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Staatstrauer ausgerufen: Präsident der Emirate im Alter von 73 Jahren gestorben

Staatstrauer ausgerufenPräsident der Emirate im Alter von 73 Jahren gestorben

Scheich Khalifa stand über fast zwei Jahrzehnte an der Spitze der Emirate. Öffentlich zu sehen war er zuletzt jedoch kaum noch. 

Der Präsident des ölreichen Golfstaates war seit 2014, als er einen Schlaganfall erlitt, nur noch selten in der Öffentlichkeit gesehen worden.  (Archivbild)

Der Präsident des ölreichen Golfstaates war seit 2014, als er einen Schlaganfall erlitt, nur noch selten in der Öffentlichkeit gesehen worden.  (Archivbild)

Foto: Ali Haider (Keystone)

Der langjährige Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Scheich Khalifa bin Zayed al-Nahyan, ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 73 Jahren, wie die staatliche Nachrichtenagentur WAM meldete. Scheich Khalifa stand seit 2004 an der Spitze des Landes. Er war zugleich Emir von Abu Dhabi, dem grössten der sieben Emirate des Landes.

Scheich Khalifa hatte 2014 einen Schlaganfall erlitten. Damals hiess es, nach einem chirurgischen Eingriff befinde er sich in stabilem Zustand. Für die Öffentlichkeit war er danach nur noch selten sehen. Vor rund zwei Jahren veröffentlichte WAM Bilder, die ihn beim Besuch des Ghanadha-Reservats in Abu Dhabi zeigten.

Der eigentlich starke Mann der öl- und gasreichen Emirate ist sein Bruder Mohammed bin Zayed, der Kronprinz von Abu Dhabi. Beobachter rechnen damit, dass er neuer Präsident wird. Gewählt werden muss das Staatsoberhaupt aber von den sieben Emiraten.

Der Kronprinz von Abu Dhabi, Mohammed bin Zayed (links), bei einem Staatsbesuch in Frankreich mit Präsident Emmanuel Macron. (15. September 2021)

Der Kronprinz von Abu Dhabi, Mohammed bin Zayed (links), bei einem Staatsbesuch in Frankreich mit Präsident Emmanuel Macron. (15. September 2021)

Foto: Getty Images

Die Regierung rief eine 40 Tage lange Staatstrauer aus, wie WAM weiter meldete. Zudem ordnete sie an, die Arbeit in allen Ministerien, öffentlichen Einrichtungen und im Privatsektor drei Tage lang auszusetzen.

Zahlreiche arabische Staaten und Israel sprachen ihr Beileid aus. Der israelische Präsident Izchak Herzog erklärte, Khalifas «mutige Führung» habe viel «zur wachsenden Partnerschaft zwischen unseren Ländern beigetragen» und sei ein grosses Vermächtnis. 2020 hatten die Emirate und Bahrain als erste Golfstaaten ein Abkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel unterzeichnet.

Auch US-Präsident Joe Biden würdigte Scheich Khalifa  als «echten Partner und Freund der Vereinigten Staaten». Die US-Regierung wolle sein Andenken ehren, indem sie die langjährigen Beziehungen zwischen den USA und den Vereinigten Arabischen Emirate weiter stärke.

Khalifa wollte das Land als tolerant und offen präsentieren

Khalifa war der älteste Sohn von Zayed bin Sultan, dem Staatsgründer und ersten Herrscher der VAE nach der Unabhängigkeit von Grossbritannien im Jahr 1971. Er studierte an der Königlichen Militärakademie in Sandhurst südlich von London und wurde 1969 Kronprinz von Abu Dhabi. Wegen der Krankheit seines Vaters wurde er schon in den 1990er Jahren zum De-facto-Herrscher des Landes.

Zwei Jahre nach seiner offiziellen Machtübernahme gab es 2006 erstmals Wahlen in den Emiraten. Abgestimmt wurde über die Hälfte der insgesamt 40 Mitglieder des Föderalen Nationalrates (FNC), eines beratenden Gremiums. Generell bemühte sich das Land während seiner Herrschaft darum, sich als tolerant und offen zu zeigen. Ende 2017 eröffnete der Louvre Abu Dhabi seine Türen für Besucher.

Menschenrechtsorganisationen beklagen aber auch immer wieder Menschenrechtsverstösse. Als Teil der von Saudi-Arabien geführten Koalition sind die VAE auch in Jemens Bürgerkrieg militärisch aktiv.

In Erinnerung bleiben wird der langjährige VAE-Präsident auch wegen eines Bauwerks im Emirat Dubai. Dort ist das höchste Gebäude der Welt, der 828 Meter hohe Burj Khalifa, nach ihm benannt. Dubai bedankte sich 2010 auf diese Weise beim benachbarten Emirat für eine Milliarden-Unterstützung während der Finanzkrise.

SDA/AFP/aru

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