Es gibt mehr neue Covid-Fälle, als die Behörden täglich kommunizieren. Expertinnen sehen darin keinen Grund zur Sorge – warnen aber vor Lockerungen.

Ein Covid-Test in Thun. Stimmen die gemeldeten Zahlen?
Foto: Barbara Héritier
Die jüngst in Kraft getretenen Lockerungen lassen den Optimismus über einen baldigen Ausweg aus der Pandemie ansteigen. Doch schon kommt der nächste Dämpfer: Die täglichen Neuinfektionszahlen haben aufgehört zu sinken, auch im Kanton Bern. Und nun stellt sich die Frage, ob diese Zahlen überhaupt verlässlich sind.
Denn die täglich durch den Kanton vermeldeten neuen Ansteckungen waren in den letzten Wochen offenbar zu tief. Das zeigt eine Auswertung des Ostermundiger Webdesigners Thomas Schneider, der seine Erkenntnisse auf Twitter geteilt hat. Summiert man die Tageszahlen der vergangenen Kalenderwoche, kommt ein Total von 666 neuen Ansteckungen zustande. Doch in seiner Wochenbilanz vermeldet der Kanton ganze 981 positive Tests. Gemäss dieser Bilanz hätten die Fälle seit der Vorwoche viel deutlicher zugenommen, als es die täglichen Updates vermuten liessen: um über 200 statt nur um 40.