vorgab, wieder großartig zu machen, der Lächerlichkeit preis. Die veröffentlichten Details in der 44 Seiten langen Anklageschrift lassen ein Verhalten von Trump erkennen, das dem Präsidenten einer Weltmacht erstens unwürdig und zweitens allem Anschein nach sogar hochgefährlich ist.

Nur gute drei Minuten lang dauerte die Presseerklärung des Sonderermittlers Jack Smith am Freitagnachmittag in Washington. Aber die knappen Worte hatten es in sich und offenbarten einen ungeheuerlichen Verdacht: Trumps Umgang mit den wichtigsten Geheimnissen seiner eigenen Nation könnte das Land, seine Soldaten und seine Geheimdienstmitarbeiter in Gefahr bringen.

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"Donald J. Trump wird wegen krimineller Verstöße gegen unsere nationalen Sicherheitsgesetze sowie der Beteiligung an einer Verschwörung zur Behinderung der Justiz angeklagt", sagte Simth mit ernster Miene. Er lade alle Amerikaner ein, diese Anklageschrift "vollständig zu lesen, um den Umfang und die Schwere der angeklagten Verbrechen nachzuvollziehen."

"Die Männer und Frauen der Geheimdienste der Vereinigten Staaten und unserer Streitkräfte widmen ihr Leben dem Schutz unserer Nation und ihrer Bevölkerung", sagte Smith. Darum seien die Gesetze zum Schutz nationaler Verteidigungsinformationen von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit der Vereinigten Staaten. "Verstöße gegen diese Gesetze gefährden unser Land", sagte Smith, dankte für die Aufmerksamkeit und ging, ohne weitere Fragen zu beantworten.

Folgenreiche Prahlerei

Die insgesamt 37 Anklagepunkte gegen Trump zeichnen das erschreckende Verhalten eines Mannes, der offenbar mit Staatsgeheimnissen prahlen wollte und der sich dabei sehr wohl darüber im Klaren ist, was er darf und was nicht. Deutlich wird das unter anderem durch die Abschrift eines Interviews, das Trump mit einem Autoren, einem Verleger und einem eigenen Mitarbeiter in seinem Goldclub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey geführt hat.

Trump sprach demnach offen über Angriffspläne aus dem Verteidigungsministerium gegen ein anderes Land. Aus Sicherheitsgründen wurde der Name der Nation in dem Gerichtsdokument unkenntlich gemacht. Aus dem Zusammenhang des Gesprächs lässt sich aber schließen, dass es sich um den Iran handeln könnte. Trump hatte während seiner Präsidentschaft einen eigenen Angriffsplan gegen das Land nach heftiger Kritik wieder zurückgezogen.