Russland hat als erstes Land der Welt einen Corona-Impfstoff zugelassen. Beim Impfen gibt es jetzt Verzögerungen. Aber zumindest in Moskau geht es schnell, wie ein Selbstversuch samt persönlichem «Sputnik-Schock» zeigt.

Eine Krankenschwester bereitet die Impfung mit dem russischen Impfstoff Sputnik V vor.
Die städtische Poliklinik Nummer 210 im Süden Moskaus ist ein fünfstöckiges, würfelartiges Gebäude, umgeben von 17-stöckigen Plattenbauten. Seit kurzem wird in der «Zweihundertzehnten», wie sie im Volksmund heisst, gegen Covid-19 geimpft. Ein Versehen auf dem städtischen Impfportal hatte mich vom Westen Moskaus in diese Klinik geführt: Statt in der nahe bei Wohnung und Arbeit gelegenen Poliklinik nahm eine freundliche Dame im Stadtteil Saburowo das Telefon ab. Und sie hatte für den impfwilligen Ausländer auch gleich eine gute Nachricht bereit: «Kommen Sie vorbei, wir impfen Sie kostenlos, wann würde es Ihnen zeitlich passen?» Die Aufnahme der Passdaten war nur noch eine Formalie. Drei Tage später fahre ich quer durch die Stadt – pünktlich zum Start der von Präsident Putin angeordneten Massenimpfung.