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Dabei ging es im Programm genau darum - Rassismus-Vorwurf! Museum sagt Lesung ab

Leipzig – Das Museum der bildenden Künste (MdbK) in Leipzig hat eine für diesen Mittwoch geplante Veranstaltung kurzfristig abgesagt.

Wie der „MDR“ berichtet, sollen Rassismus-Vorwürfe der Grund dafür sein. Im Vorfeld habe es mehrere Beschwerden von Besuchern gegeben.

Demnach geht es konkret um eine Lesung über DDR-Gastarbeiter, die bereits zur Eröffnung der Ausstellung „Re-Connect. Kunst und Kampf im Bruderland“ aufgeführt wurde. Dabei sollen zwei Künstlerinnen das „N-Wort“ ausgesprochen haben, was einigen Gästen wohl missfiel.

Grit Díaz de Arce (l.) und Bibiana Malay behandelt in ihren Lesungen das Thema Rassismus

Foto: MdbK

Dabei schildern Bibiana Malay und Grit Díaz de Arce - zwei gebürtige Berlinerinnen mit afrikanischen Vätern - ihre Rassismus-Erfahrungen beim Aufwachsen in der DDR. Sie sollen in ihrer Lesung unter anderem aus einem DDR-Kinderbuch oder eigenen Tagebüchern zitiert und dabei auch das „N-Wort“ benutzt haben. Schließlich seien die Frauen im Alltag damit beschimpft worden.

„Wir fühlen uns abgelehnt und verstehen nicht, warum wir unsere Geschichte nicht erzählen dürfen. Wir zeigen einfach, wie wir als Kinder damit umgegangen und nicht daran zerbrochen sind, sondern uns immer wieder selbst ermächtigt haben“, erklärte Bibiana Malay gegenüber dem MDR.

Das Museum denkt nach eigenen Angaben über eine Verschiebung der Lesung nach, um die Vorwürfe ernst zu nehmen, hieß es. Auch Menschen, die an der Ausstellung beteiligt waren, hätten eine Zusammenarbeit aufgrund der Rassismus-Vorwürfe bereits abgelehnt.

Der Eingang des Museums in Leipzig

Foto: picture alliance/dpa